Am Dienstag war Annika voller Euphorie, als sie sich auf ihr Fahrrad schwang, um in die Halle zu fahren.
Sie trug ihr neues Trikot und ihre neue Hose, in der Niko und Gisli sie entdeckt hatten und konnte es kaum erwarten das runde Leder durch die Gegend zu werfen.
Niko und Gisli hatte sie seit der Begegnung im City Park nicht mehr gesehen, aber wann sollte sie auch? Sie hatte gerade noch so Zeit für Hausaufgaben und durch das Training war ihre Zeit sowieso schon begrenzt.Mit einem Lächeln im Gesicht reihte Annika sich wieder hinten ein, nachdem sie sich eben im eins gegen eins erfolgreich durchsetzen konnte. Das Training heute machte wirklich Spaß und sie fühlte sich immer wohler und sicherer in der Mannschaft.
Jakob behandelte sie inzwischen auch so wie alle anderen.,,Jetzt zweite Welle, los geht's!'' Da Annika, wie bei vielen anderen Übungen, nicht wusste wie der Ablauf war, stellte sie sich hinten an. Hoffentlich würde sie das bald alles drauf haben.
,,Am besten guckst du kurz zu, dann solltest du das auch hinbekommen.'', sagte Maria.
Und sie hatte recht, nach zwei Durchgängen hatte Annika den Spielzug durchschaut und konnte ihn ohne Probleme auch umsetzen.
,,Sehr gut Annika.'', hörte sie Jakob beim Vorbeilaufen sagen.
Nach dem Training war Annika ziemlich müde und machte sich zügig auf den Weg Nachhause.
Ihre Euphorie und gute Laune hielt jedoch nicht Länge an, als sie die Kartons und deren Inhalt im Flur entdeckte.
Ein Stechen machte sich in ihrer Brust breit. Gleich darauf erschien ihr Vater im Flur und natürlich erkannte er die Situation sofort.
,,Danke, dass du mich vorher gefragt hast.'' Ironie schwang in ihrer Stimme mit und Wut machte sich in ihrem Körper breit.
,,Ich denke so kann man am besten Abschied nehmen. Ich habe es einfach nicht mehr ausgehalten, es hat einen doch schier erdrückt..'' Annika hätte ehrlich gesagt nicht mit so einer ehrlichen Offenbarung gerechnet, weswegen sie kurz etwas verdattert schwieg.
,,Du denkst dadurch wird es besser? Mich erinnert ALLES an Mama. Wenn es danach geht müsste sogar der Kühlschrank raus.'', konterte Annika und zog sich nun endlich Jacke und Schuhe aus. Was fiel ihrem Vater ein?
,,Ich gehe unter die Dusche.'', informierte Annika ihrem Vater noch, ehe sie zügig verschwand.
Was war das schon wieder für ein turbulenter Tag? Und die Woche war gerade mal am Anfang.
Den Mittwoch nutzte die 10 Klässlerin für Hausaufgaben, denn durch das Handball Training und auch noch den Sitzungen hatte sie einiges aufzuholen. Zum Glück würde ersteres vorerst nicht mehr mit Annika stattfinden. Noch immer rechnete Annika dies Stefan hoch an.
Am Abend im Bett fand Annika einfach nicht in den Schlaf. So vieles ging ihr durch den Kopf. Zu viel. Ihr Leben hatte sich so stark verändert. Sie hatte eine Panikattacke gehabt.. was, wenn ihr sowas noch einmal passierte? Und wie wird es, wenn ihr Vater in ein und halb Wochen weg war? Ihre Gedanken kreisten von einem zum Nächsten Thema und schlussendlich schlief Annika erst nach Mitternacht ein.
Die Woche verstrich ohne weitere Zwischenfälle. Tatsächlich blieb Annika eine Panikattacke vorerst erspart. Mit Niko hatte sie zwischendurch immer mal wieder geschrieben, aber mehr auch nicht. Die ganze Woche freute Annika sich schon auf das Training am Freitag.
Am Donnerstag dann, Annika lag gerade auf ihrem Bett und lernteVokabeln, klingelte es an der Tür.
Nichts ungewöhnliches. Doch als sie die tiefe Männerstimme hörte, gefrier Annika das Blut in den Adern. Was zum Teufel machte Niko hier?
Annika sprang vom Bett auf und eilte so schnell sie konnte zur Haustür, wo ihr Vater stand und Niko argwöhnisch betrachtete.
Niko schien dies jedoch entweder nicht wahrzunehmen oder ihm war es schlichtweg egal. Annika tippte auf das Zweite.
,,Niko.. was machst du denn hier?'', mit hochgezogenen Augenbrauen schaute Annika Niko an, der sie bloß angrinste.
,,Dich besuchen, was sonst?''
,,Wir gehen raus.'', sprach Annika zu ihrem Vater und zog sich so schnell wie sie konnte Schuhe und Jacke über, um von hier zu verschwinden. In dieser Situation fühlte sie sich äußerst unwohl.
Draußen begann Niko dann direkt zu sprechen:
,,Hast du morgen Training?''
,,Wieso fragst du?'', das hatte jetzt irgendwie keinen wirklichen Zusammenhang.
,,Das verrate ich nicht, also hast du?'', ungeduldig schaute Niko sie an.
Erst jetzt fiel ihr auf, dass Niko wohl nicht vorhatte lange zu bleiben, da er Sportsachen trug.
,,Ja.'', beantwortete sie schließlich die Frage stirnrunzelnd.
,,Und bis wann?'' Annika ging ein Licht auf.
,,Niko, ich hatte dir doch schon gesagt: ich will keine Party! Was ist daran so schwer zu verstehen?'' Wütend funkelte Annika Niko an, dieser gab sich jedoch wie immer gelassen.
,,Wer hat hier von einer Party geredet?'', unschuldig schaute Niko sie an und spätestens jetzt war sie echt sauer. Er nahm sie tatsächlich nicht ernst.
,,Niko, lass es einfach, kapiert?''
Niko wollte gerade ansetzen etwas zu sagen, da ging jedoch die Haustür auf und ihr Vater schaute die beiden Neugierig und mit großer Skepsis an.
,,Willst du zum esssen bleiben?'' Annikas Hände wurden schwitzig und sie musste sich einen panischen Blick zu ihrem Vater verkneifen.
,,Total gerne, aber ich muss direkt weiter. Sagen sie.. bis wann hat ihre Tochter morgen Handball Training?'' Annika seufzte auf und schaute Niko ungläubig an.
,,Dein Ernst? Ich habe bis 18 Uhr! Bist du jetzt glücklich? Und noch mal: ich will keine Party!'' zischte sie, ohne das ihr Vater was mitbekam, der in diesem Moment nach der Uhrzeit geguckt hatte.
Als er wieder kam und gerade ansetzen wollte zu antworten, meinte Niko:
,,Hat sich erledigt! Ich muss weiter, vielen Dank. Und Annika: wir sehen uns.''Nikos Sicht
Niko spürte noch deutlich den verblüfften Blick von Annikas Vater in seinem Rücken, der wahrscheinlich denken musste, dass Niko geisteskrank war. Und Annika dachte bestimmt in diesem Moment nicht anders.
Der 22 jährige hatte jedoch keine Zeit mehr länger darüber nachzudenken, denn es war Training angesagt.
Um das organisatorische für den morgigen Tag würde er sich danach kümmern.Moin Freunde :)
Tatsächlich habe ich ein neues Kapitel gepostet :) und zwar von diesem Buch, wo ich eigentlich meinte eine Pause einzulegen haha :D Aber irgendwie fand ich mich da besser wieder rein als in der anderen Story. Es tut mir echt wahnsinnig leid, dass ich so wenig aktiv bin bei meinem Geschichten.. Vor allem weil ihr immer so nette Reviews hinterlasst, dafür noch mal ein fettes Danke!
Nun zum Kapitel! Was Niko wohl organisierst? Er versprach, dass es keine Party ist.. was denkt ihr? :D
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Machtlos gegen das Schicksal
Fanfiction,,Annika, möchtest du uns vielleicht erzählen, wieso du hier bist?'' Durch seine dicke Hornbrille schaute er zu der 15 jährigen auf. Kaum merklich schüttelte die Blonde mit den Kopf. Sie konnte nicht. Der Schmerz war zu stark, um ihn auszusprechen...