Am Sonntag hatte Annika sich nichts weiteres vorgenommen und so half sie ihrer Familie bei den letzten feinschliffen, bis das Zimmer ihrer Schwester fertig gestrichen war.
Ella wirkte so glücklich danach, dass sich das Herz von Annika automatisch erwärmte. Was würde sie bloß ihrer Schwester tuen? Sie gab Ohr so viel Kraft mit ihrer Glückseligkeit. Mit ihren 8 Jahren verstand sie schließlich noch nicht, dass ihrer Mutter nie wieder kommen würde. Manchmal jedoch fragte sie sich, ob sie es nicht doch verstand. Ihre Mutter war schließlich mehrere Monate krank gewesen und Ella hatte all dies leider miterleben müssen.
Nachdenklich saß Annika auf ihr Bett, die Beine verschränkt und öffnete die Suchmaschiene des Laptops.
Ein Haus für Kinder
Annika atmete tief durch. Sie hatte keine Lust darauf. Natürlich, es klang nicht schlecht, aber es würde alles so kompliziert werden. Außerdem wollte sie nicht ausziehen, waren es zwar nur 3 Monate und nicht für immer, jedoch fühlte Annika sich hier auch ihrer Mutter am nächsten. Am Anfang schmerzte dieses Nähe zwar noch, doch so langsam war es das, was Annika am wichtigsten war.
,,Annika? Kommst du mal?'', rief ihr Vater.
Annika schälte sich mühsam aus der Decke und ging etwas gefrustet ins Wohnzimmer.
,,Was gibts?''
,,Hast du dir das schon angesehen? Also ich meine das Haus für Kinder?''
,,Ja, habe ich.''
,,Und?'', fragte ihr Vater gebannt.
,,Ich weiß nicht, es hört sich so an, als wäre es eher was für Kinder, die missbraucht wurden.'', sprach Annika ehrlich und blickte auf den Boden.
,,Annika, es ist auch für Kinder, die etwas schlimmes erlebt haben und..'', ihr Vater stoppte.
,, und was?'', drängte Annika und ihr Gesicht glich einer kühlen Maske.
,,...Und ein Trauma haben.'' Annika presste die Lippen fest aufeinander.
,,Du übertreibst.'', presste Annika hervor.
,,Nein, das tue ich nicht.'', ihr Vater stand entschlossen auf.
,,Ich werde morgen dort anrufen, glaube mir, dort sind Profis, die einen dort helfen.'' Ihr Vater legte beide Hände auf ihre Schultern und schaute sie mit fester Überzeugung an.
Annika wusste das es nichts brachte und hatte auch keine Lust gegenan zu gehen. Ihre letzte Hoffnung war, dass es dort keinen Platz mehr für sie gab.
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Am Montag den darauffolgenden Tag wurde ihr morgens beim Frühstück die Hoffnung jedoch zu Nichte gemacht.
,,Ich habe vorhin dort angerufen, sie hätten zwei Plätze frei und morgen können wir uns das Ansehen.'', strahlte ihr Vater. Annika dachte ihre Laune könnte nicht tiefer sinken, doch dies war nun der Fall.
Ella schien mal wieder in einer anderen Welt zu sein, wahrscheinlich voller Einhörner und Prinzessinen und sagte gar nichts. Annika starrte stumm auf ihr Toastbrot. Ihr war der Appetit sichtlich vergangen.
Aufgrund ihres aber immer noch etwas dürren Körpers zwang Annika sich das Toast rein, ehe sie den Weg zur Schule antrat.
Auf halbem Weg trennte sie sich wie immer von Ella. Sie konnte echt glücklich sein noch in der Grundschule zu sein. Unfassbar, dass Ella immer sagte, sie konnte es kaum erwarten in zwei Jahren auf die weiterführende zu kommen.
Annika wurde an ihrer Schule aus ihren Gedanken gerissen, als sie sich wie üblich durch kleinere Schülermassen drängen musste.
Manchmal, wenn sie zwei oder drei Mädchen lachen oder tuscheln sah, wünschte sie sich ein wenig dazu zugehören.
Doch das war Geschichte. In der 7. klasse hatte sie eine echt gute Freundin. Sie hieß Liv und sie verstanden sich wirklich gut. Doch dann zog sie nach München ans andere Ende Deutschlands und vorbei war es. In der 8. lernte sie dann Tim kennen doch weil er zu schlecht war, musste dann wechseln. Und dann, als Annika in die 10. kam war ihre Hoffnung sowieso vorüber geflogen. Was das Thema anging hatte Annika einfach schon immer Pech.
Annika ließ sich auf ihren üblichen Platz fallen und stellte ihre Schultasche auf den Stuhl neben sich, ehe sie dem Blick kurz durch die Klasse schweifen ließ. Zwei Jungs unterhielten sich über die nächste anstehende Party, drei Mädchen redeten über den neusten Klatsch und Tratsch und andere schrieben die Hausaufgaben ab. Der übliche langweilige Morgen eines Schülers.
Um Punkt 8 Uhr erschien der Lehrer. Herr Clarsen, ein alter schmieriger Typ, der seinen Beruf eindeutig verfehlt hatte. Seine Lieblingsbeschäftigung bestand darin, die Schüler bloß zustellen.
Ein besonders großes Opfer war Annika dabei nicht, jedoch ließ er es sich heute anscheinend nicht nehmen, auch sie bloß stellen zu wollen. Jedoch hatte Annika die Frage, weshalb dies eine quadratische Funktion war, erfolgreich beantwortet.
Und für den Rest der Stunde driftete Annika ab. In Mathe würde sie bei ihm eh nichts lernen und sich lieber YouTube reinziehen.
Irgendwie verflogen tatsächlich auch die restlichen Stunden und ehe Annika es sich versah, musste sie sich auf den Weg zur Sitzung machen. Annika hatte Jakob gestern schon geschrieben, dass sie heute nicht kommen würde und noch klären würde, ob sie morgen kommen konnte.
Bei der Sitzung ließ Annika sich das übliche Gelaber von Stefan ergehen, ehe sie danach gleich zu ihm ging.
,,Stefan?'' Er war gerade dabei sich seine Unterlagen zu sortieren. Überrascht drehte er sich um.
,,Annika, was gibt's?'', fragte er und war sichtlich erstaunt, dass Ankauf ihn zuging.
,,Ich wollte dich was fragen und zwar habe ich jetzt eigentlich montags und dienstags und freitags keine Zeit mehr...''
,,Wieso wenn ich fragen darf?''
,,Handball.'' Annika hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass Stefan breit zu Lächeln begann und sehr erfreut wirkte.
,,Aber das ist doch großartig.''
,,Aber die Sitzungen..''
,,Vergiss die, weißt du was mir wichtig ist? Das du lernst deine Trauer zu verarbeiten und das wirst du am besten beim Handball können, wo du Teamplayer hast. Deswegen habe ich doch auch Niko zu mir geholt.'', zwinkerte Stefan und hielt Annika noch weitere 2 Minuten einen Vortrag darüber, doch Annika schaltete auf Durchzug.
Fest stand, sie würde Handball spielen können. Und das war das, was für sie zählte.Moin Freunde, im Moment kommt eher weniger, dafür will ich mich entschuldigen :( Gründe: Wm, Schule und das ich im Moment fleißig dabei bin meine andere Geschichte A new period of my life zu bearbeiten. Falls ihr sie noch nicht gelesen habt, schaut doch mal vorbei, ich habe mir wirklich viel Mühe gegeben ;)
Was denkt ihr wie weit kommt Deutschland?
Me: Puhhhh... schwierig! Einige werden mich jetzt wahrscheinlich für total bescheuert halten, aber ich sage: entweder nur bis zur Hauptrunde, oder Finale. Denn wenn sie erstmal die Hauptrunde gemeistert haben, werden sie Weltmeister! Aber bis dahin ist es leider auch noch ein sehr weiter weg...
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Machtlos gegen das Schicksal
Fanfiction,,Annika, möchtest du uns vielleicht erzählen, wieso du hier bist?'' Durch seine dicke Hornbrille schaute er zu der 15 jährigen auf. Kaum merklich schüttelte die Blonde mit den Kopf. Sie konnte nicht. Der Schmerz war zu stark, um ihn auszusprechen...