Vampire Knight - Suri

Aidan

Mein Kopf dröhnte und ich verzog mein Gesicht.
Wo kamen diese höllischen Kopfschmerzen nur her?
Ich musste öfters blinzeln, da ich meine Umwelt kaum wahrnahm.
„Das ist wohl dein erstes Mal.." rief eine bekannte Stimme.
Verwirrt rieb ich mir die Augen und erblickte den aufdringlichen Typen neben mir, wie er in seinem Magazin blätterte.
Als ich dann endlich wieder klar sehen konnte, sagte ich nichts, sondern beobachtete seine Zeitung.
Als ich das Datum sah, verunsicherte mich der Typ gewaltig.
Das Magazin war schon 10 Jahre alt.
Was war das nur für ein komisches Wesen?
Geschafft blickte ich mich um.
Wir waren an einem ganz anderen Ort gelandet.
Erschrocken sprang ich auf, doch durch den Schwindel kippte ich fast nach hinten.
Glücklicherweise befand sich hinter mir eine Mauer, die mich auffing.
Es war alles etwas mittelalterlich gehalten. Ich sah keine modernen Geräte oder Autos oder gar Fahrräder.
„Verdammt, was hast du mit mir gemacht? Wo sind wir?" schrie ich verzweifelt.
Doch bevor ich überhaupt richtig in Fahrt war, stoppte er mich, indem er seine Hand auf meinen Mund legte.
Hallo? - gehört sich das so heutzutage?
„Sei nicht so laut, sonst wirst du schnell zur Zielscheibe."
Zielscheibe? Was redete er denn da?
„Bevor ich dir alles erklären werde, möchte ich, dass du deinen anderen Doppelgänger verwendest, solange wir hier sind."
Meinen Doppelgänger?
Er verwies mich auf mein Medaillon.
Ruhig stand ich auf und tat was er sagte.

„So, nun folge mir.." er lief voran und blickte sich dennoch oft um. Vermutlich hatte er Angst ich würde nicht mitkommen oder befürchtete, dass wir beobachtet wurden.
Ich folgte ihm in eine Kneipe, wo wir uns einen abgeschotteten Platz besorgten.
Die Leute um uns herum trugen ebenfalls mittelalterliche Roben.
Mit meinem schwarzen Aufzug fiel ich weniger auf.
Wo war ich nur?
„Ich bin auch ein Vampir."
Huch.
Ich drehte mich erschrocken in seine Richtung und stutzte.
„Mein Name ist Aidan. Ich habe dich hier her gebracht, weil du im Besitz des Amulettes bist und es sogar einsetzen kannst. Aber zuerst erkläre ich dir wo wir hier sind. Ich habe ein Gabe, welche es mir erlaubt, dass ich mich selbst und andere in diese Ebene transportieren kann. So eine Art Teleportation."
Was faselte er da vom Teleport?
Hatte er noch alle Tassen im Schrank?
Na ja, immerhin hänge ich in dieser..wie bezeichnete er es..Ebene fest.
„Nun zu deinem Medaillon. Es ist ein Erbstück der Familie Kuran und hat magische Kräfte, die du ja kennst. Sie dürfte eigentlich gar nicht in deinem Besitz sein, sondern in dem von Kaname Kuran. Wie bist du an es heran gekommen?"
Ich schüttelte den Kopf.
„Ich habe wirklich keine Ahnung, Aidan. Man hat es mir zur Geburt geschenkt, dies sagten mir zumindest meine Eltern."
„Wer sind denn deine Eltern?" fragte Aiden, während er den Kellner zu unserem Tisch und ein Bier bestellte.
„Ich weiß es nicht, sie wurden ermordet, bevor ich sie richtig kennen lernen konnte.."
„Ermordet?!" Aidan prustete.
„Rido." mehr brachte ich nicht heraus. Mein Blick verlor sich in der Leere.
„Sagten deine Eltern vielleicht, von wem du es bekamst?" versuchte er das Thema zu wechseln.
Ich schüttelte den Kopf und verkniff mir Tränen.
„Also, das Medaillon verleiht einem Reinblüter besondere Kräfte. Man kann sich zwei verschiedene Doppelgänger erschaffen und gleichzeitig eine ganz andere Person sein."
Das wusste ich bereits.
„Aber du bist kein Reinblüter, wieso kannst du sie verwenden?"
Aidan blickte mir tief in die Augen.
Ich zuckte nur mit den Schultern, mir war das echt egal, ich meine ich konnte die Kraft verwenden und war kein Reinblüter.
„Aidan, wieso sollte ich mich vorhin verwandeln?"
Er nahm einen kräftigen Schluck Bier, welches der Kellner vor ein paar Sekunden servierte.
„Die anderen Vampire, welche hier leben und hier leben übrigens nur Vampire, erkennen den anderen Doppelgänger als Hunter an."
Was?
Hier waren alle Blutsauger?
Und was faselte er da von einem Hunter.
Fragend blickte ich ihn an.
„Das Medaillon existiert schon ein paar hundert Jahre. Der Violetthaarige Doppelgänger war vor dir ein Hunter. Allerdings als Spion. Die damalige Reinblütige mit dem Amulett schlich sich in deren Reihen, um sie auszuspionieren. Da wir Vampire ewig leben, können wir uns noch gut an dieses Ereignis von vor über 50 Jahren erinnern. Seit dem galt das Medaillon als verschwunden. Aber naja, wie auch immer. Die Hunter können ebenfalls in diese Ebene reisen. Wie du vielleicht bemerkt hast ist dieser Doppelgänger etwas unauffälliger. Außerdem siehst du mit dieser Haarfarbe besser aus." fügte er hinzu und grinste.
„Aidan!" rief ich etwas verlegen.
Dieser legte zwei Goldmünzen auf den Tisch und stand auf.
„Komm mit." forderte er und marschierte los.
Brav folgte ich ihm.

Wir überquerten den Marktplatz mit einem sehr schön verzierten Brunnen.
Plötzlich kamen wir an eine Art Grenze, welche sich nur durch einen dunklen Schatten abzeichnete.
„Hier ist Level 1."
„Wie bitte?" fragte ich sarkastisch.
„Stimmt, du bist das erste Mal hier. Es gibt in dieser Ebene insgesamt 3 Level. In jedem werden die Level E- Vampire brutaler und stärker.
Nur ein Hunter oder andere lebensmüde Vampire betreten diese Level.
Hier trainieren Hunter und schaffen gleichzeitig Platz auf der ~Hunterliste~."
Diese Liste kannte ich, ich wurde als unbekannt angegeben. Mittlerweile musste ich einen niedrigeren Rang bekommen haben, da ich kaum noch aktiv war in der letzten Zeit.
„Ich habe dir alles erzählt, was du wissen musst..ähm.."
Aidan schaute mich fragend an.
„Suri" entgegnete ich und beobachte weiter diese graue Grenze, welche obwohl Sonne schien nur in Schatten gehüllt wurde.
„Ok Suri, als Letztes, sieh bitte auf dein Handgelenk!"
Ich zog den Ärmel des Mantels nach oben.
Ach ja, das Symbol.
Auf meinem Handgelenk befand sich ein A in einer alten und verschnörkelten Schrift.
„Ich habe dir mein Symbol eingebrannt, wenn du es berührst und an mich denkst, werde ich erscheinen und dich teleportieren."
Bevor ich überhaupt was sagen konnte, spürte ich schon wieder einen Sog und mir wurde sogleich schlecht.
Ich bin eben nicht Schwindelfrei!
Mein letzter Blick galt Aidan, welcher lächelte.