Kapitel 29

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Kapitel 29
Deine Sicht:
Erschöpft lasse ich mich auf die Bank fallen und genieße den Ausblick der ruhigen Landschaft. Dieser Ort erinnert mich an die schönen Momente in meinem Leben. Wo ich noch ein Kind sein und wirklich jeden Blödsinn mit Noah anstellen durfte. Diese Erinnerungen holen mich immer zurück und bringen mich den Tränen nahe. Auch jetzt denke ich an die Vergangenheit und gleichzeitig an die jetzige Zeit. Mein Leben ist ein Desaster. Stimmt es denn? Stimmt es, dass ich alle Menschen verliere und ich mein altes Leben nie wieder haben werde? Das mein Vater mich wieder wie seine Prinzessin behandelt? Mit einem Schluchzen verdränge ich meinen Wunsch und beobachte den Bauern, der seine Schafe Richtung Scheune auffordert. Wie gerne ich jetzt mit ihm hier sitzen würde und ihm meine Gedanken und Gefühle ausschütten würde. Wenn ihr jetzt denkt, dass ich Heiko meine, dann liegt ihr falsch. Denn die einzige Person, die ich hier und jetzt haben will ist mein Bruder. Mit Tränen gefüllten Augen schließe ich sie und unterdrücke diese.
„Darf ich mich setzen?"
Schlagartig öffne ich meine Augen wieder und blicke in die Augen meines Bruders. Träume ich? Verdammt, mein Bruder steht genau vor mich. Das ist die pure Realität.
„Natürlich", bestehe ich und rutsche nach links.
„Noah", beginne ich.
„Es tut mir leid! Es tut mir so leid D/N", redet er plötzlich dazwischen und dreht sich zu mir.
„W-Wovon sprichst du jetzt? Noah kannst du mir erklären was los ist?"
Er schüttelt den Kopf und lehnt sich zu mir vor.
„Es tut mir leid, dass ich dir mit Papa gedroht habe und es tut mir verdammt nochmal leid, dass ich in letzter Zeit nie für dich da war. Das mit gestern habe ich von Mama mitbekommen, weil sie das ganze beobachtet hat. Auch wenn ich Roman und Heiko nicht so mag, danke ich den beiden, dass sie dich von Papa befreit haben. Mama hat mir noch erzählt, dass du mit dem Mädchen und den Jungs mitgegangen bist und da dachte ich, dass ich dich hier an unserem Lieblingsplatz wieder finde", redet er hysterisch und mustert mich mit einem schuldigen Blick.

„Tut dir wirklich alles sehr leid? Wenn es dir wirklich leid tut, dann musst du akzeptieren, dass ich inzwischen erwachsen geworden bin und auch meine eigenen Regeln durchsetzen möchte. Noah du bist für mich alles, aber ich möchte auch endlich mal mein eigenes Ding durchziehen. Wenn du mir das versprichst und nicht immer alles schlecht redest, dann bin ich mir sicher, dass es dir leid tut. Noah ich möchte nur, dass du mich noch immer wie vorher siehst, nur das sich mein Leben um 180 Grad verändert hat. Ich möchte nicht mehr das Mädchen sein, welches stundenlang im Kiosk arbeitet. Denn ich bin das Mädchen, welches jetzt studiert und ihr Leben im Griff halten möchte. Unterstützt du mich dabei oder werde ich dich verlieren?", frage ich vorsichtig und werde mit meinen Worten immer leiser.
„Ich akzeptiere deine Entscheidung und werde immer dein Bruder bleiben. Für immer D/N, ich verspreche es dir!"
Meine Augen beginnen zu strahlen, während er mir sein kleinen Finger hinhält und ich meinen mit seinem einhake.
„Versprochen", flüstert er und zieht mich dann beschützerisch in seine Arme.
Ich habe mein Bruder zurück und jetzt kehrt die Hoffnung langsam wieder zurück.
„Und jetzt musst du mir mal unbedingt zeigen, wo du diese Nacht geblieben bist", bittet mich Noah als er sich von mir löst.
„Auf geht's", meine ich dann lächelnd und schlendere mit ihm die längliche grüne Wiese entlang.
{Würde mich sehr freuen, wenn ihr schreibt, was euch gefallen hat🙏🏻💭♥️}

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