Kapitel 44

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Kapitel 44
Deine Sicht:
„Willst du denn gar nicht fragen, wohin die Reise geht?", fragt Heiko mich vorsichtig.
Er konzentriert sich im Dunkeln auf die Straße und fährt sich mehrmals durch die Haare. Seine Finger klopfen auf dem Lenkrad und die Lippen presst er immer wieder aufeinander, welches seine Nervosität deutlich anmerken lässt.
Doch warum ist er denn so nervös?
„Das will ich nicht. Ich mag Überraschungen", gebe ich zu und lächele ihn vorsichtig an.
An einer roten Ampel wendet er sich zu mir und lächelt zärtlich.
„Du siehst unglaublich aus", haucht er und starrt mir dabei in die Augen.
„Unglaublich? Heiko ich hab eine Jeans und ein Pullover an. Das ist nichts besonderes, wirklich nicht", flüstere ich und senke mein Blick.
„Du bist so schön wie du bist D/N. Ich brauche kein Mädchen im Kleid und mit vier Kilo Schminke im Gesicht. Du bist wunderschön, innen und außen. Das mag total Klischee klingen, aber der Charakter eines Mädchens bedeutet mir unfassbar viel. Außerdem musst du mich mal anschauen? Ich trage doch auch nur meine Vans, meine Hose, einen Pullover und meinen Mantel. Wir passen uns doch an", meint er und greift kurz nach meiner Hand, ehe er wieder weiterfährt.
Das Lächeln auf meinen Lippen hat sich inzwischen sehr ausgebreitet, sowohl meine Hand sich mit seiner verschränkt hat. Innerlich hoffe ich, dass er mich an den Ort bringt, den ich mir gedanklich sehr wünsche.
Die letzten Minuten vergehen und langsam fährt er außerhalb der Stadt, bis er an dem besagten Ort ankommt und parkt. Heiko lässt seine Hand von meiner und blickt unsicher in eine andere Richtung.
„Das ist nicht dein Ernst", kommt es plötzlich von mir.
Sofort kommen mir die Tränen auf und ich schaffe es nicht meine Tränen zurückzuhalten. Die Tränen rollen mir wie bei einem Wasserfall über die Wange und ich schaffe es nicht ein Schluchzen zu unterdrücken.
"Verdammt. Nein, DN! Ich will doch nicht das du weinst. Wir können auch woanders hinfahren", ruft er und greift nach meinem Gesicht.
Nun schauen wir uns direkt in die Augen und ich kann nicht anders, als ihn überglücklich zu umarmen.

„Du hast mich gerade zum glücklichsten Mädchen auf der Welt gemacht Heiko. Das erste Mal, dass ich wieder richtig glücklich bin. Dieser Ort bedeutet mir so unfassbar viel und ich weiß nicht wie ich meine Dankbarkeit ausdrücken soll. Du machst mich so glücklich", flüstere ich mit unzähligen Tränen und drücke meine Lippen liebevoll, sanft und sehr lange auf seine Wange.
"Ich hatte so Angst, dass es dir nicht gefällt. Mag sein, dass du hier schon einmal warst, doch ich habe zufällig von deinem Gespräch mit Roman mitbekommen, wie wichtig dir dieser Ort ist. Doch jetzt weiß ich, wie sehr es dir am Herzen liegt. Und ich hoffe wirklich, dass ich dir dein Kindheitstraum wieder verwirklichen kann", flüstert er und presst seine Lippen sanft auf meine Stirn.
Die letzen Tränen kullern mir über die Wange, ehe ich meine Hände überglücklich um seinen Nacken lege und lächele.
„Dieser Ort, Du, der Abend. Jetzt kann nichts mehr schief laufen", flüstere ich und löse mich langsam von ihm.
"Es wird nichts schiefgehen", versichert er mir.
Dann steigt er aus und kommt um das Auto, um mir gleich darauf wie ein Gentleman die Autotür zu öffnen. Bewusst und mit einem Lächeln auf den Lippen bewegen wir uns auf den Platz zu.
Der Rummelplatz. Mein Kindheitstraum.
Warum es mir so wichtig ist? Weil es der letzte Tag war, an dem mein Vater noch der gewesen war, der er jetzt eigentlich sein sollte. Der Tag, bevor mein Papa und ich das letzte Mal hier waren und er sich schlagartig veränderte.
{Würde mich sehr freuen, wenn ihr schreibt, was euch gefallen hat🙏🏻💭♥️}

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