Kapitel 12

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Kapitel 12
Deine Sicht:
„Ich mache mir keine Hoffnung. Du nimmst das alles eindeutig falsch wahr. Ich möchte nichts von Roman weder was von dir oder ein Teil eures Lebens sein. Öffne du erst einmal deine Augen Heiko und deute nicht immer alles falsch. Denn es gibt andere Dinge, die Probleme in meinem Leben bereiten. Da lasse ich mich definitiv Nicht auch noch von dir erniedrigen."
Müde kämpfe ich mit den Sonnenstrahlen, die mich im Gesicht blenden. Langsam komme ich zu mir und blicke geradewegs aus dem großen Fenster, der mir die wunderschöne Aussicht der Stadt ermöglicht.
Mit den Shorts und dem T-Shirt lehne ich meine Stirn an das Fenster und schließe für einen Augenblick die Augen.
Meine letzten Worte an Heiko. Bin ich ihm gegenüber denn gerecht gewesen? Schließlich ist das seine Wohnung. Da gelten nicht meine, sondern seine Regeln.
Nein, du hast das Richtige getan D/N. Dein Vater erniedrigt dich so gut wie jeden Tag und langsam musst du auch mit ansehen, wie dein Bruder sich verändert.
Schon rollen mir die ersten Tränen über die Wange. Unbedacht rutschte ich vom Fenster auf den Boden und vergrabe meine Hände schluchzend in das Gesicht.
Und jetzt wird mir bewusst, dass mein Leben so gut wie kein Sinn mehr ergibt.
Meine Kindheit war bloß der Auslöser. Mit meinen neun Jahren habe ich keine Freundschaften mehr schließen können. Die Liebe zu meiner Familie ist in die Brüche gegangen. Jetzt verliere ich noch Noah, den mit Abstand wichtigsten Menschen in meinem Leben. Allein sein und allein bleiben. Mein Leben scheint langsam ein Ende zu nehmen.
Mühelos streiche ich mir die restlichen Tränen aus dem Gesicht und kämpfe gegen das Gefühl, erneut in Tränen auszubrechen und mich ergeben zu müssen.
Mein Kopf schnellt zu Tür. Ein leises Klopfen kann ich wahrnehmen und sehe zu, wie sich die Türklinke nach unten drückt und Wuschelkopf das Zimmer betritt.
„Guten- D/N?!" Er mustert mich mit großen Augen und kommt mit eiligen Schritten auf mich zu.
„R-Roman nein, ich bitte dich." Flehend sehe ich ihn an, doch er ignoriert meine Bitte und zieht mich in seine Arme.

„Ich kann nicht, ich möchte nicht erzählen. Bitte bring mich nach Hause", flehe ich und erwidere die Umarmung kaum merklich.
„Du musst mir überhaupt nichts erzählen.
Das verlange ich nicht von dir. Aber ich bringe dich nach Hause, beziehungsweise mein Bruder, weil für mich etwas wichtiges dazwischen gekommen ist."
„Wenn du dich beeilst", fügt Blauauge plötzlich hinzu.
In Windeseile löse ich mich aus Roman's Armen. Heiko blickt zwischen uns her, schüttelt nur den Kopf und dreht sich in eine andere Richtung.
Doch bevor er mir abhauen kann, setze ich mein Tempo an und laufe Heiko hinterher.
„Bitte, du verstehst das falsch. Ich würde nie jemanden ausnutzen oder beeinflussen wollen!"
Heiko grinst nur dämlich und läuft in sein Zimmer. Es ist mir jedoch egal, da ich ihm dennoch folge.
Anscheinend merkt er nicht, dass ich noch mit hinein gehuscht bin.
Er steht mit dem Rücken zu mir und zieht sich in Zeitlupe das Oberteil aus.
Meine Augen fixieren jede einzelnen Muskeln seines Rückens. Sein Hände verfestigen sich in seinen Haaren und wuscheln diese einmal durch.
Bei diesem Anblick werde ich deutlich schwach.
Und als er sich zu mir dreht, läuft ein kalter Schauer über mein Rücken.
{Würde mich sehr freuen, wenn ihr schreibt, was euch gefallen hat🙏🏻💭♥️}

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