30 Briefe an 30 Tagen

Tag 16 - Jemand, der nicht in meinem Bundesland / Land lebt

Hallo D.!

Ehrlich gesagt, weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll... Zuerst einmal möchte ich gerne nochmals betonen, dass du mir sehr fehlst und dass es mir aufrichtig leid tut, dass du immernoch nichts von mir gehört hast. Die Sache ist nur die, dass ich gerne mit DIR sprechen würde und nicht mit deiner Anwältin, auch wenn sie sehr nett scheint. Ich vermisse es, mit dir zu lachen, zu diskutieren, zu planen, einfach zu leben! Du hast dich so weit entfernt... Weißt du... Ich vermisse Lissy auch und mein Glück war wohl, dass ich sie nicht mehr vor ihrem Tod besuchen konnte, wodurch mir der Abschied bedeutend leichter fiel. Natürlich ist es andererseits auch ein Fluch und ich habe mir oft Vorwürfe gemacht, aber seit Mimis Tod, den ich hautnah miterlebt habe, weiß ich, dass ich es gar nicht hätte mitansehen wollen, weil es mir garantiert genauso innerlich zerrissen hätte, wie dich. Den Tod zu akzeptieren ist nicht leicht und insbesondere dir fällt es schwer loszulassen. Ich wünsche mir daher von ganzem Herzen, dass du es schaffst, wieder zurück ins Leben zu finden, wir wieder wie früher quatschen können und dein Schmerz bezüglich Lissy verheilt. Aber bis dahin wird es wohl noch eine Weile dauern...

Kämpfe bitte weiter! Deine Familie und Freunde brauchen dich!

deine L.