▷ Twenty-Three ◁

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Jimin POV

Einige Stunden zuvor

Grinsend stolpiere ich mit meinem neuen Spiel und Essen in der Hand die Treppen zu Taehyungs Wohnung hoch.
Da heute meine letzten zwei Stunden entfallen sind, entschied ich mich dazu, mal etwas in der Stadt rumzugehen, wo ich mir dann auch direkt das neue FIFA und ein neues Paar Schuhe gekauft habe. Auf dem Rückweg hörte ich aber plötzlich meinen Magen knurren und bestellte deswegen noch Essen beim nächsten McDonald's.

Mein bester Freund und ich hatten uns heute Abend noch zum Lernen verabredet, aber alleine lernen wäre sowieso zu langweilig und auf einen leeren Magen kann man das auch nicht wirklich.
Deshalb nahm ich, nachdem ich bei mir zu Hause angekommen war, das Spiel und die Tüte mit dem Fast Food in die Hand und machte mich auf den Weg zu Tae.

Vor seiner Haustür angekommen, tätige ich mit einem breiten Lächeln die Klingel und warte bloß darauf, dass Tae mir endlich öffnet, jedoch passiert nichts.

Etwas verwundert klingel ich noch paar weitere Male an seiner Tür, aber es öffnet weiterhin keiner.
Der ist doch wohl nicht wieder eingeschlafen oder?

Nach einigen Minuten reichts mir dann und ich beginne bei ihm sturmzuklingeln, aber auch das zeigt keine Auswirkung, da die Türe weiterhin geschlossen bleibt und auch aus der Wohnung kein einziger Ton zu hören ist.

Wo ist der denn bitte hin? Hat er unser Treffen etwa vergessen?

Leicht genervt packe ich mein Handy aus meiner Hosentasche raus und wähle Taehyungs Nummer, bevor ich den Anruf tätige. Einige Zeit lang ertönt ein Piepen, ehe sich die Sprachbox sich meldet.

Ach und an sein Handy geht er also auch nicht.

Mit dem Gedanken, dass er vielleicht kurz einkaufen gegangen sei, da sein Kühlschrank wirklich die meiste Zeit leer ist, bleibe ich noch eine Zeit lang vor seinem Apartment stehen und warte.

Etliche Minuten vergehen und als ich einen Blick auf mein Smartphone werfe, stelle ich fest, dass ich hier bereits seit einer Stunde warte und mein Freund immernoch nicht aufgekreutzt ist.

Das kann doch wohl nicht wahr sein!

Ich nehme erneut das Spiel und mein bereits kaltes Essen und gehe die Treppen wieder runter.
Unten angekommen überlege ich nicht lange und mache mich einfach wieder auf den Weg zur Universität, um dort nach Taehyung zu schauen.

Tae ist eine zuverlässige Person und ist bisher zu jeder Verabredung erschienen. Auch wenn er meistens zu spät kam, da er wirklich gerne schläft, hat er unser Treffen nie vergessen und mich auch nicht sitzenlassen.

Eine Menge an Fragen schießen in meinen Kopf und Sorge breitet sich in mir aus.
Mein ganzer Körper vermittelt mir kein gutes Gefühl bei der Sache und ehe ich mich versehen kann, befinde ich mich schon vor der Uni.

Da ich die letzte Strecke noch gesprintet bin, bleibe ich völlig außer Puste stehen und atme erstmal tief durch.
Gerade als ich das Gebäude betreten möchte, kommt mir ein Freund von Taehyung entgegen und ich bleibe vor ihm stehen.

,,Hey, du bist doch mit Taehyung befreundet oder?", frage ich abrupt den Jungen und dieser sieht mich fragend an.

,,Ja, wir besuchen viele Lektionen zusammen. Warum fragst du?", sagt er zur Antwort und wendet seinen Blick währenddessen nicht von mir.

,,Ich wollte dich fragen, ob du Taehyung vielleicht gesehen hast", stelle ich ihm letzendlich meine eigentliche Frage und mein Gegenüber scheint eine Zeit lang zu überlegen, ehe er leicht mit dem Kopf nickt.

,,Er hatte vor zwei Stunden aus und als ich draußen meine Mittagspause gemacht habe, hab ich gesehen, wie er von einem Typen abgeholt wurde", berichtet er mir und ich weite leicht meine Augen.

Mitgefahren? Mit wem denn?
Meint er vielleicht Jeongguk?

,,Kannst du dich noch erinnern wie der Junge ungefähr aussah?", frage ich ihn erneut und er scheint tatsächlich zu nicken.

,,Er hatte ungewöhnlich helle blonde Haare und war wirklich groß. Ich habe ihn noch nie zuvor in der Universität gesichtet und vermute, dass er wohl ein Freund oder Verwandter von Taehyung ist", antwortet Taehyungs Freund und ich höre ihm genau zu.

Blond? Groß?
Aber Taehyung hatte noch nie so jemanden in seinem Freundeskreis.

,,Tut mir wirklich leid, dass ich dich hier mit den ganzen Fragen bombardiere, aber weißt du vielleicht auch wie das Auto aussah?", stelle ich ihm meine letzte Frage und erneut nimmt er sich etwas Zeit, um nachzudenken.

,,Tatsächlich! Es war ein schwarzer Rolls Royce und der sah wirklich teuer aus. Der Typ scheint echt Geld zu haben", erklärt mir der Junge und lacht gegen Ende leicht. Ich hingegen bleibe seriös und versuche mir währenddessen ein Bild von dem Unbekannten zu verschaffen.

Blond, groß, schwarzer Van und reich.
Das trifft doch auf gar keinen zu!

,,Okay, vielen Dank für deine große Hilfe und tut mir nochmal leid, dass ich dich aufgehalten habe", sage ich meinem Gegenüber und versuche ihm ein kleines Lächeln zu schenken, was mir in der Situation aber eher schwer fällt.

,,Ich hab das wirklich gerne gemacht", spricht er lächelnd und sein Blick fällt erneut auf meinen.
,,Ich hab dich wirklich oft mit Tae gesehen. Wie heißt du eigentlich?", fragt er mich daraufhin und ich antworte ihm kurz mit 'Jimin'.

,,Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Youngjae. Vielleicht könnten wir ja mal etwas zusammen unternehmen, wenn wir uns erneut sehen?", sagt Youngjae, welcher sein größtes Lächeln zeigt und ich nicke, ehe ich zustimme.
Wir verabschieden uns noch und meine Gedanken schweifen in Sekundenschnelle wieder zu Taehyung. Ein weiteres Mal gehe ich die komplette Situation durch und mir fällt auf, dass ich mir nichts einbilde und hier tatsächlich etwas nicht stimmt.

Taehyung ist zum ersten Mal nicht zu unserem Treffen gekommen. Er ist nach der Uni nicht nach Hause gegangen und stattdessen mit einem blonden Mann weggefahren.
Der Fremde sah neu aus und sein Auto bemerkbar teuer.

Tae hat außer zu mir, seinem festen Freund, seinen Arbeitskollegen den anderen Studenten keinen Kontakt und Verwandte hat er auch keine.
Desweiteren ist er nicht die Art von Person, die leicht mit anderen Menschen interagiert.

Vielleicht übertreibe ich einfach nur und das war doch nur ein Kunde?
Ich sollte zuerst im Restaurant anrufen und dort nachfragen.

,,Was? Ein großer, blonder Junge zusammen mit Taehyung? Nein, nicht dass ich wüsste. Wir haben viele Kunden, auf die das zutreffen könnte, aber an einen schwarzen Rolls Royce kann ich mich nicht erinnern. Und Taehyung hat während seiner Arbeitszeit auch mit keinem gesprochen. Das weiß ich noch", ertönt auf der anderen Leitung die Stimme von Taehyungs Chef und ich bedanke mich für die Informationen, ehe wir uns verabschieden und ich auflege.

So jetzt reicht es mir. Ich kann nicht noch länger warten, während ich die ganze Zeit das Gefühl habe, Taehyung könnte was zugestoßen sein.
Es könnte alles Mögliche passiert sein.
Vielleicht war das auch jemand aus seiner Vergangenheit, von dem ich nichts weiß? Aber was, wenn nicht?
Ich suche nun schon seit vier Stunden nach ihm und er geht nicht einmal an sein Handy.

Sollte ich riskieren, dass er wirklich in ernsten Schwierigkeiten steckt und weiterhin warten? Oder sollte ich auf mein Gefühl vertrauen und sichergehen, dass wirklich alles in Ordnung ist?

Ohne groß nachdenken zu müssen, entscheide ich mich für letzteres und renne so schnell ich kann los zur nächsten Polizeistation, welche Gott sei Dank nur einige Meter von der Universität entfernt ist.

Taehyung, wo steckst du bloß?

Nightlife Killer ▷KookVWo Geschichten leben. Entdecke jetzt