Nightlife Killer ▷KookV

▷ Thirty-Eight ◁

Taehyung POV

Die Morgensonne scheint durch das große Fenster in den Raum und langsam öffne ich meine Augenlider, welche sich immernoch schwer anfühlen. Auch ein Gähnen entkommt meinem Mund und fast schon automatisch strecke ich meine beiden Arme, bis ich mich aufsetze und schließlich im Raum umsehe.

Neben mir liegt Jungkook schlafend, welcher seine Arme leicht um meine Taille liegen hat und scheint keine Anzeichen von Aufstehen zu machen.
Mein Blick fällt auf sein Gesicht, welches so ruhig und entspannt wirkt. Seine langen Wimpern und weichen Lippen kommen zum Vorschein. Des Weiteren fallen mir seine dunkelbraunen Haare auf, welche in alle Seiten rausstehen.

Ich kann nicht anders als zu lächeln und ihn weiterhin zu beobachten. „Wie süß", kommt mir dabei der Gedanke, als ich vorsichtig mit meiner linken Hand über sein Haar streiche.

Da ich es nicht übers Herz bringe und auch keinen Grund darin sehe, ihn zu wecken, bleibe ich im Bett sitzen.
Mein Blick fällt schließlich auf mein Smartphone, welches neben Jungkooks auf dem kleinen Nachtisch liegt. Ich nehme das Gerät in die Hand und verbringe die nächste Stunde auf YouTube. Das geht so lange bis mir Jimin eine Nachricht sendet, in der er mich fragt, wie es mir geht. Ich antworte meinem besten Freund relativ schnell mit einem "Auf jeden Fall besser, danke fürs Nachfragen" und ein Gespräch beginnt. Schließlich verabschiedet sich Jimin mit einem "Bis später", weil er noch in die Bücherei zum Lernen muss.

Ich muss mich nicht mehr lange langweilen, denn plötzlich erklingt eine Stimme neben mir.

„Guten Morgen, Tae", sagt Jungkook in einer tieferen Stimme als gewohnt.

Ich erwidere seine Begrüßung lächelnd mit „Morgen, Kook."
Immernoch etwas müde reibt sich Jungkook die Augen, bevor er sich aufsetzt. Erst streckt er sich, wobei er sich sein Gähnen nicht verkneifen kann, bevor er schließlich seine Aufmerksamkeit wieder mir schenkt.

„Bist du schon lange wach?", fragt er mich schließlich, woraufhin ich meinen Kopf schüttel und mit „Ich bin auch erst jetzt aufgewacht" antworte.

„Na, dann lass uns Zähne putzen und essen gehen", sagt er schließlich, bis er aufsteht und mir seine Hand hinhält, um uns zusammen auf den Weg ins Bad zu machen.
Am Zielort angekommen putzen wir uns beide die Zähne und waschen unser Gesicht, ehe Jungkook in sein Zimmer verschwindet, um sich umzuziehen. In dieser Zeit wechsel ich meine Klamotten im Badezimmer und kämme meine Haare. Fertig angezogen gehe ich die Treppen runter und im Erdgeschoss angekommen erkenne ich den Rücken meines Freundes, welcher in der Küche steht und das Frühstück zubereitet.

„Brauchst du Hilfe?", frage ich während ich mich zu ihm in die Küche geselle. Als er meine Stimme hört, dreht er sich zu mir, schenkt mir ein Lächeln und antwortet: „Nein, alles gut. Setz du dich schonmal an den Tisch."

Auf seine Antwort nicke ich nur, bevor ich mich umsehe und bemerke, dass wir gerade alleine sind, weshalb ich nicht anders kann, als zu fragen:„Wo sind die anderen?"

„Jin und Namjoon mussten früh aus dem Haus, Yoongi schläft wahrscheinlich noch und Hobi ist in seinem Zimmer beschäftigt", erklärt mein Freund.

„Also sind wir gerade alleine im ganzen Erdgeschoss", schlussfolgere ich in meinen Gedanken. Dabei bemerke ich, dass sich meine Schultern leicht lockern und auch der Rest meines Körpers wirkt entspannter. Das liegt vielleicht daran, dass ich vor seinen Freunden immer angespannt bin und einen guten Eindruck vermitteln möchte. Schließlich will ich, dass mich die Freunde meines Freundes mögen und auch wenn sie mir gegenüber immer nett und hilfsbereit wirken, habe ich dennoch Angst, dass ich etwas falsch machen könnte. Nichtsdestotrotz kommen sie mir wie gute Menschen vor und ich denke, dass wir uns noch besser verstehen werden.

Ich weiß nicht, was mich dazu treibt, aber plötzlich lege ich meine Arme von hinten um Jungkooks Körper, welcher immernoch vor dem Herd steht und Pancakes kocht. Direkt kann ich seinen Geruch wahrnehmen, welcher eine beruhigende Wirkung auf mich hat. Auch seine Wärme bekomme ich deutlich zu spüren und ich könnte schwören, dass dieses Gefühl das schönste und er der beste Ort ist.

„Danke", sage ich anschließend leise. Wahrscheinlich denkt er, ich bedanke mich für das Kochen bei ihm, aber eigentlich bin ich dafür dankbar, dass er sich so sehr um mich sorgt, dass er mich sogar bei ihm wohnen lässt und mir so viel seiner Zeit widmet. Für viele erscheint es als selbstverständlich, dass der Partner einem auch viel Zeit widmet, aber die Meinung vertrete ich nicht zu 100%. Ich merke schließlich selbst, wie angespannt und gestresst Jungkook die meiste Zeit ist und dass nicht nur genug Sorgen in seinem Kopf herum schwirren, sondern auch in seinem Herzen. Wahrscheinlich beschäftigen ihn Sachen, die er mir nicht erzählen kann oder er fühlt sich nicht bereit, sie mit mir zu teilen. Vielleicht hat er auch noch genug Sachen, die er jetzt erledigen muss, weshalb ihn der Stress plagt und trotzdem findet er die Zeit, sich um mich zu kümmern und mir das Frühstück zu kochen. Nicht nur das, er antwortet immer so schnell wie möglich auf meine Nachrichten, geht immer sicher, dass ich mich wohl und gut fühle und macht dann auch noch so viele schöne Sachen mit mir, wie beispielsweise Filme zu schauen und auf Dates zu gehen.

Und trotzdem wünschte ich, er könnte sich mir mehr anvertrauen. Mit mir seine Sorgen, seine Freude und auch seine größten Ängste teilen.
Ich möchte ihn klarmachen, dass ich nicht nur sein "Boyfriend" sein will, sondern auch sein bester Freund und Seelenverwandter, der mit ihm durch alle Zeiten geht.

Und ich werde mein Bestes geben, um ihn glücklich zu machen und das Gefühl von Geborgenheit zu geben.