Kapitel 20: Heading of to Seoul

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Die Uhr schlug vier Uhr in der Früh, als mein Wecker mich aus dem absoluten Tiefschlaf riss und ich kerzengrade in meinem Bett stand. In circa zwei Stunden würde mein und Seokjins Flug in Richtung Südkorea gehen und am Ende dieses Tages wäre ich bei Jungkook; und das den ganzen Sommer über. 

Ich schob das Aufstehen nicht lange beiseite, sondern erhob mich relativ schnell, um genug Zeit zum fertigmachen zu haben. Zum Glück hatte ich mir gestern Abend noch fix Flugzeugtaugliche Klamotten zurecht gelegt, bevor mich heute morgen die Panik des Outfitzusammenstellens erwischen würde. Somit hatte ich mich für eine bequeme Jeanshose entschieden und dazu einen dunklen Pullover. Zur Abrundung kamen noch meine Sneaker dazu und als ich mich dann komplett eingekleidet hatte, machte ich mich noch schnell frisch. Zähne putzen, Haare richten. Meine Haare band ich mir zu einem kleinen Zopf zusammen. Vor dem Ausstieg würde ich sie vielleicht wieder aufmachen, doch für den Flug waren mir zusammengebundene Haare  lieber gewesen.

Als ich das Badezimmer verließ, war es zwanzig vor fünf gewesen. Jin würde mich in einer viertel Stunde am Eingang der Schule treffen. Schon gestern hatte ich mich noch dazu entschieden, mir vor der Abreise etwas in der Mensa zu besorgen. Im Gegensatz zum Flughafen würde ich eine Menge an Geld sparen, welches ich dann in Südkorea verbraten konnte. 

Ich steckte also mein Flugticket an die Seite meines Koffers, warf mir meinen Rucksack aka das Handgepäck über und verabschiedete mich für die nächsten sechs Wochen von meinem Studentenzimmer in der Mozart Akademie. 

Um diese Uhrzeit war noch keiner der Schüler hier wach gewesen. Wieso auch? Für einige hieß es ausschlafen, andere waren bereits zu ihren Familien abgereist. Im Allgemeinen war es still geworden hier in den letzten Tagen. 

Mein Weg führte mich über die Treppen runter in die Cafeteria. Auch hier herrschte die gähnende Leere schlechthin, doch immerhin erwischte ich die Angestellten dabei, wie sie die Bleche mit Brötchen und sämtlichen Allerlei für den Verzehr bereit stellten. Mit einem Lächeln schritt ich an die Theke heran. 

"Guten Morgen, ich hätte gerne zwei der Putenbaguettes", ich zeigte darauf und sprach dann weiter mit der dicklichen Dame hinter dem Tresen, "und bitte einen kleinen Eistee."

Sie begann damit die beiden Brote in eine bräunliche Papiertüte zu packen und legte diesen dann auf der Theke für mich ab: "Die Getränkelieferung ist noch nicht hier gewesen."

Ich nickte nur - immerhin konnte sie selbst nichts dafür -, gab ihr den passenden Geldbetrag, nahm die Tüte und machte auf den Hacken kehrt. Während ich das Essen in meinem Rucksack verstaute, verließ ich die Mensa und stellte mich an den Eingang der Schule. Seokjin war noch nicht hier gewesen, aber ich war auch fünf Minuten zu früh dran gewesen. 

Selbst die Frau des Sekretariats war noch nicht da gewesen und somit stand ich hier alleine. Ich genoss die Stille um mich herum, so ruhig war es in diesen Hallen noch nie gewesen. Nach ein paar Minuten der Ruhe, dröhnte das stumpfe Geräusch von Sneaker auf Steinbodenboden durch meinen Gehörgang. Schnell schaute ich auf und sprach schon die ersten Silben in Gedanken es sei Seokjin gewesen: "Ich hab' schon gedacht, du lässt mich alleine fahren. Guten Morgen -"

Ich stoppte, als ich sah, dass es nicht Jin war, der durch die Gänge der Schule schlich. Yoongi tapste von dem Mädchenflügel zurück in den Abschnitt der Jungs und blieb kurz auf der Verbindungstreppe stehen. Auch, wenn wir in letzter Zeit selten miteinander geredet hatten, warf ich ihm ein freundliches Lächeln entgegen und versuchte ein leises "Morgen" mit meinen Lippen zu formen. Yoongi schaute mich an - nur für ein paar Sekunden - ehe er sich wieder von mir wegdrehte und die nächste Treppe zu dem Flügel der Jungs erklomm. Meine Hand sank zurück in ihre Ausgangsposition und ich war enttäuscht gewesen. Trotzdem; bevor Yoongi um die Ecke verschwand, hörte ich noch ein "Guten Flug, ich hoffe, du kommst gut an." - Echo durch die Halle schweben und dann war er auf und davon gewesen.

The PenpalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt