Kapitel 34: Goodbye und Auf Wiedersehen

39 2 3
                                    

Ich stellte den Rucksack auf Jungkooks Bett ab und packte meine letzten Sachen zusammen. Mein Portemonnaie. Mein Flugticket. Ein paar Snacks fanden ebenfalls Platz, damit ich nicht verhungern müsste. Und zum Schluss führte ich in meinem Kopf noch einmal eine Strichliste, damit ich auch sicher war, dass alles seinen Platz bei mir gefunden hatte und ich nichts vergessen würde.

"Wir sollten uns langsam aufmachen. Bist du fertig?", drang es plötzlich quer durchs Zimmer in meine Ohren und ich schaute mit einem leeren Blick auf, direkt in Richtung Tür, wo Jungkook angespannt stand. Gleichzeitig zog ich den Reißverschluss meines Rucksackes zu und hob ihn an der oberen Schlaufe vom Bett auf.

"Ja, wir können los", antwortete ich ihm leise und griff ebenso nach meinem Koffer. Mit beiden Händen voll, schlich ich an Jungkook vorbei und schlüpfte sowohl in Schuhe, als auch Jacke, bevor ich das letzte Mal diese schöne große Wohnung verlassen musste.

Jungkook nahm mir den ganzen Weg über den Koffer ab. Ich trug nur meinen Rucksack, während wir beide nebeneinander herliefen, auf dem Weg zur Ubahn, die uns zum Flughafen bringen sollte. Seokjin und Chaeyoung wären bestimmt schon da. Die beiden schienen ziemlich verantwortungsbewusst zu sein. Nicht, dass wir zwei es nicht wären, aber Seokjin war eben Seokjin. Und ich war ich; die Zeit ausreizend, bis es wirklich aller höhste Eisenbahn war. 

Die Ubahn war verhältnismäßig leer gewesen. Es war Mitten in der Woche, ein Donnerstag, und etwa gegen 12 Uhr. Wer sollte um diese Uhrzeit schon groß die Bahnen benutzen. Die meisten saßen genau jetzt im Büro und arbeiteten bei dieser unglaublichen Mittagshitze. So vermutlich auch Jungkooks Eltern in New York. Ich hatte mir die beiden anders vorgestellt und trotzdem war ich nicht überrascht gewesen. Vielleicht hatte mein innerstes Bewusstsein bereits gewusst, dass sie so wären. Aber letzten Endes hoffte ich, sie dennoch wiederzusehen. Immerhin musste ich Jungkooks Vater doch noch von mir überzeugen.

Unsere Ubahn fuhr in die Seoul Station ein und gemeinsam trudelten wir zum Zug in Richtung Incheon Airport. Die fahrt dauerte nicht allzu lange und währenddessen machte Jungkook mit Seokjin und Chaeyoung bereits einen Treffpunkt aus. Vor dem Flug wollten Jin und ich noch überteuertes Flughafenessen verdrücken, damit wir in den etwa 12 Stunden Flug nicht verhungern mussten, also stand der Treffpunkt bei Five Guys. 

Mit einem gequälten Schmunzeln auf den Lippen, umarmte ich Chaeyoung, die ein paar Zentimeter kleiner war als ich, bevor ich auch Seokjin zur Begrüßung umarmte. Er hob mich ein wenig an, denn im Vergleich zu ihm, war ich nun doch nicht die Größte gewesen. Die zwei hatten bereits einen der wenigen freien Tische gewählt und vor allem für uns vier reserviert und nachdem Chaeyoung und Seokjin sich als erstes etwas zu Mampfen geholt hatten, waren auch Jungkook und ich dran.

Schweigend stand ich vor der Karte und suchte etwas, was meinem Preismetier entsprach. Five Guys war bei weitem teurer, als Mecces oder Burger King. Hier kostete ein Burger ohne Menü schon mal 6 Euro und nach dem relativ kostspieligen Urlaub hier in Seoul, war ich geldtechnisch langsam ausgeblutet.

"Keinen Hunger?", kam es plötzlich von der Seite und riss mich aus meinen Kopfrechnungen heraus. Mit einer kleinen Schweißperle auf der Stirn schreckte ich innerlich auf.

"D-doch, ich weiß nur nicht...-", ich stoppte, denn es war doof mir einzugestehen, dass ich vielleicht besser hätte wirtschaften sollen. Nun konnte ich mir nicht einmal mehr einen blöden zusammgeklatschten Burger leisten.

"Such' dir einfach etwas aus. Ich bezahle auch", zog ein leichtes, kaum erkennbares Schmunzeln über Jungkooks Lippen und ich nickte. Er hatte mal wieder meine Gedanken gelesen und mich somit vor einer peinlichen Situation bewart. Ich wünschte, dass ich manchmal auch so eine gute Menschenkenntnis hätte.

The PenpalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt