Kapitel 7

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Schwäche?

„Welche Zelle gehört Dir?", fragte Levi ausnahmsweise mal interessiert.

„Die Hinterste...", hauchte Eren etwas bedröppelt.

„Ths.", gab Levi nun von sich.
/Wie soll ich das denn jetzt verstehen?/
Ihm fuhr ein kurz ein Grinsen über das Gesicht.

„Was denn?", fragte Eren nachdenklich.
/Wie soll ich das denn jetzt verstehen? Er denkt doch nicht... Eren! Er ist ein Staatsanwalt! Der ist bestimmt viel zu alt für dich, sei vernünftig./
Levi schüttelte seinen Kopf.
„Nein, nein. Nichts."

Der Rest des Weges verlief schweigend. Levi holte wieder seinen Schlüsselbund hinaus und schloss die passende Zelle auf. Eren sah über seine Schulter zurück zu Levi, wessen Blick befehlend war, woraufhin er wiederwillig die Zelle betrat.

„Wir sehen uns.", das Gitter fiel ins Schloss und Levi legte den Schlüssel um. Auf diese Worte nickte Eren zur Antwort und stand bloß da, allein, mitten in dem kalten, kahlen Raum, da der" heiße Staatsanwalt, Levi Ackerman'', wie es in seinen Gedanken hallte, schon gegangen war. Er seufzte und setzte sich in eine Ecke. In Gedanken vertieft sah er auf seine Hände hinunter und fasste sich an die Stirn.
/Wenigstens jemand in meinem Leben, dem ich wichtig bin? Wie es Mikasa und Armin wohl geht, ob Jean okay ist... und mich immer noch hasst? Was Levi... wohl gerade tut?/
Unbewusst knickte Eren weg und schlief - wenig verwunderlich. Er hatte einen unruhigen Traum, war aber erleichtert, dass er mal dazu kam, überhaupt einzuschlafen. Der junge Mann schlief lange und murmelte ab und zu unverständliche Dinge. Geschockt und voller Atemnot wachte er mit einem Ruck auf und erschreckte sich sogleich, als er sah, wer da vor ihm war.

„Shh...", flüsterte Levi beruhigend und sah Eren etwas hilflos an.

„L...le-vi?", fragte Eren leise und verstand die Welt nicht mehr, er legte seinen Kopf an die kühle Wand, in der Hoffnung, er könne klare Gedanken fassen.

„Alles okay?", fragte Levi leicht besorgt und hielt seine Hand an Eren's Stirn, welche tatsächlich etwas warm war.

Wenn er sagen würde, dass alles okay wäre, würde er definitiv lügen.
„Es sind nur Kopfschmerzen, nichts weiter..."

„Komm.", flüsterte Levi und richtete sich auf.
Gleich darauf hielt er Eren seine Hand hin, welche dieser unsicher ergriff, woraufhin Levi ihn zügig hoch zerrte. Eren war noch etwas durcheinander, weshalb es dazu kam, dass er sich bei Levi's Kraft nicht halten konnte, welcher ihn daraufhin sofortig auffing. Dabei schnitten die Handschellen Eren's linkes Handgelenk erneut auf. Das Blut und der Geruch von Metall, es blutete stark und die ersten Tropfen fielen zu Boden. Nach einer Lösung suchend, färbte es Levi's Hemd, was nun zur Verfügung stand. Das realisierte Levi auch, da sein Hemd mit der Zeit an seinen Bauchmuskeln klebte. Langsam löste er Eren aus der ungeplanten Umarmung, welcher die ganze Zeit still den Schmerz ertragen hatte.

„Verdammt.", fluchte Levi genervt, als er auf sein weißes Hemd sah.

„Es tut mir-", Eren wurde durch den Kleineren unterbrochen, denn dieser legte seine zarte und dennoch kräftige Hand auf Erens Lippen.

„Shh...", flüsterte er und nahm Eren am Arm mit.
Sein Jacket hielt er geschickt über sein Shirt und nahm Eren mit in den kleinen, bekannten Raum von letztens. Dort schloss er sofortig die Handschellen auf und nahm sein Halstuch ab, welches er auf Erens Wunde drückte um die Blutung zu stoppen. Dieser bekam kein Wort aus sich heraus und war bloß errötet.

/Er opfert so viel für mich... wie gerne ich dir danken würde. Ohne dich wäre ich schon lange in Dunkelheit untergegangen.../

Levi war leicht gestresst und kramte alles Nötige zusammen. Mit der linken Hand drückte er parallel sein Halstuch auf Eren's Wunde. Es hatte einen leichten Geruch von Schwarztee. Levi ging, gezwungener Maßen, mit Eren zu seinem Spind und holte eine Wasserflasche, als auch ein Hemd aus diesem. Er legte die Dinge auf den Schrank links.

„Warte kurz...", er nahm Erens rechte Hand und legte diese auf sein nun rotes Halstuch.
Bei jeder Berührung fuhr ein angenehmes Kribbeln durch Erens Körper, welches ihn immer nervöser machte. Levi öffnete zügig den Notkoffer und kramte ein Verband raus, welchen er von der Rolle wickelte.
Das konnte sich ja super entwickeln, wortwörtlich.

My everything<3 EreRirenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt