Kapitel 27

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Heimweg

"Also, wo muss ich lang?", fragte Levi konzentriert.

Eren antwortete zügig.

"Links."

Sofort schaltete der Schwarzhaarige den Blinker ein und folgte seinen Worten.
Nach einer Weile des Fahrens erhob Levi sein Wort.

"Eren?"

"Hm?"

"Wieso hast du bei der Polizeiwache gelogen?", fragte Levi interessiert.

"Wäre doch nichts dabei gewesen, zuzugeben, dass du einen Unfall hattest."

"Hä? Ach, das...", er kicherte nervös.

"Na ja, dir kann ich es doch sagen, oder?"

"Klar, alles was du willst. Ich bin immer für dich da.", gab er ehrlich zu.

"Nächste rechts.", merkte Eren kurz an, bevor er fortfuhr.

"Nun, es ist so, ich hab doch früher Diebstahl begangen? Das Motorrad... Ist gestohlen."

"Was?!", fragte Levi geschockt, er war etwas abgelenkt, da er kurz zu Eren sah, doch als er wieder geradeaus blickte, ging er in die Bremsen.

"Ach du scheiße!", war das Letzte, was man vor einem Aufprall hörte.
Aus dem Nichts knallte ein großer, schwarzer Transporter mit dem Mercedes zusammen. Die Fromtscheibe riss ein, es splitterte. Die Airbags öffneten sich, doch beide Passagiere waren bewusstlos.

-Zeitsprung-

Levi hatte einige Glaßplitter in den Armen, eine Schnittwunde an der Wange. Eren hingegen war recht unversehrt, nur hier und da einige kleinere Wunden. Als er seine Augen öffnete, war sein erster Gedanke an Levi gerichtet.

/Holy Shit! Was zum Teufel ist passiert!? /

Sofort wich Sein Blick nach links, dort erblickte er den leblosen Körper.

"Levi? Levi! Levi, sag was! Levi!"

Er schnallte sich hektisch ab und drehte sein Gesicht zu sich.

"Nein, Levi!", schrie er verzweifelt. Ihm war gar nicht aufgefallen, dass der schwarze Transporter fort war, oder dass er gar selbst verletzt war. Das Einzige, was in seinem Kopf vorging, war Levi's Zustand. Sofort griff er mühsam in seine rechte Hosentasche, doch er hatte sein Handy selbstverständlich nicht bei sich. Welch eine Ironie.

"Verdammt!"

Der Motor qualmte noch immer.

/Das Auto könnte jederzeit in die Luft jagen! /

Mühselig öffnete er seine Tür und zog sich qualvoll aus dem Auto. Nachdem er sein Gleichgewicht gefangen hatte, rannte er schnellstmöglich auf die Seite des Fahrers und öffnete die Tür.

"Keine Sorge, keine Panik! Alles geht gut!", redete er sich mit Tränen in den Augen ein.
Mühselig schaffte er es, Levi abzuschnallen und aus dem Auto zu zerren. Er nahm ihn hoch und drückte ihn festen Griffes an seine Brust.

"Alles wird gut, wir schaffen das."

Wenige Meter hinter sich gebracht knickte an einem Abgrund um. Schützend drückte er Levi an sich und sie rollten den Hang hinab. Durch das Gestrüpp, Dornen, Äste, Brennesseln,... Unten angekommen, stöhnte Eren vor Schmerz auf, sein Gesicht und seine Arme waren komplett aufgeschnitten - es brannte höllisch. Gequält weinte er auf Levi hinab ,legte seinen Kopf auf seinen Schoß.

"Es tut mir so leid! Das ist alles meine Schuld!", wimmerte er voller Zorn, Schmerz und Angst.

"Verlass mich nicht!"

Er strich mit seinem Handrücken über Levi's Wunde, streichte ihm die Haare aus dem Gesicht und küsste sanft seine Stirn.
Von Emotionen überrollt weinte er einfach weiter. Er konnte nichts tun, gar nichts, so sehr er es auch wollte. Das Einzige war das klagende Rufen. Das Rufen nach Hilfe und das Betteln, den Schmerz zu mindern. Die Schuldgefühle und die Angst von seinen Schultern zu nehmen, ihm Hoffnung zu geben.

-Zeitsprung-

Keiner hatte ihn flehen hören, er saß weit unten mit Levi auf dem Schoß mitten in einem unbekannten Wald. Verzweifelt hatte er sich die Tränen weggewischt, neuen Mut gefasst. Entschlossen hob er sein Gesicht, den Blick in die Ferne und fasste die Kraft, etwas zu unternehmen. Die Schmerzen waren noch immer nicht gelindert und sein linkes Handgelenk pochte, doch er ließ sich nicht beirren.

/Ich muss stark sein, ich kann jetzt nicht aufgeben! /

My everything<3 EreRirenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt