safe with me

Kapitel 7

"Wie gefällt dir das?", fragte Sophia mich und hielt ein sommerliches Kleid hoch. "Ja ist ganz hübsch. Probiere ich an", antwortete ich ihr etwas abwesend. Ständig schaute ich mich um, hatte geradezu schon Paranoia Jonas könnte hier irgendwo sein. Dem war natürlich nicht so.

Dennoch war ich mit meinen Gedanken die ganze Zeit bei ihm oder weiß Gott wo jedenfalls nicht beim Shoppen. Und deshalb geschah es irgendwann fast von alleine, dass ich mit Julius an der Hand hinter den Beiden hinterherlief. Immerhin hatten die Beiden so genug zu tun, um mir nicht jedes zweite Kleidungsstück aufzuzwängen. Mein linker Arm wurde langsam schon schwer von all den Sachen, die sie dort drauf gelegt hatten.

Es war nicht so, dass ich es nicht mochte shoppen zu gehen. Im Gegenteil - eigentlich liebte ich es. Zumindest mit meinen Freundinnen und zumindest wenn ich nicht in Gedanken an meinen gestörten Exfreund hing.

Erinnerungen von vergangenem Jahr waren auf einmal wieder so präsent, dass ich sie einfach nicht aus meinem Kopf verdrängen konnte. Wie er mich jedes Mal angeschaut hatte, bevor er mich zuerst angeschrien und dann vergewaltigt hatte. Mir wurde allein bei dem Gedanke übel.

Und so schlenderte ich völlig verträumt von Laden zu Laden. Meine Umgebung nahm ich dabei kaum noch wahr. Nur weil ich Julius Hand in meiner spürte, hatte ich überhaupt die Sicherheit, dass er noch da war. Er war erstaunlich ruhig den ganzen Tag über. Wahrscheinlich hatte er genauso wenig Bock auf Shoppen wie ich. Oder aber Sophia hatte ihn mit einem Eis herumbekommen. Mit Eis konnte man Julius tatsächlich immer locken.

Zur Folge hatte das Ganze, dass ich mich völlig in Gedanken versunken durch die Menschenmassen quetschte und dabei leider voll in einen Mann hineinlief. Und zwar nicht nur wortwörtlich, sondern auch ziemlich heftig.

"Ach nein, Shari!", hörte ich eine vertraute Stimme sagen, bevor ich ein Gesicht dazu sah. "Was für eine Ehre, dich gleich zweimal am Tag zu sehen." Ich bekam schlagartig eine Gänsehaut, als diese Stimme meinen Namen aussprach, als wäre das völlige Normalität.

Langsam hob ich meinen Kopf und blickte in - wie konnte es eigentlich anders sein - Jonas Gesicht.