Kapitel 13

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Ich wusste nicht, wo mir der Kopf stand. Ich war völlig überfordert mit der gesamten Situation. Und das seit mittlerweile vier Wochen. Seit Jonas das erste Mal wieder in meinem Leben erschienen war, fuhren meine Gedanken Karussell. Ich war verwirrt. Mal fühlte ich gar nichts und dann doch wieder alles auf einmal. Und das schlimmste war, dass ich mich dabei total alleine fühlte. Als müsste ich mit dem allem alleine klar kommen.

Klar hatte Wincent seine Hilfe angeboten, doch ich war so überfordert, dass ich alles abgestritten hatte und seitdem kein Wort mehr mit ihm über meinen Ex geredet hatte. Ich wusste, dass er nicht gerne über ihn sprach, was allerdings nicht hieß, dass es nichts über ihn zu reden gab.

Irgendwie schaffte es Jonas immer mich weiter zu belästigen, egal wie oft ich ihn blockierte. Zuerst hatte ich mich tatsächlich darauf eingelassen, hatte ihm sogar auf seine Nachrichten geantwortet, weil ich herausfinden wollte, ob er noch die selbe schlimme Person wie damals war. Und das war er. Ich hatte Dinge über sein Leben erfahren, die sich ein bisschen verändert haben, wie beispielsweise, dass er jetzt im Supermarkt arbeitete - zusätzlich zu seinem Job in der Firma - um sich die Wohnung auch alleine leisten zu können. Doch er als Person, sein Charakter, war noch immer genauso abscheulich wie damals.

Er stalkte mich so sehr er konnte, wusste mittlerweile fast alles über mein neues Leben, obwohl er nicht einmal hier wohnte. Das machte mir nicht nur Angst, sondern versetzte mich regelrecht in Panik. Wie kam er nur immer an die ganzen Informationen von mir? Und was zur Hölle fing er damit an? Konnte er nicht akzeptieren, dass ich nie mehr etwas mit ihm zu tun haben wollte?

"Hey babe, was ist los?", fragte Wincent gerade, weil ich verzweifelt an meinen Nägeln herumfummelte. "Nichts, alles gut", winkte ich ab und stand auf, um mir noch ein Glas Wein einzuschütten.

Alkohol. Eine Sache, die mir half, Jonas für einen Moment zu vergessen. Eine Sache, die mich ebenfalls von diesen Schmerzen ablenkte war es, mich selbst zu verletzen. Allerdings war das etwas schwer vor meinem Freund zu verletzen. Wobei wir seit jenen vier Wochen eh nicht mehr ansatzweise miteinander geschlafen hatten. Mir wurde schon bei dem Gedanken übel. Dennoch sah er mich wenn ich duschte oder mich anzog. Wie konnte ich das vermeiden?

"Sicher?", fragte er sogar noch nach. Für einen kurzen Moment wollte ich aufgeben, ihm alles erzählen und sagen, was ich fühlte.

"Ja. Ja klar, alles super", sagte ich stattdessen wieder.

safe with meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt