safe with me

Kapitel 14

Doch Wincent schien heute nicht aufgeben zu wollen. "Shari", flüsterte er und setzte sich neben mich auf die Couch. "Ich sehe doch, dass nicht alles gut ist. Halt mich nicht für blöd."

Ich hielt ihn nicht für blöd. Im Gegenteil. Ich wollte so gerne mit ihm reden, weil ich tief im Inneren wusste, dass er für mich da war. Doch ich konnte einfach nicht. Warum war das alles so schwer?

Ich sagte kein Wort, zog die Knie an meine Brust und nahm einen Schluck Wein. Ich spürte, wie er mich ansah, spürte seinen traurigen, mitleidigen Blick auf mir, doch ich starrte nur geradeaus.

"Kannst du bitte einfach mit mir reden? Wir sind in einer Beziehung und das seit über einem Jahr. Du musst nur mit mir reden!", sagte er und nahm meine Hand, doch ich zog sie ihm weg. Ich konnte das nicht. Wie er mich anfasste und mit mir reden wollte, als wäre ich ein einziges Problem.

"Wieso will eigentlich jeder nur reden?", schrie ich auf einmal los. "Ich will nicht darüber reden. Worüber auch immer ich reden soll! Mir geht es gut, okay?" Ich stand wütend auf und stellte das leere Weinglas auf die Spüle. "Alles super!"

Wincent stöhnte, blieb aber auf der Couch sitzen, während ich ins Badezimmer verschwand. Es tat mir Leid. Es musste schwer mit mir sein. Aber ich konnte nicht reden. Nicht ohne loszuheulen. Und das war alles andere, was ich wollte. Ich wollte das Ganze einfach nur vergessen. Nicht mehr an Jonas denken. Nicht mehr an dieses Gefühl der Unterdrückung denken. Ich wollte an das alles nicht mehr denken. Aber wenn ich darüber redete, würde ich an alles erinnern würde.

Ich konnte nicht. Konnte einfach nicht, auch wenn das vielleicht egoistisch und stur war. Momentan war ich der einzige Mensch, auf den ich mich in dieser Sache wirklich verlassen konnte.