Dann war auch schon der nächste Morgen. Und obwohl ich die kleine Familie meines Vaters sehr liebte, freute ich mich so sehr endlich wieder aus Hamburg zu verschwinden. Ich gaukelte meinem Vater vor, dass es wie immer super schön war und dass ich gerne schon bald wieder kommen würde. Dann verabschiedete ich mich von Sophia und knuddelte Julius noch einmal ganz fest. Er war wirklich ein Schatz.
Sobald ich auf der Straße in ein Taxi stieg, schaute ich mich alle zwei Minuten panisch um. Der Taxifahrer fragte schon, ob irgendetwas los sei, doch ich winkte lächelnd ab. Natürlich war etwas los. Ich hatte panische Angst, Jonas irgendwo zu sehen. Ich würde ihm glatt zutrauen, mich bis zum Flughafen zu verfolgen.
Dort angekommen checkte ich schnell ein und begab mich sogleich in die Sicherheitskontrolle. Erst danach konnte ich mich ein wenig entspannen. Hier würde Jonas niemals hinkommen, ich war quasi schon fast wieder zuhause - bei Wincent.
Doch wie sollte es auch anders sein. Ich hatte mich zu früh gefreut. Ich stand gerade in der Schlange, um mir einen Kaffee zu holen, da entdeckte ich einen großen, dunkelhaarigen Mann auf einem Barhocker sitzen. Diesmal erkannte ich ihn auch von hinten - Jonas - natürlich.
Ich schnappte nach Luft. Konnte es einfach nicht fassen. Das konnte doch nicht wahr sein. Das war auch kein Zufall mehr. Niemals um alles in der Welt konnte das jetzt noch Zufall sein. Er verfolgte mich, so viel stand fest. Panisch rannte ich aus der Schlange, der Kaffee war mir jetzt total egal. Und natürlich stand er genau in dem Moment auf und ich rannte mal wieder voll in ihn hinein.
"Oh entschuldigen Sie, das war meine Schuld!", hörte ich eine Stimme sich entschuldigen. Ich blieb verwirrt stehen. Diese Stimme kam mir ganz und gar nicht bekannt vor. Dann drehte sich der Mann um und ich erkannte, dass es auch gar nicht Jonas war. Verblüfft starrte ich ihn einfach nur an. "Geht's Ihnen gut?", fragte er deshalb.
"Ähm ja, 'tschuldigung", sagte ich und machte mich schnell aus dem Staub. Das war seltsam. Ich hätte schwören können, dass es Jonas war, der da auf dem Barhocker saß. Aber natürlich war er es nicht, wie konnte er?
Hatte ich echt so panische Angst vor ihm, dass ich ihn schon in fremden Menschen sah? Ich zwang mich, mich kurz hinzusetzen und tief durchzuatmen. Ich musste mich beruhigen. Wie konnte ein Mann, der mittlerweile gar nicht mehr präsent in meinem Leben war, mich so aus der Ruhe bringen? Wie konnte ich so Angst vor einem Mann haben?
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safe with me
Fanfiction- Wincent Weiss Fanfiction - [ in Kooperation mit @celli_134 ] Der zweite Teil von "just for tonight". Kann theoretisch unabhängig gelesen werden. Endlich in einer richtigen Beziehung, in der keine Vergangenheit irgendeine Rolle spielt, scheint für...