Kapitel 4

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"Shari, Shari, aufstehen", schrie Julius, als er wie ein Irrer in mein Zimmer gestürmt kam und aufgeregt auf mein Bett sprang. "Es gibt Frühstück!"

Lachend schlang ich meine Arme um ihn und knuddelte ihn, sodass er nicht mehr aus meinem Bett kam. Ich hatte viel zu wenig geschlafen, da ich erst gegen drei Uhr morgens eingeschlafen war, dennoch würde ich das in Kauf nehmen, wenn ich ab jetzt jeden Morgen so geweckt werden würde.

"Julius, wo bleibt ihr denn? Das sollte keine zehn Minuten dauern", rief Sophia durch die Wohnung. Schnell zog ich mir Wincents großen Pulli über, den ich unauffällig mit in meine Tasche gestopft hatte und rannte mit Julius um die Wette in die Küche. Er schaffte es vor mir ins Ziel.

"Guten Morgen, Schatz", sagte Papa, woraufhin ich ihm einen Kuss auf die Wange gab. Eine Sache, die ich hier über alles liebte: das Frühstück.

"Oh, wir haben keine Milch mehr. Hast du keine gekauft, Christian?", fragte Sophia und schaute meinen Vater etwas böse an. "Nein, ich kaufe nur das, was mir aufgetragen wird", erwiderte dieser und schlürfte seinen Kaffee. "Aber dass man Milch kauft, ist doch wohl selbstverständlich. Du bist doch kein kleines Kind mehr, dem man alles sagen muss." Sophia war regelrecht zornig über die fehlende Milch. "Das war doch dein Fehler." Auch mein Vater wurde langsam ein wenig lauter. "Was kann ich jetzt dafür?"

Bevor Sophia weiter darauf rumhacken konnte, dass Dad die Milch vergessen hatte, griff ich ein. "Jetzt hört doch auf wegen einer doofen Milch zu streiten. Ich gehe schnell welche holen. Der Supermarkt ist ja nicht weit weg." Und damit schlüpfte ich schnell in meine Sneaker und verließ sogleich die Wohnung. Es war einer dieser warmen Sommermorgen, an denen es völlig reichte mit einem Pulli raus zu gehen.

Keine zwei Minuten später war ich auch schon am Supermarkt angelangt, wo sich meine Laune direkt um einiges verschlechtern würde.

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