safe with me

Kapitel 19

Das war der Moment in dem ich realisierte, dass ich Wincent an meiner Seite brauchte. Wofür brauchte ich eine Therapeutin, um das festzustellen. Er war der Mann, den ich liebte und ich wusste beim besten Willen nicht, warum ich das in den letzten Wochen vergessen hatte.

Doch genauso vergessen waren jetzt sämtliche Beziehungsprobleme, die wir in den letzten Wochen hatten. Als wären sie niemals da gewesen.

Vielleicht weil ich endlich endlich verstand, dass Wincent nur das Beste für mich wollte. Er war die einzige Person, der ich neben meiner Therapeutin von Jonas erzählt hatte. Er war die Person gewesen, die mich von ihm weggeholt hatte und vor ihm beschützt hatte. Immer und immer wieder. Er stand ihm gegenüber, weil er keine Angst vor ihm hatte.

Er würde mich immer beschützen. Vor jedem. Weil er mich liebte. Und ich liebte ihn und deshalb würde ich ihm vertrauen können. Bedingungslos.

"Ich habe Angst", flüsterte ich an Wincents Schulter. "Ich weiß", flüsterte er und kraulte sanft meinen Hinterkopf. Vor ein paar Wochen hatte ich genau diesen Satz schon einmal gesagt. Hatte Angst davor, dass es genauso kommen würde wie damals und irgendwie war es das jetzt auch. "Aber du bist sicher bei mir. Ich passe auf dich auf, versprochen. Du musst mir nur vertrauen."

Ich nickte, woraufhin er sanft die Tränen von meinen Wangen wischte. Und dann küssten wir uns nach einer halben Ewigkeit endlich mal wieder und für einen Moment fühlte es sich fast an als wäre alles in bester Ordnung.