Einmal - Kai Havertz & Julian Brandt

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Nicht immer wenn 'n großer Moment vorbei ist.
Weiß ich auch gleich, „Mann, es kommt nie mehr so!“.
Doch was ich weiß, ich trag' ihn für immer bei mir.
Und nur in mir drin kann ich ihn wiederholen.
-
Mark Forster

POV Julian

Mit angezogenen Beinen saß ich in meinem dicken Pulli auf unserer Couch und guckte gelangweilt auf den Fernseher.

Ich war über Weihnachten bei meiner Familie und mein Bruder Jannis hatte es sich zur Aufgabe gemacht mich in Weihnachtsstimmung zu bringen.

Es war nicht so, dass ich prinzipiell keine Weihnachtsstimmung hatte, doch mein bester Freund hatte sie mir bis aufs letzte bisschen verdorben.

,,Julian“, schimpfte mein Bruder und sah mich vorwurfsvoll an:,,Reiß dich jetzt sofort zusammen“.

,,Ach lass mich doch in Ruhe, Jannis“, grummelte ich und zog meine Knie noch enger an meinen Oberkörper.

Jannis wäre aber nicht Jannis, wenn er es dabei gelassen hätte. Also nahm er das nächste Kissen und knallte es mir volle Breitseite ins Gesicht. Geschockt riss ich den Mund auf, schloss ihn aber gleich darauf wieder und beschloss ihn einfach zu ignorieren.

,,Julian, so kenne ich dich gar nicht. Was ist denn los mit dir?“, fragte er nun wirklich besorgt und sofort schossen mir die Tränen in die Augen.

,,N-nichts“, log ich und wischte schnell die ersten Tränen weg, doch tief in mir wusste ich, dass ich meinem Bruder sowieso nichts vormachen konnte.

Langsam rutschte er zu mir herüber und legte einen Arm um meine Schulter. In diesem Moment konnte ich meine Emotionen nicht mehr an mich halten und fing fürchterlich an zu schluchzen.

,,Hey, ist doch alles gut“, versuchte Jannis mich zu beruhigen.

,,Er...er wollte mit uns feiern“, schniefte ich und vergrub mein Gesicht an seiner Schulter.

,,Ich nehme an, dass du mit er Kai meinst?“, harkte er vorsichtig nach und ich nickte sofort.

,,Ja. Er hat versprochen, dass er Weihnachten zu mir kommt aber jetzt ist ihm Sophia wohl doch wichtiger, weil er sie besuchen will“, erwiderte ich traurig.

Jannis drückte mich noch fester an sich und irgendwann hatte ich mich beruhigt. Es tat gut, dass er mich in diesem Moment nicht mit Fragen bombardierte. Daran merkte ich wieder mal, wie nahe wir uns eigentlich standen.

Als er von mir abließ grinste er mich nur an und boxte gegen meine Schulter:,,Wenn uns jetzt einer sehen könnte. Wir wollen immer cool aussehen und sitzen jetzt wie kleine Kinder auf der Couch und lassen uns Weihnachten versauen“.

Das entlockte selbst mir ein lächeln:,,Bei dir muss ich nicht cool sein, du bist mein Bruder. Du weißt, dass wir cool sind“.

,,Das weiß ich und deshalb will ich, dass du jetzt ehrlich zu mir bist“, sagte er ernst:,, Seit wann hast du dieses Gefühl, wenn er bei dir ist?“.

Im ersten Moment rutschte mir das Herz förmlich in die Hose, doch dann dachte ich an den Moment zurück, der alles in mir verändert hatte. Wir waren nach einem Mannschaftsabend auf dem Weg nach Hause gewesen und ich war betrunken in seine Arme gestürzt. Das war der Moment, wo mir das erste Mal auffiel, wie schön seine Augen waren. Das war der Moment, wo ich in seinen Augen ertrank und mir wünschte für den Rest meines Lebens nur noch in sie gucken zu dürfen.

,,Seit einem halben Jahr“, antwortete ich abwesend und ertappte mich dabei, wie ich stumm mir mich hin lächelte.

,,Dich hat's ja mächtig erwischt“, stellte Jannis erstaunt fest:,,So verliebt habe ich dich noch nie gesehen“.

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