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Irgendwie Anders - Mahmoud Dahoud & Maximilian Philipp

Doch bis du bei mir warst, war ich mir selber fremd
Verstehst das Chaos, das sich mein Leben nennt
Du hast mir gezeigt, was es wirklich heißt
Wenn mir nichts fehlt, gar nichts mehr fehlt
-
Wincent Weiss

POV Mahmoud

August 2019

Endlich war die Sommerpause fast zuende und die neue Saison würde los gehen. Ich hoffte innerlich, dass sie für mich besser laufen würde, wie die Saison zuvor. Denn mein Anspruch war es öfter zu spielen und die Fans nicht zu enttäuschen.

Ich war gerade auf dem Weg zu der Person, die mir das ganze letzte Jahr über einen unfassbaren Halt gegeben hatte. Mein bester Freund Maximilian war einfach unfassbar gut darin Menschen aufzuheitern. Und da ich gerade in einer schweren Phase steckte, verbrachte ich am liebsten Zeit mit ihm.

Ich lief die letzten Meter überschwänglich zu seiner Wohnung und drückte voller Euphorie auf die Klingel. Doch es tat sich nichts. Überhaupt nichts. Das sah ihm überhaupt nicht ähnlich, weshalb ich einen Schritt zurück ging und nach oben sah. Mich traf fast der Schlag, denn es hingen keine Gardinen mehr an den Fenstern.

Schnell angelte ich mir mein Handy aus der Hosentasche und versuchte ihn anzurufen, doch es ging immer wieder nur die Mailbox heran.

,,Kann ich Ihnen helfen, junger Mann?", sagte eine ältere Dame, die aus dem Küchenfenster nebenan herausah.

Entstaunt blickte ich sie an:„Wissen Sie vielleicht wo sich Herr Philipp befindet?".

Plötzlich wurden ihre Augen traurig:„Hat er Ihnen denn nichts gesagt? Maximilian ist umgezogen".

Entsetzt schnappte ich nach Luft:„Umgezogen? Aber wohin denn? Hat er Ihnen noch irgendwas gesagt?".

„Wissen Sie, Maximilian ist ja Fußballer und er hat mir gesagt, dass er einen neuen Verein gefunden hat. Er sagte, dass er nach Russland zieht", erzählte sie alles was sie wusste und mit jedem Wort zog sich mein Herz ein Stück mehr zusammen.

,,Sind Sie sicher, dass er Russland gesagt hat?", harkte ich nochmal nach.

Traurig nickte die ältere Dame:„Es tut mir Leid. Sie sind bestimmt der Freund von dem er gesprochen hat".

,,Was hat er denn gesagt?", fragte ich nach und hoffte, dass es eine Information war, die mir dabei helfen würde ihn zu finden.

Die Frau überlegte kurz, lächelte mich dann jedoch an:„Er meinte, dass eine ganz besondere Person sicher nach ihm fragen würde. Ich sollte Ihnen sagen, dass er sich nicht verabschieden konnte, weil er Sie nicht verletzen wollte".

In diesem Moment spürte ich, wie ich den Halt verlor und auf dem Boden zusammensackte. Die nette Frau redete auf mich ein aber es war als würde ich die Wörter einfach nicht verstehen. Wie rieselten an mir vorbei.

Irgendwann kam ich wieder einigermaßen zu mir. Ich stand zitternd auf und versuchte die Nachbarin zu beruhigen, die schon das Telefon in der Hand hielt, um den Rettungswagen zu rufen. Ich beteuerte, dass es mir wieder gut ging und ich jetzt einfach fahren musste.

Das tat ich dann auch. Die erste Zeit fuhr ich einfach nur durch die Straßen aber irgendwann hielt ich das nicht mehr aus und beschloss zu Nuri nach Bremen zu fahren. Dieser staunte nicht schlecht, als ich weinend vor seiner Tür stand und in seinem Armen den nächsten Nervenzusammenbruch bekam.

,,Mo? Mo, was ist passiert?", harkte er besorgt nach und drückte mich fest an sich.

,,Maxi... Er...er ist einfach nach Russland gezogen", krächzte ich hysterisch.