Ich stand auf weißen Wolken und ich wusste sogleich, dass ich träumte. Wind wehte durch meine langen schwarzen Haare, ließ sie förmlich tanzen. Es war so angenehm warm, ich wünschte, in der Realität wäre es auch so.
Ich sah über die so unglaublich weiche weiße Wolkenlandschaft und seufzte, jeder andere würde zufrieden lächeln, doch angesichts meiner misslichen Lage in der Realität, wäre das unangebracht. Abgesehen davon war mir dieses weiß viel zu grell, es blendete mich und stach fast schon in meinen Augen.
Prompt kam ein stärkerer Wind auf, der an meinem weißen Nachthemd zerrte und dann verschwand die Wolke unter meinen Füßen, ich fiel kopfüber hinab und schloss die Augen, während ich immer schneller wurde. Dann bremste mich etwas, aber einen Aufprall spürte ich nicht.
Ich öffnete langsam meine dunkelblauen Augen und fand mich in der Düsternis wieder. Glühende Feuer erhellten die Dunkelheit, aber es blieb dennoch dämmrig. Auch hier war es warm, aber es war eine eher drückende Hitze, die von den Feuern herrührte. Ich sah mich um und bemerkte erst jetzt, dass ich nicht allein war, denn vor mir stand eine schwarze Schattengestalt, von der Form her einem Menschen nicht unähnlich, wäre da nicht die schwarze Form, die hypnotisch wabernden Schatten, um seine Gestalt und die bedrohlichen, orangerot glühenden, Katzenaugen. Ich wusste nicht, was er war, nur, dass er weder Mensch noch Vampir war und damit nichts, was ich kennen sollte.
,,Was willst du hier, Mensch? Welcher Wunsch ist es, der dich zu mir führte?" fragte er mit dunkler, hallender, Stimme, bei der es einem eiskalt den Rücken runterlief. Kein Wunder, denn er strahlte auch eine dunkle Aura bösartiger Macht aus, die einen das Fürchten lehrte.
Ich hatte das Gefühl, ihn nicht anlügen zu können und gleichzeitig spürte ich, dass ich mich ihm anvertrauen konnte. ,,Ich will Macht, ich will so mächtig wie du sein, damit niemand mich mehr unterdrücken kann, ich will zurückschlagen können! Ich will all den anderen heimzahlen, was mir angetan wurde." antwortete ich ehrlich mit fester Stimme und ganzer Entschlossenheit. Ja, das war, was mein Herz begehrte, ich wollte mächtig sein.
Das Wesen vor mir lachte, aber er lachte mich nicht aus, sondern er lachte über meine Worte erfreut. ,,Du bist ein kluges Kind, also sag mir, wärst du bereit, mir die Hälfte deiner Seele zu geben, wenn ich dir diesen Wunsch erfülle?" fragte er mich mit schmeichelnder Stimme, aber ich ließ mich nicht täuschen.
,,Versuche nicht, mich zu manipulieren!" rief ich laut und wieder lachte er.
,,Wie mutig du bist, Kind, das ist doch überraschend. Also frage ich dich erneut, bist du bereit, für diesen Wunsch, deinen sehnlichsten Wunsch, die Hälfte deiner Seele zu geben?" fragte er mich amüsiert und ich hob mein Kinn ein Stück höher.
,,Ja, das bin ich." antwortete ich mit fester Stimme und sah sogleich die Gier in den Augen des Wesens.
,,Wirklich mutig von dir, Kind, einem Dämon die Hälfte deiner Seele zum Deal anzubieten." wisperte er.
,,Dann bist du also ein Dämon?" fragte ich ungerührt.
,,Ja, das bin ich. Also, lass uns unseren Pakt festigen, Kind." grinste er und entblößte dabei scharfe Reißzähne.
Ich nickte, trat einen Schritt näher und bot ihm die Hand wie zur Begrüßung dar.
Er ergriff sie und ich spürte in meinem Nacken kurz einen stechenden Schmerz, wo sich laut dem Dämon das Vertragsmal in schwarz einbrannte.
,,Das garantiert dir, dass ich mich an den Vertrag halte und dich überall finden werde, wenn du dich dem Vertrag widersetzen solltest." antwortete er.
,,Meinetwegen, ich werde mich ohnehin nicht widersetzen, auch wenn ich sonst so gerne rebelliere." antwortete ich gelassen.
,,Ja, das sehe ich. Du solltest jetzt zurück in die Menschenwelt und dort weiter das unschuldige Lämmchen spielen, bis du dich entschlossen hast, dass du meine Macht willst. Du musst in Gedanken nach mir rufen, dann werde ich kommen und dir die ersehnte Macht geben." erklärte er und ich nickte.
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Blutige Rache
FantasyEine Welt voller Vampire - und ich mitten drin! Ja, das klingt zunächst fantastisch, aber nicht, wenn man genauer hinsieht. Die Vampire sind den Menschen überlegen, in so ziemlich jeder Hinsicht. Aber dennoch sind sie von ihnen abhängig, weswegen Me...