Kapitel 8

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Mia und ich gingen ins Haus, wuschen das Geschirr ab und verräumten es. Kurz darauf zerrte mich sie in ihr Zimmer, um mich ausfragen zu können. „Alex…was läuft da zwischen Dir und Dom?“ Ich zuckte mit den Schultern, da es nicht wirklich ein was auch immer gab. Mia spießte mich mit ihren dunklen Augen regelrecht auf. „Also rück mit der Sprache raus.“ Mit einem festen Blick schaute ich Mia nun an, um meinen Worte die nötige Glaubhaftigkeit zu verleihen. „Mia da gibt es kein uns oder wie du es auch immer nennen magst. Wir verstehen uns super, wir liegen sozusagen auf der gleichen Wellenlänge. Er ist ein prima Boss.“ Ich machte eine kleine Pause. „Außerdem bin ich nicht lebensmüde und leg mich mit Letty an, nur das ich vielleicht mal mit Dom ausgehe. Er liebt sie…und sie liebt ihn“ Damit wollte ich das Thema beenden und setzte mich auf das Bett. Mia kam an meine Seite und nahm mich liebevoll in den Arm. „Alex, Du hast recht“ Damit hatten wir das Thema Dom und Alex erstmal beendet. Sie kramte nun in ihren Kleiderschrank und förderte die schwarzen High Heels zutage, die ich anziehen sollte. Meine Füße rutschten gerade in die zehn Zentimeter hohen Schuhe als es an der Tür klopfte. Brian steckte den Kopf durch die Tür. „Mia…ich komm gleich nach“ sagte ich Mia, die kurz nickte und die Tür hinter sich verschloss. Nun konnte ich meinen Gedanken freien Lauf lassen und ließ den Tag Revue passieren, dabei vergrub ich das Gesicht in meine Hände. Es war das reinste Gefühlschaos in meinem Inneren, dadurch merkte ich nicht wie jemand in den Raum trat. 

Das Bett senkte sich neben mir, dabei kroch ein angenehmer Duft in meine Nase. „Dom…was machst du hier“ Ein Raunen kam über seine Lippen. „Woher wusstest du, dass ich es bin?“ fragte er schlussendlich. „Dein Duft…Dom, dein Duft. Den würde ich überall wiedererkennen.“ Raunte ich und stützte das Kinn in meine Hände. Dom nahm mein Kinn und hob es in seine Richtung. Ich sah ihn eindringlich an und schüttelte nur mit dem Kopf. Dom seufzte kurz, gleichzeitig legte er meine zierliche Hand in seine starken Hände. Seine Fingen fuhren die Linien meiner Hand nach, bevor er sich mir zu wandte. „Alex…es ist kompliziert. Seit heute Mittag fällt es mir schwer, mich von dir fernzuhalten. Vorher hatte ich alles unter Kontrolle aber seit…“ Ich nahm sein Kinn und drehte sein Gesicht zu mir. Meine Finger berührten sanft seine Lippen, damit er kurz innehielt. Meine Finger fuhren ein letztes Mal die Linien seiner Lippen nach. Ein Flüstern entkam meine Lippen. „Dom…Du liebst Letty und sie liebt dich. Einen Wunsch hätte ich“ Sein Blick wurde eine Spur weicher „Welchen?“ fragte er und seine Hände schlossen sich schützend um Meine. Ich blickte auf seine Hände, bevor ich wagte meinen Wunsch zu äußern. „Ein Kuss…und dann begraben wir das Ganze“ In seinem Gesicht konnte ich keine Antwort auf meine Bitte sehen, da er undurchschaubar auf mich wirkte. Seine Hand legte sich sanft auf meine Wange und blickte mir tief in die Augen. Wir folgten nur noch unserem Instinkt, der uns sagte, dass wir den anderen berühren, streicheln und schmecken wollten. Unsere Lippen berührten sich gerade, als Mia nach mir rief. Erschrocken zuckte ich wie ein Schulmädchen, was man erwischt hatte, zurück und stand vom Bett auf. Keiner von uns konnte ahnen, was das für Auswirkungen auf unser Leben haben würde. Doch ein Spruch prägte sich in mein Gedächtnis ein „So nah und doch so fern“. 

Dieser Spruch nahm irgendwann an Bedeutung zu aber nicht heute Nacht. Nun standen wir uns beide im Zimmer gegenüber, als Dom seine Stimmer erhob. „Alex…du bist eine wundervolle Frau. Sexy, klug und liebst Autos. Du wirst den Männern den Kopf verdrehen.“ Meine Hand berührte erneut sein Gesicht und gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange. „Ich geh zu Mia…bis gleich“ Das ganze Szenario hatte noch nicht mal fünf Minuten gedauert, was mir jedoch wie eine Ewigkeit vorkam. Niemand sollte je was von unserer Zweisamkeit erfahren, sonst wäre seine tiefe Verbundenheit zu Letty ins Wanken geraten. Ich öffnete die Tür und ging hinab zu Mia, die schon ungeduldig am Ende der Treppe auf mich wartete. „Wo warst du solange?“ fragte sie leicht erstaunt. Um Mia die Unschuld vom Lande vorzuspielen, legte ich einen verdatterten Blick auf. „Mia bist Du schon vergesslich. Ich war in deinem Zimmer und hab mich hübsch gemacht. Na was meinst Du?“ und grinste sie nun verschmitzt an. Mia lächelte mich zwar an, aber ihre Augen verrieten mir Kummer und Leid um meine Person. „Na klar ist es Dir gelungen. Wir fahren noch zu einem Rennen. Bock drauf die Männer zu besiegen“ Da ließ ich mich nicht zweimal bitten und trat mit ihr auf die Veranda. Mein leicht bekleideter Körper drehte sich zu meiner Freundin um. „Also Mia wann geht’s los?“ Mia lachte und ging mit mir zu den Autos, die wie eine bunte Kette aufgereiht am Bordstein standen. „Alex…Du fährst mit Dom“ Nun fiel ich vom Glauben ab und starrte Mia mit weit aufgerissenen Augen an. „Ohhh Nein…Mia…Letty macht mich einen Kopf kürzer.“ Mia kicherte und erzählte mir, dass dies nicht passieren würde. So wie Mia mir versicherte, wollte Letty selbst ein Rennen fahren, deshalb würde sie mit ihrem eigenen Wagen fahren. Mit einem kleinen Seufzer ließ ich das Ganze wirken, als ich mit dem nächsten Problem konfrontiert wurde. Ich sollte mit Dominic Toretto in einem Wagen sitzen, nachdem was gerade passiert war. >Na Klasse< schoss es mir durch den Kopf. Mia durchbrach mein Gefühlschaos, um mich nach Dom zu fragen. „Hast Du Dom gesehen? Er ist nicht…“ Mia wurde von ihrem Bruderherz unterbrochen, als wir gerade am Auto von Brian ankamen. „Mia…sie kommt mit mir“ Sie entschieden einfach ohne mich zu fragen, und das ging mir gewaltig gegen den Strich. „Hallo Leute…ich bin hier…fragt mich mal jemand, was ich will“ Nach meinen Einspruch blickten sich Mia und Dom an, um kurze Zeit später Mia an meiner Seite zu sehen. Sanft legte sie ihre Hand auf meinen Arm, da sie meinte mich beruhigen zu müssen. Doch es ging nicht um die Angst die besteht, wenn man Angst vor dem Fahren hat. Es ging um die Angst, mit Dom alleine in seinem Auto zu sein. Eben noch berührten wir uns, geheim versteckt vor den Blicken der anderer und nun sollte ich in sein Auto einsteigen. Warum musste das Schicksal zurzeit mein aller größter Feind sein.

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