Kapitel 14

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Brian schaute mich an. „Alex komm ich muss dir was zeigen, damit du das ganze Ausmaß verstehen tust. Komm mit.“ Beide standen wir auf, um wenig später in den vorhergehenden Raum zu gehen. Brian stellte sich vor die große Wand, wo sich die ganzen Fotos von meinen Freunden und meiner Wenigkeit hingen. Erneut blickte ich in die Augen von Brian, denn die ganzen Bilder von uns waren auf den neusten Stand. Unaufhaltsam stieg die aufgestaute Wut wieder in mir hoch, doch diesmal hatte ich mich besser im Griff. Mit zusammengepressten Lippen flüsterte ich meine Worte in sein Ohr. „BRIAN…warum hängt hier ein Foto von mir…oder den Anderen…was haben sie getan Brian?“ Mit einem Fingerzeig brachte mich Brian zum Schweigen, damit die nächsten Worte die passende Wirkung nicht verfehlten. Nun erzählte mir Brian, dass Dom und natürlich auch alle anderen schon eine ganze Weile observiert wurden. Desweitern berichtete er mir von vagen Hinweisen, die nicht belastend genug wären um Dom oder die Anderen verhaften zu können. Er machte eine kurze Pause bevor er weitersprach. „Alex…seitlängerem sind wir einer Bande hinterher die LkW´s überfällt. Die Polizei sowie das FBI denkt, dass Dom hinter der ganzen Sache steckt aber ich habe da so meine Zweifel.“ Seine Stirn legte sich noch mehr in Falten, wenn das überhaupt möglich gewesen wäre. Doch Brian wäre nicht Brian wenn er nicht auf alles eine Antwort wüsste, was auch heute wieder der Fall war. „Alex ich glaube nicht das Dom dahinter steckt. Vor ein paar Tagen waren Hector und seine Kollegen bei Harry im Laden. Sie haben sich Ersatzteile für mehrere Honda Civic bestellt. Die gleichen Autos wurden für die Überfälle von den LkW´s benutzt…Vielleicht kann ich beweisen, dass meine Ermittlungen die wahren Täter überführt. Die nächsten Tage werde ich mich mal bei Hector umschauen. Vielleicht finde ich da weitere Beweise, um Dom zu entlasten.“ Ungeachtet dessen was Brian herausgefunden hatte, war mein Innerstes aufgewühlter als je zuvor. 
Vor meinem inneren Auge spielten sich die letzten Wochen noch einmal ab, dabei kam alles Zutage was ich so gut weggesperrt hatte. Die Verletzungen von Dom und den Anderen, das stundenlange Wegbleiben, die Geheimniskrämereien von Dom oder das Mia Angst um ihren Bruder hatte. Wenn ich es alles nur einzeln betrachtete ergab es keinen Sinn. Doch fügte man die Recherchen von Brian mit meinen einzelnen Puzzleteilen zusammen, da wurde mir zunehmend klar wer die LkW´s überfiel. Mit diesem Bild in meinem Kopf betrachtete ich noch eine Weile die Fotowand, bevor Brian mich in die Richtung des Ausgangs schob. Nun durchquerte ich die Tür als freier Mensch, doch meine Seele war gefesselt von den Geschehnissen der letzten Stunden. Gedankenverloren folgte ich den mir vorgeschriebenen Weg, den Brian mir noch mitgegeben hatte. Sollte ich zu Paps nach Hause oder zu der Werkstatt, wo wahrscheinlich meine ganzen Freunde auf mich warteten. Schlussendlich entschied ich mich nach Zuhause zu gehen, um zum ersten Mal mit Paps über meine Ängste und Sorgen reden zu können. Unaufhaltsam setzte ich einen Fuß vor den anderen, dabei ließen mich meine Gedanken nicht los. Gerade bog ich ein letztes Mal nach rechts, als neben ein mir bekanntes Auto zum Stehen kam. Das Quietschen der Reifen riss mich nun aus meiner kleinen Gedankenwelt und ich blickte in die dunklen Augen von Dom. >Fuck… warum muss mir gerade jetzt Dom über den Weg laufen< schrie mein inneres Ich. Mein Gefühlskarussell nahm erneut Fahrt auf, dadurch nahm ich Dom nur sehr vage wahr. Meine Augen fühlten sich mit Tränen des Kummers und Sorge um den Mann, in den ich mich langsam aber sicher verliebte. Wie durch einen Schleier nahm ich die Umrisse von Dom wahr, deshalb blickten meine Augen gedankenverloren an ihm vorbei. Seine starken Arme umschlangen meinen leicht zitternden Körper, um mich in das Hier und Jetzt zurück zu holen. Dom schob seine Hand unter mein Kinn und drückte es leicht nach oben. 
In dem Augenblick als sich unsere Blicke trafen, wurden unsere Körper von der altbekannten überdimensionalen Kraft angezogen. Diese Kraft herrschte seit unserer ersten Begegnung vor, die man nicht in Worten fassen konnte. Alles konnte ich in Worte fassen aber bei der einen Sache setzte mein Verstand aus und meine Gefühle beherrschten das Geschehen. In diesen kurzen Momenten der Zweisamkeit blieb für uns die Zeit stehen, dabei umhüllte uns ein sinnlicher Umhang des Vertrauens. Die seltenen Augenblicke wo wir ungestört waren, entfachte ein winziger Funke unserer wachsenden Liebe. Seine Hand lang noch immer unter meinem Kinn, doch Dom wurde nun von seinen Gefühlen zu mir geleitet. Seine starken Lippen berührten auf sanfte Weise die Meinen und wir folgten nur noch dem einen Verlangen. Dem Verlangen den anderen berühren, riechen und schmecken zu können. Das Knistern wurde von Sekunde zu Sekunde stärker, dennoch schafften wir es uns voneinander zu trennen. Dom legte sanft seine Stirn gegen die Meine, dabei entkam ein kleiner Seufzer seinen Lippen. „Alex…ich habe mir Sorgen gemacht…was wollten die Cops von Dir…Alex…“ Weiter kam Dom nicht, da ich ihn leicht von mich wegdrückte. Meine Augen betrachten Dom, er sah abgekämpft und erschöpft aus. So wie es schien, war er die ganze Nacht unterwegs gewesen um mich zu finden. Doch wie sollte mich Dom finden, denn ich war in der Geheimzentrale von Brians Chef. Meine Gedanken überschlugen sich erneut, sollte ich Dom davon erzählen, die Freundschaft zwischen ihnen zerbrechen lassen, Nein dazu hatte ich nicht das Recht. Wenn jemand Dom die Wahrheit sagen sollte, so wäre es Brian O´Connor alias Brian Earl Spilner. Also belog ich zum ersten Mal Dom an und die Ausmaße meiner Lüge wurden mir erst viel später bewusst. Eine Lüge ist eine Lüge aus welchen Gründen diese auch sein mag. Jedoch gestaltete ich meine Lüge so nah wie möglich an der Wahrheit, um in Dom nicht Zweifel über meiner Geschichte zu säen. 
Immer noch standen wir uns gegenüber, als ich seine Hand sanft berührte. Gekonnt führte ich Dom zu seinen Wagen, damit wir jetzt in sein rotes Monster steigen konnten. Dom fragte nicht sondern fuhr zu dem einen Hügel, wo unsere Leidenschaft zueinander von einem kleinen Funken zu einem hellen Licht entflammt wurde. Das Summen des Motors erlosch als der Schlüssel sich langsam aber sicher entfernte, dadurch legte sich eine angenehme Stille über das Innere des Wagens. Langsam drehte ich mich zu Dom herum, um ihm meine Version der vergangenen Nacht erzählen zu können. Meine Hand berührte leicht seinen muskulösen Arm, dabei blickten seine Augen auf meine Hand. Mit einem kleinen Seufzer begann ich ihm nun alles zu erzählen, doch wo sollte ich da nur anfangen. Von den Gefühlen zu ihm, die daraus resultierende Eifersucht oder das ich Mia und Brian in der Küche gesehen hatte. Also verpackte ich den Anfang genauso wie meine Geschichte, in einem Netz voller Lügen. Zum ersten Mal legte ich meine Hand unter sein Kinn und schob es leicht in die Höhe. „Dom…es war gestern etwas zu viel für mich. Ich brauchte einfach einen klaren Kopf für das bevorstehende Rennen und da wollte ich kurz mal raus. Man konnte ja nicht ahnen, dass die Bullen neben mir auftauchen würden und mich mitzunehmen. Das konnte ich nicht wissen…“ Sein Gesicht verriet mir keine Gefühlsregung für das ganze Geschehene, dennoch schweifte sein Blick in die aufgehende Sonne. Um nicht völlig den Verstand zu verlieren, fuhr ich mit meiner Geschichte fort. „Dom…du konntest es auch nicht wissen…dich trifft keine Schuld…vergiss das nie…Dom schau mich an“ Widerwillig schaute er mich an, dabei war sein Gesicht wie immer undurchschaubar. In seinen Augen jedoch war alles anders, da tobte ein Kampf zwischen Gut und Böse. Ein leises Raunen entkam seinen Lippen. „Alex…ich wusste das dies passieren würde. Deswegen wollte ich Euch beide daraus halten, damit ihr nicht mit reingezogen werdet. Doch wie halte ich jemanden aus Schwierigkeiten heraus, die sich selbst immer in Schwierigkeiten bringt. Die Antwort kennst du ganz genau oder…“ Er legte eine kleine Pause ein, um seinen nächsten Worten Nachdruck zu verleihen. Es war wie es ist, Dom wollte mich beschützen, doch nun war es an der Zeit mich selbst zu schützen. 
Mein Finger berührte seine Lippen, damit er mir weiter zu hören konnte. Verblüfft schaute er mir in die Augen, doch er ließ es geschehen. „Dom…du weißt doch Schwierigkeiten zieh ich magisch an. Mach Dir keine Sorgen um meine Person, denn die Cops hatten nichts gegen mich in der Hand. Sie fragten mich über Dich, Letty, Vince…einfach über alle fragten sie mich aus. Ob ich weiß, was ihr den lieben langen Tag so treibt. Genauso fragten sie mich, ob ich über deine Vergangenheit Bescheid wüsste. Dom…du weißt genau wie ich, dass man mich nicht so leicht hinters Licht führen kann. Ich reimte mir vieles selbst zusammen, denn die Werkstatt und der Laden nehmen nicht so viel ein…“ Ich machte eine kleine Pause bevor ich mit einem Räuspern fortfuhr. „Ich drängte dich immer mir die Wahrheit zu sagen, doch heute Nacht ist mir eins bewusst geworden. Die Cops konnten mit mir nichts anfangen, weil du mich vor der größten Dummheit bewahrt hast. Durch dein hartnäckiges Schweigen hast du mich beschützt. Also Dominic Toretto trage nicht die Last allein auf deinen Schultern…denn ab heute tragen wir die Last zusammen. Es wird alles wieder gut…Vertrau mir.“ Mit einem zärtlichen Kuss auf seine Lippen besiegelte ich mein Schicksal, damit waren wir für immer und ewig einander verbunden. 
Unser zarter Kuss wurde bald von der puren Leidenschaft, die in uns beiden schlummert, beherrscht. Seine starken Hände umschlangen meine weiblichen Rundungen und zogen mich mit einer erotischen Kraft auf seinen Schoss. Immer weiter stiegen wir hinab in das Land der Erotik, um dort in der endlosen Lust unserer Gefühle uns lieben zu wollen. Seine Hände waren einfach überall, sie wanderten über mein Haar, meinen Hals, meinen Rücken und zu guter Letzt umschlangen sie mit immenser Kraft meinen Hintern. Meine Hände wollten mehr von ihn berühren, also wanderten sie hinab zu dem Saum seiner Hose. Sie umschlangen sein Shirt und zogen es ihm über den Kopf. Meine Lippen wollten gerade seine muskulöse Brust liebkosen, da zog mich Dom noch näher an sich heran. Die Träger meines Kleides rutschen stetig von meiner zarten Schulter, dadurch entblößten sie das was sich noch im Verborgenen befand. Die nackte Haut seiner Brust berührte sanft meine weiblichen Rundungen, seine Lippen berührten meinen Hals, meine Schultern, die sanften Hügel meiner Brust. Ich war eine Gefangene der endlosen Leidenschaft die zwischen Dominic Toretto und Alexandra Blair vorherrschte. Ein leiser Aufschrei der Lust entkam meinen leicht geöffneten Mund und endete erneut ihn einen Kuss, der nie enden sollte. Mein Schoss drängte sich gegen den Seinen, ich wollte es Jetzt und Hier. Egal wo wir waren, was um uns passierte, ich wollte Ihn und er wollte mich. Unter einem fordernden Kuss streifte er die Träger meines Kleides nach oben, um wenig später sich schwer atmend von mir zu lösen. Verwirrt blickte ich in seine Augen und sein Gesicht umspielte ein warmes wissendes Lächeln. Sein Lächeln lies mich alles vergessen, deshalb lächelte ich ihn wenig später verschmitzt in die Augen. „Kann mir der liebe Dominic Toretto etwas verraten…“ Seine Augen strahlten regelrecht, als er mir die passende Antwort gab. „Was soll ich denn der lieben Alexandra Blair verraten…“ Erneut küsste er mich leidenschaftlich auf meine geöffneten Lippen. Immer noch saß ich auf seinen Schoss, dabei spürte ich abermals die aufsteigende Begierde zu meiner Person in seinem Schoss. 
Lust, Begierde oder die Leidenschaft egal wie wir es bezeichnen wollten, im Endeffekt ist es alles das Gleiche. Zwei Menschen die sich auf jede erdenkliche Weise aufs Neue angezogen fühlen, sind auf magische und mysteriöse Weise für einander bestimmt. Diese Art und Weise der Leidenschaft, vielleicht sogar Liebe, dominierten die Gefühle von Dom und mir. Trotzdem stand all das hier unter keinem guten Stern, denn wir beide wussten was wir auslösen würden mit unserer Liebe zueinander. Ja die Liebe spielte ein seltsames Spiel mit uns, dass einen Weg von Verwirrungen, Hass, Leid, Kummer und Liebe für uns vorsah. Man sagte nicht umsonst, dass einem immer wieder Steine in den Weg gelegt werden können. Doch die Steine die auf unseren gemeinsamen Weg lagen, waren riesige spitze Felsbrocken. Diese felsigen Brocken, die man weder besteigen noch umrunden konnte. Also war dies ein schwieriges bis auswegloses Unterfangen, diesen Weg ohne Probleme bewältigen zu können. Doch niemand sagt uns wie wir unseren jeweils für uns vorbestimmten Weg des Lebens bewältigen sollten. Man sagt nicht umsonst, dass das Leben und das Schicksal seine eigenen Pläne für uns vorsehen. Jedoch betrachtet jeder Mensch nie das Ganze, sondern immer nur einen kleinen Teil des ganzen Plans der für uns vorbestimmt ist. Erst wenn wir keinen Ausweg mehr haben, richten wir unseren Blick außerhalb unseres Blickfeldes. Genau das Gleiche geschah gerade zwischen Dom und mir. Unser Blick reichte nur für das Hier und jetzt, dabei fehlte uns der Blick für die Zukunft, die schweigend und unaufhaltsam sich näherte. 

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