19 - Der Verrat des Drachen

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Gefährliche Freundschaft
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Kapitel 19

Gefährliche Freundschaft——————Kapitel 19

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IRGENDETWAS STIMMTE NICHT. Vin hatte seit dem Betreten der Festung ein ungutes Gefühl gehabt und es zunächst auf die geistige Stille und die kühle Brise des Zwingers geschoben, doch als sie die zweite Wehrmauer passierten, begann sie, wieder die Echos verstorbener Drachen zu hören. Dieses Mal waren es jedoch nicht langgezogenene Klageschreie, sondern hektische Rufe, als würden sie sich auf der Flucht befinden und alle Angehörigen zu sich rufen. Verwirrt sah Vin zu Mirnen, doch er schien nichts zu hören.

Sie folgte dem Mann weiter, auch wenn alles in ihr danach schrie, die Festung zu verlassen. Das einzige, was sie davon abhielt, war das Ziel, Hinweise zu finden, wo sich ihr Drache oder die Dracheneier befinden könnten. Auch versuchte sie, sich so viel von den Eindrücken zu merken wie nur möglich, denn die Festung war tatsächlich gewaltig! Auch drinnen standen Drachenstatuen und verschmutzte Wappen, dessen Symbole aufgrund von zahlreichen Schlitzen zum Teil gar nicht mehr zu sehen waren, hingen an den steinernen Wänden und brachten Leben in das dunkle Grau.

Jeder Raum und jeder Gang war breit gebaut und reichte fast bis zum Himmel, jedenfalls hatte Vin das Gefühl, da die Decke so weit entfernt schien. Die Feuerschalen und Drachenfiguren auf den massiven Sockeln zu ihren Seiten erinnerten sie mit jedem Schritt daran, dass Drachen einst diese Festung bewohnt und beschützt hatten. So schön dies auch alles war, sie konnte sich der Angst nicht erwehren, dass die Burg noch eine unschöne Überraschung für sie bereithielt.

Mirnen neben ihr schwieg. Vin vermutete, dass er diese Schönheit vermutlich schon öfter gesehen hatte, zumindest blieb er nicht so oft andächtig stehen wie sie es tat. Irgendwann blieb auch er stehen und legte seine Hand auf den Knauf der breiten, hohen Doppeltür vor ihm. Er atmete tief durch. Ob alte Erinnerungen hochkamen? Vin wusste es nicht und wartete deswegen geduldig, bis Mirnen schließlich die Türen öffnete.

Groß war kein Wort für den Raum, den sie langsam betrat und in dem sie nach zwei Schritten stehen blieb, um das Gefühl, ein Teil von der Drachenfestung zu sein, zu genießen. Die Halle war gewaltig. Die Magie, die sie an diesem Ort spürte, stürmte auf sie ein und zwang sie beinahe in die Knie, wenn sie nicht ihren Blick weiterschreiben hätte lassen und einen fremden Mann erblickte, der entspannt auf einem von mehreren silbern glänzenden Thronen saß und durch den Raum blickte, als gehöre ihm die Welt.

Doch was sie am meisten überraschte, war der riesengroße, schwarze Drache an seiner Seite, dessen Augen rot glühten und sie fixierten. Zuerst hatte sie ihn gar nicht bewusst bemerkt, da sie sich eher auf Augenhöhe umgesehen hatte und gar nicht damit gerechnet hatte, dass es einen weiteren Drachen gab. Hatte Atlas nicht steif und fest behauptet, er sei der letzte seiner Art? Überhaupt kam ihr dieser Drache auch nicht bekannt vor. Sie hatte einen blauen, einen grünen, einen roten und einige weitere gesehen, wenn die Drachen mal wieder über den Himmel jagten, doch von diesem hatte sie nicht einmal gehört. Dass es ein aus den Eiern geschlüpfter Drache war, bezweifelte sie ebenfalls, denn deren Aufenthaltsort war nicht bekannt und außerdem wäre der Drache niemals in dieser kurzen Zeit so riesig geworden!

Der Fall des Drachen [1] - Gefährliche FreundschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt