Kapitel 15

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Harry kam mit langsamen Schritten auf mich zu, stoppte vor mir, sah mich geschockt von oben bis unten an. Das Einzige was er dann sagte war "Hat er dir weh getan?" Entgeistert sah ich in an. "Was? Wie kommst du darauf?" "Deine Haare... Und deine Klamotten..." Sofort wurde ihm bewusst auf was das hin wies. "Ihr habt doch nicht etwa-?" "Harry, das kann dir doch egal sein, oder nicht?" Er packte mich unsanft an den Schultern, rüttelte stark an mir. "Lessie, Ray ist nicht gut für dich! Ich meine das total ernst. Halte dich bitte fern von ihm!" "Kannst du nicht jemand anderen damit nerven?" "Gut, wenn du es anders nicht verstehst!" und somit ging er und knallte hinter sich die Tür laut zu. Mist. Ich war zu hart zu ihm. Die Cornflakesschüssel in meiner Hand stellte ich ungeschickt ab und rannte zur Haustür. Schnell riss ich diese auf und sah in die Richtung seines Hauses. Doch er war weg. Nirgends zu sehen. Nirgends. Wie konnte er so schnell weg sein? Dann blickte ich nach links. Jackpot. Er stand am Straßenrand und zog genüsslich an seiner Zigarette. Laut rief ich seinen Namen. Aber keine Reaktion. Ich lief die Veranda hinunter um ihn von dort aus zu rufen, in der Hoffnung er würde mich dann hören. "Harry!" In wenigen Sekunden sah er zu mir. "Harry, ic-" "Lass es bleiben. Wir sehen uns morgen.." Wir sehen uns morgen? Wir sehen uns morgen. Hieß das wir würden wie auch immer zusammen zur Schule laufen? Würde er morgen überhaupt zur Schule gehen? Wo sollten wir uns morgen sehen? War das nur so gesagt? Verwirrt über die verschiedenen Möglichkeiten sah ich zu ihm. Doch er war weg. Mal wieder. War ich so lange in meinen Gedanken versunken, ohne zu merken, dass er davon ging? Verwundert über die Geschehnisse der letzten Stunde schloss ich die Haustür, legte mich schlafen. Ich legte mich einfach in mein Bett und schloss die Augen. Keine Lust mehr mich zu bewegen musste ich auf meinen Wecker hoffen der hoffentlich gestellt ist. Naja, wenn er nicht klingeln würde wäre es auch ok. Schnell holte mich der Schlaf ein.

..

Nach einer Nacht in der ich wie ein Stein geschlafen hatte, wurde ich leider Gottes doch von meinem gestellten Wecker wach. Gequält rollte ich mich aus meinem warmen Bett. Ohne jegliche Motivation für diesen Tag machte ich mich auf dem Weg ins Bad um mich fertig zu machen. Nach nichtmal 10 Minuten war ich bereits fertig. Auf dem Weg nach unten knurrte mein Magen. Hunger. Und wie. Da ich sowieso noch genug Zeit hatte, machte ich mir meine geliebten Cornflakes und Milch in eine Schüssel. Nachdem ich die Schüssel langsam gegessen habe, starrte ich gefühlte 15 Minuten einfach so auf den Boden. Manchmal hab ich das Morgens einfach, dass ich in wie einer Starre auf einen bestimmten Punkt schaue. Als ich aus meiner Morgenstarre erwacht war, bestätigte mir ein Blick auf die Uhr dass ich los muss. Ungewollt stand ich auf und machte mich auf dem Weg zur Haustür. Draußen empfang mich ein kühler Gegenwind. "Kalt heute, nicht wahr?" Mein Kopf schellte nach hinten zu der Stimme. "Hi, Harry" Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. War er doch nicht sauer auf mich? War er nicht. Konnte er nicht. "Weißt du Harry, das mit gestern tut mir echt Leid un-" "Hier dein Kaffee. Ich hab im Cafè auf dich gewartet aber du kamst nicht" Lächelnd hielt er mir den warmen Becher entgegen. Dankend nahm ich ihn an. "Also nochmal wegen gestern, ich wollte dich nic-" "Sag mal, hast du heute Abend Lust auf ne Party? Heute soll's richtig gut abgehn" Wie oft will er mich noch unterbrechen. Ich habe die ganze Zeit über vor mich bei ihm zu entschuldigen und das Einzige das er macht, ist mich zu unterbrechen. Man könnte glatt denken dass er das extra macht. Klar doch, er versucht das Thema Ray aus dem Weg zu schaffen. Ruckartig blieb ich stehen, Harry kurze Zeit nach mir. "Was ist? Wenn wir noch pünktlich kommen wollen sollten wir uns beeilen." "Nein, Harry. Ich versuche mich bei dir zu entschuldigen. Wegen du weißt schon.. gestern." "Lessie. Hör mir gut zu, Ok? Es ist mir scheißegal was du und Ray.." kurz schluckte er, "..gemacht habt. Ich habe dich vor ihm gewarnt und mehr als das kann ich auch nicht tun. Entweder du hörst auf mich und dir passiert nichts oder aber du lässt dich auf diesen miesen.. lässt dich auf ihn ein und wirst sehen was du davon hast." "Lass uns jetzt gehen.", ist das Einzige das ich noch von mir geben kann.

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