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Um kurz nach 6 erhob sich Rena müde und schlich ins Bad, wo sie sich provisorisch für den Tag fertigmachte. Sie zog eine bequeme, aber noch einigermaßen ordentliche Hose, sowie einen weichen Hoodie an. Sie verstaute danach alles wieder im Koffer, auch den Hoodie und die Cap aus dem Bamshop. Rezo kam in die Wohnküche, um das versprochene Frühstück vorzubereiten. Rena half ihm und dann saßen sie wenig später am Tisch.

„Du siehst echt nervös aus.", stellte Rezo kauend fest und zeigte auf ihr Bein, das die ganze Zeit auf und ab wippte.

„Bin ich auch. Ich habe jetzt schon Panik vor dem langen Flug. Was für eine doofe Idee, mitzufahren."

„Blödsinn, das wird bestimmt richtig cool. Beim Flug wird nichts passieren weder heute, noch auf dem Rückflug und auch sonst nicht. Tief durchatmen."

„Warum bin ich eigentlich immer ein nervliches Wrack, wenn ich hier bin?", fragte sie und lachte dabei leicht.

„Ich weiß nicht. Jeder hat so sein Päckchen zu tragen.", antwortete er und sie blieb stumm, da sie darüber nachdachte.

„Es war gestern ein bisschen komisch mit Ju.", erzählte sie daraufhin und Rezo sah sie überrascht an.

„Inwiefern komisch?", fragte er neugierig.

„Ich glaub, ich habe ihn ein wenig auf dem falschen Fuß erwischt, als ich meinte, dass er sich nicht überarbeiten soll."

„Oh. Ja, da ist er etwas eigen. Aber er ist dir bestimmt nicht böse. Er bekommt das ständig von allen möglichen Leuten gesagt. Du hast damit Recht. Ich finde, er kann das nicht oft genug hören. Er arbeitet sich kaputt."

„Trotzdem war es wohl etwas unangebracht."

„Rena, du machst dir grundsätzlich viel zu viele Sorgen um alles und jeden. Weißt du noch, als wir letzten Monat telefoniert hatten und du dir Sorgen gemacht hast, dass ich sauer auf dich bin, weil du mein Video kritisiert hattest? Dabei hast du völlig Recht gehabt und ich habe dann nach der Veröffentlichung von Kritikern auf YouTube die gleichen Sachen gesagt bekommen. Da war ich auch nicht sauer auf dich, sondern auf mich, weil du recht hattest."

„Stimmt.", sagte sie lächelnd und auch Rezo begann zu grinsen. Dann schaute er auf die Uhr. „Ich denke, Annika ist gleich da. Pack dein Zeug zusammen und ich mache hier sauber."

Kurz darauf klingelte es an der Tür und Rena verabschiedete sich von Rezo.

„Danke nochmal für die Übernachtungsmöglichkeit und sonst alles. Das war echt cool." Sie umarmte ihn und trat dann in den Hausflur zum Fahrstuhl.

„Mach's gut, hoffentlich bis bald.", sagte Rezo und schloss die Tür.

Unten angekommen half ihr Annika beim Verstauen ihres Koffers und wies sie dann an, sich rechts hinten auf die Rückbank zu setzen. Julien saß ebenfalls hinten, hatte jedoch die Augen geschlossen und döste vor sich hin. Er sah verdammt fertig aus, nach wie vor.

Rena stieg leise ein und machte es sich bequem, nachdem sie den Sicherheitsgurt umgelegt hatte. Ju öffnete die Augen und sah sie müde an, woraufhin Rena ein leises „Morgen" murmelte.

„Morgen.", sagte er und setzte sich aufrecht hin.

„Ignorier den Herrn Bam einfach. Der ist momentan zu nichts zu gebrauchen. Hat viel zu lange noch am Video geschnitten, das eigentlich Passi heute beenden sollte."

„Annika.", sagte Ju leicht säuerlich. Er streckte sich jedoch dann und holte aus seinem Rucksack, den er zwischen den Beinen platziert hatte, zwei Becher und eine Thermoskanne hervor. Er reichte Rena einen der beiden Becher wortlos und goss ihr daraufhin etwas Kaffee ein. Das gleiche tat er mit dem zweiten Becher.

Unter dem selben Mond (Rezo & Julien Bam & OC) | AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt