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Gegen 11 Uhr klingelte es an der Tür. Müde rieb sich Rezo die Augen und drehte sich zur Seite, um nach seinem Gast zu sehen. Rena lag mit dem Rücken zu ihm da und schlief nach wie vor tief und fest. Er rappelte sich auf, um zur Tür zu gehen.

Langsam nahm er den Hörer der Gegensprechanlage ab.

„Hallo?", fragte er.

„Hier ist Ju.", kam es von der anderen Seite und Rezo stutzte. Nach kurzem Zögern betätigte er den Summer und öffnete die Wohnungstür. Etwa eine Minute später trat der Asiate aus dem Fahrstuhl und lächelte ihn an.

Als er jedoch Rezo betrachtete, zog er überrascht die Augenbrauen hoch. „Shit, hast du noch geschlafen? Wir waren doch verabredet."

Rezo öffnete überrascht seinen Mund und atmete schwer aus. „Richtig. Diggi, ich hatte ne verrückte Nacht und hab bis eben gepennt. Komm erst Mal rein." Er trat zur Seite und ließ Ju in seine Wohnung.

Sie gingen in die Küche, wo Rezo einen Kaffee aufsetzte.

Ju sah ihm nachdenklich zu und fragte sich, was er wohl mit verrückt gemeint hatte. „Was war denn los?"

„Rena und ich waren gestern noch Essen und in einer Bar und auf dem Rückweg sind wir Zeugen eines Überfalls geworden.", begann Rezo zu erzählen.

Ju riss die Augen auf. „What? Ernsthaft? Was ist passiert?"

„So ein Typ hat einer Frau ihren Rucksack samt Laptop mit der Masterarbeit gestohlen. Wir sind direkt in ihn reingelaufen. Er hat mich zu Boden gerissen und rannte weiter. Rena, die Irre, ist ihm gefolgt, hat ihn überwältigt und dann haben wir den Typen festgehalten bis die Polizei kam. Sie hat eine Gehirnerschütterung, weil sie mit ihm gekämpft hat!", erzählte Rezo selbst noch fassungslos.

„Was hat sie? What the hell? Wie geht es ihr?" Ju war fassungslos und besorgt um Rena.

„Sie schläft noch. Ist mir gestern Abend abgeklappt, da habe ich sie in mein Bett gebracht. Außerdem war sie verängstigt von dem Typen."

„Alter...", sagte Ju nachdenklich und schüttelte den Kopf. „Sollen wir das Treffen verschieben?"

„Ne, ich geh nur kurz Duschen und dann können wir uns an das Skript setzen.", erklärte Rezo und trank den Kaffee aus.

Aus er im Badezimmer verschwunden war, ging Ju leise zu Rezos Schlafzimmer und öffnete die Tür. Rena lag schlafend im Bett. Er trat ein, ging zu ihr hin und hockte sich neben sie. Ihre Arme hatten blaue Flecken, die von den Händen des Angreifers stammen mussten. Mit zusammengezogenen Augenbrauen strich er ihr ein paar Haarsträhnen aus dem Gesicht. Sie sah ganz zerbrechlich aus und Jus Herz zog sich schmerzhaft zusammen.

Als das Wasser der Dusche abgestellt wurde, erhob er sich und ging leise ins Wohnzimmer, wo er auf Rezo wartete. Gemeinsam begannen sie das Skript zu schreiben.

Zurück in Hamburg

„Frau Lichtenfeld, wir würden Sie gern in unserer Firma Sixteen Media unterbringen. Derzeit haben wir in Berlin und in Köln eine Stelle frei.", sagte Renas Chefin und lächelte sie freundlich an.

Rena strahlte. „Sehr gern, Frau Fischer. Was sind das denn für Stellen?"

Ihre Chefin erklärte ihr die unterschiedlichen Aufgabenbereiche und Gehaltsmodelle der beiden Arbeitsstellen. „Haben Sie denn spontan schon eine Präferenz?"

„Ich würde zu Köln tendieren. Kann bezüglich des Gehalts noch verhandelt werden?", fragte Rena vorsichtig, da ihr der genannte Betrag etwas zu gering vorkam.

Unter dem selben Mond (Rezo & Julien Bam & OC) | AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt