Einige Jahre später
Mit glasigen Augen stellte sich Rena auf eine Trittleiter, um einen grauen Karton herunterzuholen. Vorsichtig nahm sie ihn in die Hände, stellte ihn auf die oberste Stufe der Leiter und trat wieder nach unten. Sanft strich sie über die rosafarbene Schleife, die den Deckel auf dem Karton befestigte und brachte ihn dann zum Wohnzimmertisch.
Mit einem Lappen entfernte sie den Staub, der sich darauf abgesetzt hatte und öffnete anschließend den Karton. Einige Fotoalben und Andenken lachten sie an. Rena nahm das obere Album und legte es vor sich auf den Tisch, um neue Fotos einkleben zu können.
Sie schlug die erste Seite auf und las den handgeschriebenen Titel: Unser Leben. Darunter war ein Foto von ihr und Rezo, das sie an dem Wochenende aufgenommen hatten, als sie ein Paar geworden waren. Rena blätterte um, bis sie bei dem Foto ihrer Verlobung angekommen war, das Chrissy aufgenommen hatte, einige Seiten weiter waren Fotos von ihrer Hochzeit zu sehen. Eines zeigte Rena und Rezo im Standesamt wie sie sich glücklich anstrahlten, einige weitere wurden auf der Hochzeitsfeier im Garten von Rezos Eltern aufgenommen. Rena blätterte weiter und fand ein Bild, dass ihr sofort Freudentränen in die Augen trieb. Sie erinnerte sich noch genau an den Tag:
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Rena und Rezo saßen am Esstisch ihrer neuen Wohnung in Düren.
„Schatz, machst du mir eine Schüssel Müsli, bitte?", fragte Rezo seine Ehefrau und ging zur Kaffeemaschine.
„Klar.", sagte sie und holte Mandelmilch aus dem Kühlschrank hervor. Die Tür klemmte etwas und sie trat unsanft dagegen. „Das scheiß Ding geht wieder nicht zu, kannst du nachher Mal schauen, bitte?"
„Sicher.", sagte er und holte zwei Teller hervor, die er auf dem großen Esstisch platzierte.
„Ich wollte nachher Mal schauen, ob ich ein Laufband finde, das wir in das eine leere Zimmer stellen können. Irgendwie komme ich so selten dazu, joggen zu gehen."
„Mach das ruhig. Ich habe immerhin das andere Zimmer komplett belegt und bevor hier keine kleinen Zwerge auf dem Weg sind, wäre es doch schade um den verschenkten Platz.", sagte Rezo und setzte sich auf den Stuhl am Fenster.
Rena goss die Mandelmilch in eine Schüssel und ihr stieg ein ekliger Geruch entgegen. „Eeewww, die ist schlecht.", sagte sie und rümpfte die Nase.
„Was? Ich habe die doch gestern erst gekauft.", sagte er verblüfft und ging zu Rena, die gerade die Schüssel in der Spüle ausleeren wollte. „Zeig Mal."
„Vertraust du meiner Nase nicht, oder was?", sagte sie etwas genervt und strafte ihn mit einem bösen Blick.
Er nahm ihr trotzdem die Schüssel ab und schnupperte. „Hä?" Er roch nochmal. „Rena, die riecht ganz normal."
„Willst du mich veralbern?", fragte sie und roch ebenfalls daran. Wieder stieg ihr der eklige Geruch in die Nase. „Hase, die ist schlecht."
„Ich schwöre dir, die riecht normal.", sagte er.
Rena schüttelte den Kopf, hielt dann inne und starrte Rezo an. Mit einem Mal wurde ihr speiübel und sie schlug sich die Hand vor den Mund. Schnell stürzte sie ins nächstgelegene WC und hörte nur noch Rezos verwirrte Rufe.
Sie übergab sie in die Toilette und merkte, wie Rezo zu ihr kam und ihre Haare hochhielt. Nach ein paar Minuten war alles raus und sie stand auf, um sich den Mund auszuspülen.
„Woher kam das denn?", fragte er besorgt und legte ihr eine Hand auf die Stirn, um zu testen, ob sie Fieber hatte.
„Schatz.", begann Rena und nahm Rezos Hand. „Ich glaube, ich muss einen Schwangerschaftstest machen." Sie drückte auf die Spülung und schloss den Deckel der Toilette.
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Unter dem selben Mond (Rezo & Julien Bam & OC) | Abgeschlossen
FanfictionBeendet am 16.04.2019 Auf einer Influencerparty trifft die 27-jährige Medienstudentin Rena auf den YouTuber Rezo. Die Party endet für die Gäste anders, als gehofft, es entsteht jedoch zwischen Rena und Rezo eine Freundschaft. Kompliziert wird es, al...