Die Lichter der Stadt glitzerten im Wasser des Rheins, das zügig ein paar Meter von ihnen entfernt seinen Weg floss. Rena beobachtete den Fluss und das andere Ufer. „So schön.", sagte sie leise und strich sich ein paar Haare aus dem Gesicht.
Rezo sah sie an und sagte: „Wirklich schön." In ihren Augen spiegelten sich ein paar Lichter und ließen sie wie magisch glänzen. Er rückte ein Stück näher an sie heran. Sie bemerkte es und sah zu ihm auf. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen. „Danke für den schönen Abend, Rena.", fügte er ruhig hinzu.
„Nein, ich danke dir. Danke für die Einladung.", sagte sie verlegen und blickte wieder auf den Fluss.
Er hob die rechte Hand und strich ihr ein paar weitere verirrte Strähnen aus dem Gesicht und hinters Ohr. Kleine silberne Ohrringe glitzerten dort und er berührte sie vorsichtig. Seine Hand wanderte dann weiter in ihre Haare und er übte etwas Druck aus, um sie näher zu sich heranzuziehen. Sein Herz schlug rasend schnell, als sich ihre Lippen immer näherkamen. Schließlich waren sie nur wenige Zentimeter voneinander entfernt, als auf einmal das Klingeln eines Handys ertönte. Sie zuckten zusammen und Rezo seufzte genervt auf. Typisch.
Nervös fischte Rena das laute Ding hervor und starrte auf den Bildschirm. Eine Falte bildete sich auf ihrer Stirn und sie schaute verwirrt.
„Eine Hamburger Festnetznummer. Seltsam.", sagte sie leise und mehr zu sich selbst, als zu ihrem Gegenüber.
„Geh ran. Es ist spät, wer weiß, was los ist.", sagte dieser und war irgendwie erleichtert, dass es niemand zu sein schien, den er kannte, andererseits nervte ihn diese Unterbrechung enorm.
„Lichtenfeld?", meldete sich Rena verwundert.
Eine weibliche Stimme meldete sich. „Hallo Frau Lichtenfeld, gut, dass ich Sie erreiche. Hier ist Schwester Anja aus dem Universitätsklinikum Hamburg. Ihr Vater Joachim Lichtenfeld wurde vor einer Stunde hier eingeliefert, da er einen Herzinfarkt hatte."
„Was? Oh mein Gott, geht es ihm gut? Nun sagen Sie schon!", rief Rena erschrocken und jagte damit auch Rezo einen Schrecken ein. Er legte seine Hand beruhigend auf ihren Rücken und versuchte ihr Halt zu geben, auch wenn er nicht wusste, was genau passiert war. Er konnte sich aber anhand ihrer Worte selbst zusammenreimen, worum es gehen könnte.
„Am besten Sie kommen her, ich darf Ihnen leider nichts Genaueres am Telefon sagen."
„Aber ich bin in Köln, ich muss erst einmal nach Hamburg fahren, das dauert jetzt einige Stunden und ich muss wissen, ob es ihm gut geht oder seine Verfassung kritisch ist!", forderte sie die Schwester verzweifelt auf.
„Oh, Sie wohnen nicht mehr in Hamburg. Seine Unterlagen haben Sie noch als Notfallkontakt vor Ort stehen. Gibt es jemand anderes aus der Familie der gleich kommen könnte?"
„Ja, meine Tante, also seine Schwester. Maja Becker. Ich kann Ihnen ihre Nummer geben."
„Maja Becker? Ja... der Name existiert wohl auch in den Unterlagen. Sie können sie auch selbst verständigen. Wenn die Dame sich ausweisen kann, dann ist das kein Problem, wenn sie herkommt."
„Okay, ich rufe sie gleich an. Danke für Ihren Anruf!", sagte Rena und legte auf. Tränen sammelten sich in ihren Augen und sie wurde von Rezo in eine Umarmung gezogen.
„Mein Vater hatte einen Herzinfarkt. Ich muss zu ihm, aber sie wollte mir nichts sagen, da es am Telefon wohl nicht erlaubt ist. Scheiße.", sie lehnte sich gegen Rezo, erstarrte dann jedoch und schob sich wieder ein Stück weg. „Ich muss Maja anrufen."
Sie wählte die Nummer ihrer Tante. Diese ging nach dem vierten Klingeln ran und mit tränenerstickter Stimme berichtete ihr Rena kurz und knapp, was Sache war und bat sie, sie so schnell wie möglich anzurufen, wenn sie Neuigkeiten hatte oder überhaupt wusste, wie die Verfassung von Renas Vater war.
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Unter dem selben Mond (Rezo & Julien Bam & OC) | Abgeschlossen
FanfictionBeendet am 16.04.2019 Auf einer Influencerparty trifft die 27-jährige Medienstudentin Rena auf den YouTuber Rezo. Die Party endet für die Gäste anders, als gehofft, es entsteht jedoch zwischen Rena und Rezo eine Freundschaft. Kompliziert wird es, al...