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Rena blätterte das Fotoalbum ein letztes Mal um, damit sie die restlichen Fotos einkleben und beschriften konnte.

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Rezo saß genervt an seinem Schreibtisch und ging die Steuerunterlagen durch.

„Steven, wann bist du denn endlich fertig? Wir müssen einkaufen.", fragte Rena, als sie den Raum betrat.

„Fahr halt alleine. Ich brauch noch.", murmelte er, ohne aufzuschauen.

„Man, du kannst mir dabei auch Mal helfen.", schimpfte sie und ging wieder in den Flur.

Er seufzte genervt auf, als endlich die Haustür ins Schloss fiel und er nun wieder allein Zuhause war. Diese Steuererklärung machte ihn irre. Alles machte ihn irre. Er schmiss den Stift weg und ging in die Küche, wo er sich eine Cola eingoss.

„Scheiß Mist.", sagte er leise und setzte sich ins Wohnzimmer vor den Fernseher. Er sah auf die Uhr, kurz vor 14 Uhr. Mia würde gleich nach Hause kommen.

Kaum hatte er den Gedanken zu Ende gedacht, klimperte ein Schlüssel an der Haustür. Mia trat ein und lief singend in ihr Zimmer.

Er stand lächelnd auf und folgte ihr. Sie lag auf dem Bett und spielte mit ihrem Xylophon.

„Hey Spatz.", sagte er sanft und setzte sich zur ihr.

„Papa, du bist ja da! Ich dachte, ihr wolltet am Nachmittag wegfahren.", sagte die kleine braunhaarige mit den großen Knopfaugen.

„Mama ist allein gefahren.", erklärte er und fühlte sich dabei ein bisschen schlecht, dass er seine Frau nicht begleitet hatte. Andererseits konnte er so Zeit mit seiner Tochter verbringen.

„Spielst du mit mir?", fragte sie glücklich und drückte ihm eine Ukulele in die Hand.

„Na klar.", sagte er und gemeinsam machten sie Musik. Er zeigte ihr, welche Töne sie auf dem Xylophon treffen musste, damit es zu dem Kinderlied passte, dass er sang.

Sie kicherte und setzte sich auf seinen Schoß.

Einige Zeit später kam Rena nach Hause, stellte den Einkauf ab und ging zu Mia ins Zimmer, da sie das glückliche Lachen ihrer Tochter hörte.

Sie lächelte, als sie sah, wie ihr Mann mit Mia Musik machte.

„Mama!", rief Mia und sprang auf. Sie umarmte sie und drückte ihr Sticks zum Spielen in die Hand.

„Hast du die Sachen noch in den Tüten?", fragte Rezo und versuchte beschwichtigend zu klingen.

„Ja.", antwortete sie knapp und er stand auf, um die Einkäufe wegzuräumen.

Zwei Tage später, saß Rezo mit TJ in seinem Büro. Sie hatten ein paar Aufnahmen im Studio gemacht und nun tranken sie gemeinsam Kaffee.

„Was ist denn los mit dir? Du wirkst so ernst in letzter Zeit.", fragte TJ und sah seinen Chef und Freund an.

„Ach ich weiß nicht. Ehrlich gesagt läuft es nicht so gut zwischen Rena und mir.", gab er zu und sah TJ traurig an.

„Nicht so gut? Das wird schon wieder, Alter."

Rezo wiegte den Kopf hin und her. „Es ist anders, als sonst."

„Wie anders?"

„Ich habe das Gefühl, es ist einfach die Luft raus."

Unter dem selben Mond (Rezo & Julien Bam & OC) | AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt