pirate

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p.o.v unbekannt

Leise ging ich an dir Tür vom Zimmer von Park Jimin. Es bestand höchste Priorität, dass er nicht aufwachen würde. Nachdem ich, mit möglichst wenigen Geräuschen, die Tür geöffnet hatte, trat ich vorsichtig ein. Sofort erkannte ich den älteren Schüler in seinem Bett liegend. Wie friedlich er flach ein und ausatmete. Ihn einfach jetzt über die Schulter zu schmeißen wäre viel zu riskant gewesen. Ich hätte ihn schließlich versehentlich aufwecken können.

Also streifte ich leise meinen Rucksack, welcher sich auf meinem Rücken befand, von meinen Schultern und setzte mich mit diesen seicht in die Hocke. Schnell fand ich was ich suchte. Eine kleine Flasche mit Flüssigkeit darin und außerdem ein Stofftuch. Möglichst ohne Quietschen machte ich das Fläschchen auf und tränkte das Tuch großzügig mit der Flüssigkeit. Auf die Dosierung achtete ich nicht.

Nachdem ich fertig damit war, schaute ich auf und sah fokussiert auf den Jungen vor mir. Mein Plan war fest, also erhob ich mich wieder aus meiner Hocke und wollte auf sein Bett zu gehen. Im selben Augenblick fiel mein Rucksack, der noch auf dem Boden stand, seitlich um und es war deutlich zuhören. Panisch stand ich nun da und konnte mich nicht bewegen.

Doch Jimin juckte dies rein gar nicht. Er schlief immer noch wie ein Stein. Erleichtert atmete ich aus und fuhr mir mit der anderen Hand über die Stirn. Da fiel mir ein, dass ich gerade noch dieses Zeug an den Fingern hatte und erschrocken riss ich die Augen auf. Würde jetzt etwas mit mir passieren? Würde ich umkippen? Ohnmächtig werden? Sterben? Überfordert sah ich mich um. Ich konnte einfach keinen Ausweg finden, darum schloss ich einfach überfordert und abwartend die Augen.

Tatsächlich passierte nichts. Was für eine Überraschung. Also machte ich weiter. Da ich schon fast an seinem Bett angekommen war, musste ich mich eigentlich nur noch umdrehen und stand direkt vor ihm. Ohne weiter zu zögern, drückte ich achtsam das Tuch auf seinen Mund. Nach ein paar Sekunden tippte ich ihn testend an. Keine Reaktion. Noch einmal, diesmal aber rüttelte ich eher an ihm. Er schlief wie ein Mammut.

Freudig, aber gewiss leise, sprang ich von einem Fuß auf den anderen und grinste. Endlich hatte ich etwas in meinem Leben nicht versaut. Ich war doch schon sehr stolz auf mich. Nach all dem Freuen hatte ich den bewusstlosen Jungen fast vergessen, welcher mir dann wieder ins Auge sprang. ,,Oh ja!'', flüsterte ich erkennend und hob Jimin aus dem Bett und schmiss ihn über meine Schulter. Er merkte tatsächlich nichts. Das war einfach unglaublich.

Und so ging ich mit ihm aus dem Raum. Mitten in der Nacht, also würde mich höchstwahrscheinlich keiner sehen. Wie ein Pirat auf nächtlichen Raubzug würde ich ungesehen verschwinden und die Beute mitnehmen. Mit Opfer oder ohne. Bei dem Gedanken musste ich grinsen.

you hoe | ʸᵒᵒᶰᵐᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt