Die nächsten Wochen tängelten beide durch diverse Clubs des Berliner Umlandes. An Emma und Lukas ging das nicht spurlos vorüber. Sie waren müde, schlapp und etwas gestresst. Was Emma nicht wusste, war, das Lukas ziemlich mitgenommen war, das die zweisamen Momente mit Emma immer weniger wurden. Umso mehr genoss er die Fahrten zu den Auftritten, bei denen sie immer viel lachten. Sie hatte sich auf eine freundschaftliche Geschäftsbasis innerlich eingestellt, obwohl sie wusste, dass da irgendwas anderes noch ist.
Während einer Fahrt nach Cottbus klingelte Emma's Handy. Es war Nico, der die beiden morgen in seinem Büro sehen wollte.
Gesagt getan, am nächsten Tag saßen beide in Nico's sterilen Büro. Er umarmte seine Schwester und schlug schon fast im Ghetto-Style mit einem Handschlag mit Lukas ein.
"Du wolltest uns sehen?", fragte Emma ziemlich müde. "Ja passt auf folgendes.", fing er an "Habt ihr Mal die Klickzahlen gesehen? Das ist der Wahnsinn für die kurze Zeit!", fügte er freudestrahlend hinzu. Emma und Lukas schüttelten fast parallel den Kopf. Auf die Klickzahlen achtete von beiden in den letzten Wochen keiner mehr, dazu war einfach zu viel Stress. "Fast 50.000 Downloads, wie hat du das gemacht?", fragte er Emma. Völligst erstaunt schaute sie zu Lukas, dem auch die Farbe aus dem Gesicht glitt. "50.000?", stotterte Emma? Nico nickte. "Ich habe der Zeitung sein Demo geschickt und die haben es auf ihre Bonus CD gebrannt und dann waren wir die letzten Wochen in diversen Clubs!", Sagte sie immer noch erschüttert. "Ich wusste ich hab mit dir alles richtig gemacht und du hast die richtige Wahl getroffen mit deinem Lukas!", entgegnete Nico voller Euphorie. "Dann müssen wir wohl langsam Mal an ein Album denken.", sagte Lukas mit klaren Kopf. "Ganz genau, dafür solltet ihr zu mir kommen. Ich wollte euch bitten langsam Mal größer zu denken. Lukas muss auffälliger werden, kantiger, vielleicht auch einfach in Kostümen und ihr solltet wirklich langsam Mal anfangen an einem Album zu arbeiten.", redete Nico ihnen ein. "Kostüm finde ich gut!", sagte Lukas und erntete einen geschockten Blick von Emma. Er sah das und reagierte mit den Worten: "Wieso denn nicht? Ich werde eine Kunstfigur, der rappende Märchenonkel oder so... Doch den Gedanken mag ich!" Emma überlegte kurz und meinte: "Okay, wieso nicht, solange es nicht zu kitschig wird." Sie wusste, dass Lukas sehr kreativ war und es bestimmt nicht übertrieben würde.
"Dann würde ich euch noch eine Band anraten, dass kommt bei Liveauftritten immer besser, als Musik vom Band.", legte ihnen Nico noch nahe, als sie langsam nach Hause wollten.
Lukas fuhr in seine Wohnung und Nico brachte seine Schwester nach Hause, so konnten sie sich über Nacht in Ruhe Gedanken über Nico's Vorschläge machen. Im Auto fragte Nico, als würde er es ahnen: "Zwischen euch beiden ist mehr, als nur Freundschaft, oder?"
Ertappt schaute Emma zu ihrem Bruder, der sich auf den Verkehr konzentrierte. Stammelnd sagte sie: "Ach Quatsch, das sieht du falsch." Er unterbrach sie: "Ach bitte! Ich kenne dich jetzt 22 Jahre, ich sehe doch, dass da was ist, auch wenn wir nicht immer den besten Kontakt hatten." Emma erstarrte und blickte aus dem Seitenfenster. Sie fasste sich ein Herz und erzählte: "Du weißt ja, ich hatte noch nie einen Freund und das soll Lukas auch nicht wissen! Es gab schon einige Momente wo es irgendwie gekribbelt hat in meinem Bauch und ich glaube er fühlt auch irgendwas. Beim Schlittschuhlaufen hätten wir uns fast geküsst, wäre er nicht ausgerutscht, aber darüber haben wir nie geredet. Aber im Endeffekt habe ich jetzt damit abgeschlossen, denn wir haben ein geschäftliches Verhältnis und ich glaube wenn man das mit einer Beziehung vereinbaren will, geht es eh schief. Wir sind Freunde mehr nicht!" Wortlos akzeptierte Nico diese Aussage und setzte sie zu Hause ab.Am nächsten Tag trafen sich Lukas und Emma in seiner Wohnung und eine Überraschung wartete auf sie. In seinem Wohnzimmer stand ein neuer Schrank und irgendetwas darauf was er Mal wieder mit einem Tuch abdeckte. "Du liebst Tücher, kann es sein? Das ist doch hoffentlich kein Gewächshaus mit Minze?", fragte sie ihn grinsend. Er stellte sich davor und begann eine große Rede zu schwingen: "Ich habe jetzt einfach Mal alles auf eine Karte gesetzt und gehofft du sagst ja. Da wir ein tolles Team sind und ich dich wirklich lieb habe, du immer für mich da bist, wollte ich dich fragen, magst du mit mir den nächsten Schritt wagen?" Emma schaute verdutzt und brachte nur ein fragendes "Häh?", raus. Lukas fuhr fort: "Auf uns kommt bald einiges zu, wir machen ein Album wenn alles gut läuft eine Tour, du musst mich bei Kostümfragen beraten und alles managen, deswegen hatte ich gedacht, du ziehst vielleicht bei mir ein...? Meine Abstellkammer können wir zu einem Schlafzimmer für dich einrichten und deine Wohnung kannst du natürlich behalten, fals wir Mal Abstand voneinander brauchen. Wir würden in den nächsten Monaten eh jeden Tag zusammen hängen und dann wäre es doch praktischer wenn du zu mir ziehst. Und bevor du wieder mit deinen Goldfischen um die Ecke kommst, die sind auch herzlich Willkommen." Lukas zog behutsam das Tuch vom Schrank, wo ein top eingerichtetes Aquarium stand.
Emma riss die Augen auf und sagte entgeistert: "Was soll das? Ich weiß nicht was ich sagen soll... Das ist einfach zu viel für mich. Du machst mir eine Überraschung nach der anderen... Ich komm mir so schäbig vor, ich habe nie Überraschungen für dich!" Lukas setzte sich zu ihr und drückte sie fest an sich, als sie mit weinen begann. Liebevoll fuhr er ihr durch ihre Haare und beruhigte sie: "Du bringst meine Karriere zum laufen, ich bin dir dankbarer als allen andern Menschen auf der Welt." Sie schaute ihn mit rot verheuelten Augen an und er wischte ihr die Tränen von den Wangen. "Was meinst du? Wollen wir deine Fische holen und dann probieren wir es?", fragte er vorsichtig nach. Dir nickte und meinte: "Versprich mir, dass du mir nie wieder so teure Überraschungen machst und außerdem du bist bekloppt." Er lachte, sprang auf und tänzelte durch die Wohnung mit den Worten: "Meine Damen und Herren, mein Name ist Herr Gatoah, Alli-Bekloppt Gatoah und in der Hauptrolle sehen sie Minze, Pfeffer-Minze." Mal wieder hatte er es geschafft Emma zum Lachen zu bringen.
Nachdem sie bei Emma waren und Goldfische, sowie Kleidung und Kosmetiksachen eingepackt haben, konnte der Übergangsumzug beendet werden.
Ihre drei Goldfische fühlten sich sichtlich wohl in ihrem neuen zu Hause, was anderes hat Emma auch nicht erwartet, da das neue Becken rund doppelt so groß war, wie das in ihrer Wohnung. An diesem Tag passierte im neuen Haushalt der beiden nix mehr. Sie stoßen nur mit einem Bier auf die nun bald folgende gemeinsame Karriere an.
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Bitte einfach nicht wecken (Alligatoah FF) #Wattys2019
FanficEmma, eine Verkäuferin aus Berlin, lebt schon Bald den Traum ihres Lebens. Immer wieder denkt sie sich: "Bitte einfach nicht wecken!" Eine freierfundene Fan Fiction mit Alligatoah