Das Konzert in Afrika lief hervorragend und die Live Übertragungen kamen super an. Die zwei Wochen in Afrika waren für Emma schöner, als erwartet. Sie hatte Angst vor so einem Klima, aber ohne jegliche Probleme, vergingen auch diese für sie wie im Flug. Die Safari, die sie mit Lukas am letzten Tag machte, war für sie das Highlight schlecht hin. Alle Tiere, die sie bisher nur aus dem Zoo kannte liefen frei rum und diese zu beobachten, konnte ihr nun keiner mehr nehmen.
Nana hatte die Zeit mir Steven auch gut weggesteckt und ganze drei Kilo zugenommen. Um es mit Steven's Worten zu sagen: "Die kleine war so mager und wenn sie mich mit ihren großen Augen anguckt, hat sie sich ein paar extra Leckerli verdient." Es war ja nicht so, dass Nana nicht schon schwer genug war mit ihren 58 Kilogramm. Als beide allerdings wieder nach Hause kamen war die Freude bei Nana sehr groß, sie sprang und wedelte mit ihrem Schwanz so sehr, dass die fast umfiel. Emma hätte es nicht gewundert, wenn sie durch Schwanzwedeln wirklich umgefallen wäre, so tollpatschig, wie sie war.
Es dauerte einige Zeit, bis der normale Alltag im Haus wieder Einzug erhielt.
Neue Proben für die Tour waren erst in den nächsten Monaten geplant, doch Emma hatte viel zu tun. Durch die Veröffentlichung des neuen Albums kamen mehr Anfragen rein, als je zuvor. Der Kalender füllte sich schnell und nun hieß es organisieren, was das Zeug hält. Verschieben, Mails beantworten, Absagen verfassen, alles huschte Emma schnell von der Hand, da sie die letzte Jahre mehr als genug Übung bekommen hatte.
"Hey, was soll das?", fauchte Emma Lukas an, als dieser einfach ihren Laptop schloss. Lukas grinste sie an und meinte: "Genug gearbeitet, lass uns die letzten Sonnenstrahlen vor dem Herbst genießen und irgendwo mit Nana hinfahren." Irgendwie freute sich Emma über diese Idee aber sie wollte auch fertig werden. Würde sie das mit Lukas machen, wenn er im Tonstudio sitzt, wäre er auch nicht erfreut. Emma blickte ihn genervt an, konnte aber nicht lange sauer sein, wenn er mit seinen Dackelblick um die Ecke kam.
Er fing an zu betteln: " Ach Schatz, bitte, wir sind frisch verlobt, hatten aber noch keine Minute wirklich für uns alleine. Lass doch einfach mal wieder raus gehen. Außerdem haben wir uns versprochen, dass wir uns keinen Druck mehr machen. Und keine Angst, die Mails rennen nicht weg!" Irgendwie hatte Lukas Recht. Seitdem sie verlobt sind haben sie wirklich noch nichts alleine, bis auf die Safari in Afrika gemacht. Beim Festival war immer jemand dabei und in Afrika auch. Das mit dem Druck stimmte auch. Emma atmete schwer durch und ihr Blick schweifte auf ihren hübschen Verlobungsring. Der Anblick machte ihr bewusst, dass Arbeit nicht alles ist und die beste Zeit im Leben die Zeit ist, die man mit seiner großen Liebe verbringen kann. Sie grinste ihn an und stimmte zu, den Tag in der Natur zu verbringen. Lukas freute sich, dass er Emma überzeugen konnte und gab ihr einen zärtlichen Kuss. Während er der aufgedrehten Nana das Halsband anlegte zog sich Emma ihre Turnschuhe an, richtete sich noch einmal die Haare und packte ihren Autoschlüssel. "Wohin gehen wir eigentlich?", fragte sie Lukas, der sich mittlerweile auch seine Schuhe anzog. Er zuckte mit den Schultern und meinte: "Mal sehen wo uns die Straße hinführt. Irgendwo zum Wasser oder so..." Es war keine große Kunst in Brandenburg einen See zu finden, denn davon gab es mehr als genug, sodass sie einfach drauf los fuhren. Nach einer halben Stunde verlor Emma die Geduld und wollte endlich irgendwo ankommen, sodass sie auf einen kleinen blauen Fleck, welches das Navi anzeigte, ansteuerten. Es sollte tatsächlich ein Glücksgriff werden. An einer kleinen Parknische am Straßenrand stellten sie das Auto ab und nahmen Nana an die Leine. "Wo ist jetzt der See?", fragte Emma ungeduldig. Lukas kannte Emma nicht anders und wusste mittlerweile mit ihrer Ungeduld umzugehen. Er antwortete nicht, denn das war die beste Methode um sie ruhig zu stellen. Er lief einfach los und Emma trampelte mit einem Rucksack voll Proviant hinterher. Proviant mitzunehmen war Emma immer sehr wichtig. Sie war sehr vorsichtig und eine Stulle und Getränke könnten nie schaden.
"Was rennst du denn so?", fragte Emma, die mittlerweile schon einige Meter hinter Lukas war. Kondition war nicht ihr Ding. Lukas hielt an und wartete kurz auf sie. "Das ist nicht meine Schuld, dass ich vorne weg renne, dein Hund zieht mich!", sagte er grinsend. "Unser Hund, das ist immer noch unser Hund. Sollten wir uns trennen, dann ist es meiner!", sagte Emma ernst und watschelte an Lukas vorbei. "Trennung gibt es nicht! Wen ein Alligatoah seine Beute im Mund hat, lässt er sie nicht mehr los!", meinte Lukas und beide mussten lachen.
Nana hatte sich auch beruhigt, sodass die beiden sie von der Leine lassen konnten. Sie lief friedlich hinter den beiden her und schnüffelte mal hier und mal da. Ihr Weg führte durch einen Wald, die Vögel zwitscherten und die Ruhe war einfach nur herrlich. Zwischen den Bäumen erkannte Emma ein glitzern. Endlich hatten sie den kleinen See erreicht, der auf dem Navi viel näher schien, als er war. Nun konnten sie Nana auch nicht mehr aufhalten, als sie das kühle Nass erblickte. Sie rannte in den See und versuchte erfolglos Enten zu jagen. Emma und Lukas setzen sich an den Rand und beobachtete das ganze Geschehen. Es war schon trollig, wie diese riesen Dogge so tollpatschig im Wasser umher sprang.
Lukas beobachtete Emma, wie sie amüsiert Nana mit ihren Blicken verfolgte und sagte aus dem Nichts: "Ich habe mit meinen Antrag alles richtig gemacht. Ich liebe dich so sehr!" Sie schaute ihn auch an und er sah, wie ihre Augen glitzerten. "Ich liebe dich auch. Vorallem in deiner senfgelben Hose!", sagte sie lachend. Er lachte auch und riss sie auf den Boden um sie innig zu küssen.
Eine Weile später brachen sie auf, um noch ein wenig durch den Wald zu spazieren. "Hast du schon eine Idee an welchen Tag wir heiraten?", fragte Lukas. Emma überlegte kurz: "Mhhh auf jeden Fall soll es nicht so heiß sein! Ich glaube Frühling würde ich schön finden!", antwortete sie schließlich. Lukas fand das gut, aber auf eine Tag wollten sich beide noch nicht festlegen, dafür war die Verlobung noch zu frisch.
Der Wald endete und plötzlich standen sie an einem Sonnenblumen Feld. Nana rastete beim Anblick von Wasser aus und nun war Emma an der Reihe auszurasten. "Oh mein Gott, wie hübsch!", schrie sie und war nicht mehr zu halten. Sie rannte quer durch das Feld und fuhr mit ihren Händen über die Blüten. Nana blieb immer in ihrer Nähe, als wäre es ihr nicht geheuer, dass die Blumen größer waren, als sie selber.
"Schatz, wo bist du?", brüllte Lukas quer durch das Feld, der Emma aus den Augen verloren hatte. Emma hockte mit Nana im Feld und antwortete nichts, da sie wusste, dass Lukas ganz in der Nähe war und sich langsam auf die beiden zu bewegte. "Das ist nicht lustig! Wo seit ihr?", rief er wieder und wieder und Emma verkniff es sich, laut los zu lachen. So gelöst war sie schon lange nicht mehr. Arbeit spielte in ihrem Kopf zu diesem Zeitpunkt keine Rolle. Irgendwann erblickte sie seine Beine durch die ganzen Blumenstängel und schlich sich an und ihn dann mit einem überraschenden Angriff von hinten umzureißen. Beide lachten und Lukas begann Emma aus Rache zu kitzeln und dann liebevoll zu streicheln.
Einige Zeit später brach die Dämmerung ein. Beide mussten schnell zum Auto, bevor die Dunkelheit sie ganz überraschte. Gott sei Dank lag das Feld an der Straße, wo sie das Auto geparkt hatten, sodass sie nur noch die Straße entlang wandern mussten. "Das war ein wunderschöner Tag! Danke, dass du mich von Laptop weg geholt hast!", sagte Emma, als sie Nana ins Auto ließ.
Dieser Tag sollte aber nicht ohne Folgen bleiben...
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Bitte einfach nicht wecken (Alligatoah FF) #Wattys2019
FanficEmma, eine Verkäuferin aus Berlin, lebt schon Bald den Traum ihres Lebens. Immer wieder denkt sie sich: "Bitte einfach nicht wecken!" Eine freierfundene Fan Fiction mit Alligatoah