Vorbereitungen und Erkenntnisse

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Nach dem klärenden Gespräch,wann die Hochzeit statt finden soll, wurde alles plötzlich ganz hektisch. Wahrscheinlich hatte Lukas doch Recht, dass noch viel zu Planen war.
Doch Emma blieb cool, wenn sie eins in den letzten Jahren gelernt hat, dann war es das planen von Dingen.
Glück hatten sie mit dem Termin auf dem Standesamt. Im April scheinen sich viele Pärchen das Ja Wort zu geben, doch ein Termin war noch frei, den sie sich sofort unter den Nagel rissen. Zwar lag dieser am Anfang des Monats und noch mehr Zeitdruck würde aufkommen, doch das war ihnen egal. Lilly war bei allen Organisatorische Dingen, die beide gemeinsam klärten dabei. Sie war super entspannt und schlief nach einer Portion Milch und einer frischen Windel immer sofort wieder ein, sodass den beiden alles leicht fiel.
Die Grunddaten waren geklärt, sodass es nun zum schönen Teil übergehen konnte. Die Wahl des Kleides, der Ringe, der Torte und der Location stand noch aus und alles war garnicht so leicht. Dagegen war eine Tour zu planen, ein echter Kindergarten.
Bei der Location waren sich beide sehr uneinig. Emma war in der Hinsicht sehr unromantisch und wollte nur einen kleinen Raum anmieten, da eh nicht viele Gäste kommen sollten. Lukas hingegen wünschte sich eine naturelle Umgebung am See. Emma sah dem skeptisch entgegen, da das Wetter Anfang April nicht immer das machte, was es sollte. Es gab ja die Möglichkeit, dass es regnen und stürmen konnte und dann in der Natur zu feiern, war ihr sehr suspekt. Da bestand definitiv noch Klärungsbedarf, sodass sie sich erst einmal auf etwas anderes konzentrierten.
Lukas und Emma fuhren zu dem Juwelier, bei dem er den Verlobungsring besorgt hatte. Es war ein kleiner schnuckeliger Laden am Rande Berlins. Beide betraten denn Laden und Emmas Augen begannen zu glitzern, ähnlich wie die ganzen Schmuckstücke, die sie erblickte. "Wow, das ist ja ein süßer Laden!", sagte sie, als sie sich schon umschaute. "Da, die machen auch Sonderanfertigungen, wie deinen Verlobungsring! Richtig traditionell hier noch und keine Massenware.", sagte Lukas. Sowas war ihm immer wichtig. Nichts konnte er weniger leiden, als irgendwelche teuren Dinge zu kaufen, die an der nächsten Ecke noch jemand tragen könne. Ein älterer Mann im Anzug kam aus einem Hinterzimmer gestürmt und entschuldigte sich, dass die beiden warten mussten. Er schaute Lukas kurz an und meinte: "Ach ich erinnere mich an sie! Sie wollten den Verlobungsring in dem ein grüner Stein drin ist, weil ihre Frau auf Pfefferminze steht!" Emma schaute hinter einer Glasvitrine grinsend hervor und meinte: "Ja, das bin dann wohl ich!" Er erblickte auch Lilly, die freundlich in ihrem Maxi Cosi vor sich hin döste. "Das freut mich, dass Sie scheinbar Ja gesagt haben!", meinte er. Emma kam in Lukas Richtung gelaufen und meinte: "Bei so einem Mann kann man doch nicht Nein sagen!" Und grinste ihn an.
"Lassen Sie mich raten, jetzt möchten Sie Eheringe?", Fragte er und beide nickten synchron. Die Wahl fiel auch sehr schnell auf weiß goldene Ringe. Der Preis war egal. Emma hatte sich für einen mit kleinen weißen Steinen entschieden und Lukas einen sehr schlichten. Sie bestellten die Ringe mit einer Gravur, wie sie schon damals auf den Plakat stand: Alligatoah mit Minze. Denn da hätte ja alles mit den beiden begonnen.
"Na, das ging ja Mal flott!", sagte Emma und war sehr glücklich mit ihrer Wahl. Die nächsten Wochen war Emma Vollzeit Mama, während Lukas die passende Location suchte. Das übernahm nun er, da er da genaue Vorstellungen hatte und auch nicht alles auf seine baldige Frau abwälzen wollte. Sie wollte davon auch garnix wissen, sondern wollte sich überraschen lassen, wo es am Hochzeitstag hingehen würde.
Nun kam das freudigste Erlebnis für Emma. Die Wahl des Kleides. Janine, als Trauzeugin holte Emma am Morgen ab um mit ihr auf Shoppingtour zu gehen. Dies zog sich aber ein wenig, da sie sich schwer von Lilly trennen konnte. "Nun komm, Lilly ist heute im Kinderland Trailerpark gut untergebracht!", sagte Nine leicht genervt und konnte Emma überzeugen, sich von ihrer Familie los zu reißen. Am heutigen Tag waren Lilly und Nana die Frauen des Hauses, umgeben von allen Trailerpark Jungs, sie sich liebevoll um beide kümmerten.
Im Brautmodengeschäft angekommen wurden die beiden mit Sekt und Orangensaft für Emma, die noch stillte, begrüßt. Es war eine unendlich scheinende Auswahl, die Emma komplett überforderte. Sie wusste nicht so Recht, was sie wollte. Auf jeden Fall sollte es weiß sein, nicht Creme oder sonstig bunt. Sie probiere so viele Kleider an und fand eins schöner als das andere. Janine war in der Hinsicht auch keine allzu große Hilfe, weil sie auch jedes Kleid schön fand. "Sag mal, hast du denn schon die Torte und den Blumenstrauß bestellt?", fragte Nine, als sich Emma in der Kabine in das zehnte Kleid quetschte. Sie öffnete den Vorhang ein Stück und schaute Janine entgeistert an: "Ach du Scheiße... Es sind nur noch drei Monate bis zur Hochzeit und wir haben an keine Torte und Blumen gedacht... Wie schlecht ist das denn?" "Entspann dich, nebenan ist zumindest schon ein Blumenladen, da fragen wir nachher gleich mal nach. Lass mich raten, deine Blumendeko wird aus Sonnenblumen bestehen?", fragte Janine und Emma, die mittlerweile wieder in der Kabine war, sagte nur laut: "Natürlich, es gibt keine anderen Blumen für mich!"
Nine lachte und bekam nun das nächste Kleid von Emma zu Gesicht und für sie war klar: "Das ist es nicht!" Emma nickte und die Suche ging weiter. Nach weiteren fünf Kleidern, kam nun das perfekteste zum Vorschein. Es war schön lang, perfekt, damit keiner sieht, dass sie Turnschuhe tragen würde. Ihre Oberweite kam perfekt zum Ausdruck, trotzdem wirkte es nicht gequetscht. Es retuschierte ihren Bauch weg, betonte aber ihre Taille wunderschön. Das Kleid war rein weiß, ohne Träger und Ärmel und ohne viel Spitze, denn Spitze konnte Emma garnicht leiden. Kleine rote Blumenstickereien zierten den Rand des Dekolletés und das wichtigste von allen war, dass sich Emma pudelwohl fühlte. Nine und Emma fielen sich mit ein paar Glückstränen in die Arme.
"So und jetzt bist du dran!", sagte Emma, die sich mit Janine für ein Trauzeuginnen Kleid entscheiden wollte. "Ich trage kein Kleid!", sagte Janine schockiert, doch da hatte sie die Rechnung ohne Emma gemacht.
Mit Argumenten brachte sie Janine dazu, sich ein Kleid auszusuchen, natürlich in schwarz, denn andere Farben gab es in Nine's Leben nicht.
So richtig toll fand sie es zwar nicht, dass ausgerechnet sie ein Kleid tragen musste, sie tat es aber für ihre Freundin.
Tatsächlich gingen beide dann noch in den Blumenladen nebenan und ließen sich einige Sachen zeigen, die zur Hochzeit möglich wären. Sofort schlug sie auch da zu.
Die wichtigsten Einkäufe waren erledigt und es konnte zurück aufs Dorf gehen. Emma betrat das Haus und erfreute sich an den Blick, der sich ihr bot. Lilly lag weinend in Lukas Armen, der sie mit viel Hingebung stillen wollte. Währenddessen versuchte Tim die kleine mit Fratzen aufzuheitern. Und Steven kümmerte sich wieder nur um seinen Liebling Nana. "Oh man Jungs...", sagte Emma und nahm Lukas Lilly ab, die sich auch relativ schnell beruhigte. Sie ist und blieb ein Mama Kind. Trotz des anstrengenden Tages war Lukas weder genervt noch gestresst und auch Lilly brachte den Trailerpark Kindergarten erfolgreich hinter sich.
Eine Location hatte Lukas mittlerweile auch gebucht, sodass der Hochzeit nun nichts mehr im Wege stand.

Bitte einfach nicht wecken (Alligatoah FF) #Wattys2019Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt