Zwölftes Kapitel

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Alexa wich jegliche Farbe aus dem Gesicht. Sie sah mit vor Schock geweiteten Augen zu ihrer Mutter oder eher Technicus 3.0. Sie spürte, dass ihre Hände vor Schweiß ganz kalt und ihre Knie weich waren. Selbst bei Rowdy stellte sich das Fell auf und er zog seine Lefzen hoch, während er knurrte. Alexas Eltern waren schließlich nicht nur ihre Familie, sondern auch seine.#

Seine ganze Haltung war angespannt und für einen Angriff bereit. Alexa, währenddessen, versuchte alles, um wieder klar denken zu können, doch es wollte ihr nicht gelingen. Ihre Gedanken drehten sich nur noch um ein Wort. Flucht.

Sie drückte ihre Lippen zusammen, sodass nur noch ein dünner Spalt dazwischen blieb. Dort presste sie die angestaute Luft durch, um einen hohen Pfiff zu erzeugen. Rowdy knurrte noch einmal. Danach flohen beide aus dem Haus. Zuerst liefen sie auf die Straße, um dann direkt zur nächsten Ecke zu laufen.

„Ich sehe euch überall!", lachte Technicus aus den Monitoren.

Sie liefen in den Park und hofften darauf, dass dort keine technischen Geräten oder ein paar der Smombies waren. Sie hatten etwas Glück. Zumindest konnten er die beiden fürs Erste nicht mehr sehen.

In einem größeren Gebüsch aus mehreren Sträuchern bestehend, konnten sie sich verstecken, ohne von irgendwem gesehen zu werden. Dort verwandelten sie sich wieder und flogen unsichtbar weiter. So wusste Technicus nicht einmal in welche Richtung die beiden flohen.

Im ehemaligen Haus der Fentons blieben sie. Dort war der Strom seit ihrem letzten Besuch nicht mehr genutzt worden. Technicus hätte dort also weniger Macht, so Alexas Plan. Anfangs blieben sie beide noch unsichtbar und versuchten irgendwie herauszufinden was sie tun sollten.

Wir sollten irgendwie versuchen die Stadt zu überwachen", überlegte Alexa in Gedanken.

Wie sollen wir das machen?! Wir können nicht die ganze Zeit über die Stadt fliegen und die Kameras und alles andere hat der Technik-Freak unter seiner Kontrolle!", rief Rowdy, wobei es fast so wirkte, als würde er sie in ihren Gedanken anschreien. Dadurch zuckte sie etwas zusammen.

„Seit wann wirst du so ausfallend?", fragte sie, während sie ihn verwundert ansah.

Ihr kleiner Freund sah verlegen auf seine Pfoten. Da musste sie anfangen zu kichern. Kurz nachdem sie angefangen hatte, sah er sie sofort verwirrt an.

„Das ist so süß. Das hast du zuletzt gemacht, als du ein Welpe warst", dachte sie und kicherte noch etwas.

Für diese wenigen Sekunden hatte ihr Hund nun schon jahrelanger Freund sie zum Lachen gebracht und vergessen lassen wie viel Chaos sie in diesen Momenten umgab. Das alles nur durch eine einzige Geste, die noch nicht einmal so beabsichtigt war.

Rowdy grinste indem er seine Lefzen etwas nach oben zog. Das brachte sie noch einmal aufs neue zum Lachen. Nach kurzem hörte sie jedoch auf und sie sahen sich, ohne ein Wort sagen oder denken zu müssen, um. Sie flogen durch die Wände und Böden in die verschiedensten Zimmer. Doch am Ende hatten sie noch immer keine Lösung.

Hey, gab es nicht etwas auf dem Dach?", dachte Alexa, dabei schwebte sie noch immer unsichtbar im Flur des Obergeschosses.

Ja, so eine komische Schüssel", antwortete Rowdy, ebenfalls in Gedanken.

Lass uns dort noch einmal gucken", dachte sie und flog los zur Decke, um durch zukommen und sich im Dachgeschoss umsehen zu können.

Doch anstatt wie gewohnt durch zu fliegen, wurde sie zurück gestoßen. Verwundert musterte sie die Decke.

Was ist los?", fragte Rowdy in ihrem Kopf, während er zu ihr hoch flog.

Ich komme nicht durch", antworte die in Gedanken.

Verwundert über diesen Fakt, versuchte er es selber.

Er probierte schneller durch zu kommen, weshalb er natürlich an Tempo aufnahm. Das stellte sich jedoch schnell als Fehler raus. Er wurde abgestoßen und wäre auf den Boden geknallt, hätte er nicht hindurch fliegen können. Nach wenigen Sekunden kam er wieder hoch und sah Alexa an. Sie erwiderte seinen Blick.

Was könnte das sein?", dachte Rowdy, dabei legte er seinen Kopf schief und sah sie weiterhin an.

„Keine Ahnung. Eigentlich müssten wir einfach durch können", murmelte Alexa nachdenklich, „Warte, hatte Danny nicht etwas von einem Geisterschild gesagt?"

Rowdy überlegte und nickte dann.

„Ja, du hast recht. Dort kommen Geister nicht durch", stimmte er ihr zu.

Seine Rute wedelte etwas und sie überlegten.

„Als Menschen kommen wir durch aber nicht durch die Decke", überlegte Alexa, dabei hielt sie ihre rechte Hand an ihr Kinn.

Doch sie hatten schnell eine Entscheidung gefasst und durchsuchten nach dem eigentlichen Eingang.

Als sie ihn gefunden hatten, bemerkte Alexa, dass es eigentlich nicht so schwierig war. Rowdy saß etwa fünf Minuten am Eingang und sah Alexa belustigt dabei zu, wie sie weiter nach dem Eingang suchte und verwandelte sich zurück. Über den Eingang gelangten sie dann in das Dachgeschoss und sahen sich um.

„Das heißt, dass hier keine Geister hinkommen. Wir sollten also sicher vor Technicus sein", meinte Alexa nachdenklich, „Wie kommt es, dass der Schild noch immer aktiv ist?"

Rowdy sah sich um und antwortete: „Keine Ahnung, alles ist möglich."

Alexa nickte zustimmend und tat es ihm gleich. Als sie sich von ihm wegdrehte, sah es so aus, als würde er etwas glitchen. Kurz sah sie nochmal zu ihm, doch da alles normal war, beschäftigte sie sich nicht weiter damit.

„Hier können wir ja wenigstens einen Plan schmieden", bemerkte sie, während sie ratlos die Geräte musterte.

Mit einem Mal wurde ihr schwindelig und der ganze Raum sah aus, als würde er glitchen. Sie schloss schnell ihre Augen, um den Schwindel zu bekämpfen. Als sie ihre Augen wieder öffnete, war alles normal.

Sie hielt sich eine Hand an ihren Kopf und fragte sich, ob sie verrückt wurde. Rowdy schien ihre Gedanken in diesem Moment auch nicht hören zu können, denn er reagierte nicht darauf. Stattdessen schnupperte er sich durch den Raum.

Alexa verdrängte die Gedanken an ihren bevorstehenden Wahnsinn und widmete sich der Konsole vor ihr. Sie sah sich die Knöpfe, Regler und Schalter an. Natürlich tippte sie umher und stellte einige Dinge um. Sofort wackelte alles und sie hielt sich an der Konsole fest. Rowdy fiepte, da er nicht wusste was los war.

Er lief zu Alexa, um sich gegen ihre Beine zu drücken. Als das Beben aufhörte, waren sie in der Luft. Das Dachgeschoss war zu einem Zeppelin geworden. Alexa sah aus dem Fenster vor ihr raus. Ihr klappte die Kinnlade herunter.

„Was hast du getan?", fragte Rowdy, dabei stützte er sich mit seinen Vorderpfoten an der Scheibe des Fensters ab. Doch sofort erfasste sie wieder der Schwindel. Dieses Mal glitchte die ganze Welt.

Was war bloß los?, fragte sie sich selbst. Kurz darauf verschwand der Effekt auch schon und alles schien wieder normal.

Gib nicht auf, hörte sie plötzlich Jemanden sagen.

Das ist noch nie passiert! Wie kann das sein?!, hörte sie eine weitere Stimme beunruhigt fragen.

„Werde ich jetzt wirklich verrückt?", murmelte sie leise, dabei sah sie auf den Boden.

Danny Phantom - Neue Abenteuer!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt