Zweites Kapitel

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Die Nacht war länger als erwartet und doch fühlte Alexa sich, als könnte sie noch weitere fünf Stunden schlafen. Mindestens fünf Stunden. Ihr Hund hatte am Abend zu viel getrunken, wie immer, weshalb er Alexa auch schon um halb sechs am Morgen aufweckte. Schlaftrunken stand sie auf, rieb sich über ihre Augen und stand auf.

Da sie am Vortag einfach ins Bett gefallen war, hatte sie noch Sachen an, die sie draußen tragen konnte. Das kam ihr ganz gelegen, denn so konnte sie schnell mit ihm raus gehen. Es war auch allerhöchste Eisenbahn, denn sobald sie aus der unteren Tür getreten waren, hob ihr Hund sein Bein und pinkelte an die Fassade des Hauses.

„Rowdy! Das schöne Haus", meckerte Alexa mit müder Stimme.

Aber, wenn sie ehrlich war, war es ihr relativ egal. Ihrer Mutter nicht, weshalb sie noch einen Eimer Wasser nehmen musste, um das wieder abzuwaschen. Sie lief sofort in die Küche und holte einen kleinen Eimer. Diesen befüllte sie mit Wasser, bevor sie wieder raus lief und das Wasser über die betroffene Stelle schüttete.

Rowdy sah ihr hechelnd und mit großen Augen zu. Als sie es sah, seufzte sie und fühlte sich müder als zuvor, sollte das überhaupt noch möglich sein. Sie schloss die Tür und stellte den Eimer ab, nur um dann mit ihrem unangeleinten Hund loszugehen. Den ganzen Weg über hielt sie die Leine nur in der Hand und bemerkte nicht einmal, dass sie erneut zur Statue des Jungen lief.

Sie sah zu diesem auf.

„Dein Geheimnis ist gar kein Geheimnis, oder? Wahrscheinlich muss ich nur mit den Bewohnern reden. Ich müsste nicht einmal in dieses komische Geisterhaus", murmelte sie, „Aber es ist schließlich ein Geisterhaus. Außerdem will ich nicht mit den Bewohnern reden."

Sie seufzte und streckte sich, Rowdy bellte zustimmend, was sie zum Lächeln brachte. Mit Rowdy lief sie dann weiter. Der Spaziergang wurde zum Joggen. Am Ende landeten sie wieder vor ihrer Haustür.

„Verdammter Frühaufsteher", murrte Alexa, als sie ihren Hund durch die Tür ließ. Mit dem Eimer in der einen Hand und die Leine in der anderen, fühlte sie sich ziemlich überladen.

„Ich kann Geheimnisse nicht ausstehen", murrte sie, als sie wieder an die Statue dachte.

Dann ging sie hoch und stellte sich unter die Dusche, um sich dann fertig zu machen. Es war bereits halb sieben, als sie sich die Haare trocknete. Mit ihren Händen in den Taschen ihrer blau weißen College Jacke lief sie dann runter. Das tat sie, blieb am Ende der Treppe stehen und lief schnell wieder nach oben. Dort schnappte sie sich ihre Tasche und ihr Handy. Ein Blick darauf verriet ihr zwei Dinge. Erstens würde es ein warmer Tag werden und zweitens hatte ihr Handy die Nacht über nicht geladen, weshalb es nur noch 3 Prozent hatte. Seufzend steckte sie es an die Ladestation und verließ ihr Zimmer erneut. Ohne Handy. Ohne Musik. Das würde ein furchtbarer Tag werden.

Sie streichelte Rowdy sanft über seinen Kopf und verließ das Haus. Ohne ihre Musik. Sie seufzte leise, als ihr klar wurde, dass sie ihren ganzen Tag ohne ihre geliebte Musik überstehen müsste. Ihr war noch nicht klar, dass ihr die fehlende Musik bald nicht mehr auffallen würde.

In dem Haus saß Rowdy an dem Fenster und sah ihr nach. Was ihr den Gedanken brachte, dass sie Vorhänge aufhängen sollte, besonders, da sie sich seit der ersten Sekunde in dieser Stadt beobachtet gefühlt hatte. Noch vor der Haustür hatte sie ihre Augenklappe kontrolliert, nur um sicher zu gehen. Auf dem Weg, als sie durch ihre Haare strich bemerkte sie, dass diese noch immer nass vom Duschen waren, weshalb sie noch dunkler wirkten als sie ohnehin schon.

Alexa blieb vor dem Schulgebäude stehen. Ein leises Seufzen entwich ihr. Wieder eine neue Schule. Wieder neue Schüler. Sie schien die erste zu sein, denn sie sah niemanden vor der Schule und auch, als sie in das Schulgebäude lief, war niemand auf den Gängen zu sehen. Nachdem sie sich genug gewundert hatte, suchte sie sich den Weg zum Sekretariat. Eine ältere Dame, mit einer kleinen Lesebrille auf der Nase, die an einem Band befestigt war, saß hinter ihrem Schreibtsich. Alexa räusperte sich kurz, woraufhin die Dame aufsah.

Danny Phantom - Neue Abenteuer!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt