🌿 MDMA 🌿

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„Und die Kratzer?"
„Von Minseok." Sprachlos fixierten seine Augen mich an in der Hoffnung das ich noch etwas anderes sagen würde was glaubhafter erscheinen würde.
„Das ist der Falsche Zeitpunkt, um mich auf den Arm zu nehmen."
„Tu nicht so Suho, du weis das er zu sowas fähig ist." Wir beide schauten zu Kyungsoo.
„Und du weist ganz genau wodurch er so drauf ist."
„Was meint ihr." Meine Unwissenheit meldete sich.
„Irgendetwas oder mehr, irgendjemand scheint Xiumin ganz schön aus der Bahn zu werfen. Und ja, fühl dich angesprochen Sehun." Ich verstand nicht was D.O meinte. Sein Unterschwelliger Ton war nicht klar für mich.
„Was ist passiert?" Scheinbar begriff auch Junmyeon nun das mein Verschwinden nicht absichtlich und unberechtigt war.
„Ich tippe auf Speed. Nachdem Xiumin so aussah und was dein Bruder erzählt hatte."
„Das hat er-"
„Sag ich doch, irgendjemand bringt ihn aus seinem Konzept, so das er in alte Marotten verfällt." Es startete ein Gespräch, in dem ich schnell nicht mehr mitkam. Einfach weil es zwischen D.O und Suho ablief.
„Was ist gestern noch passiert."
„Frag nicht mich, ich habe die beiden erst heute Morgen bei ihm in der Wohnung gefunden. Da musst du Sehun selbst Fragen." Aufs Kommando lag die Aufmerksamkeit meines Bruders vollkommen auf mir. „Aber das werde ich mir nicht mit anhören." Seine Hand zum Abschied gehoben drehte sich Kyungsoo in Richtung Tür. Entweder interessiert es ihn einfach nicht da er einfach kein Interesse an Minseoks Absturz hat, oder ihm reicht seine Hypothese. Dabei weis ich das D.O durchaus in der Lage ist sich menschlich zu zeigen, also kann es ihm ganz egal nicht sein. Junmyeon betrachtete das Ganze mit zusammengezogener Mine. Rieb sich kurz über die Augen. Daran sah ich das er deutlich unter Schlafmangel litt. Mein Verschwinden, welches eigentlich keins war, hatte ihn zugesetzt, grundlos.
„Nun was ist passiert?"
„Minseok saß da in der Badewanne und rührte sich nicht. Als ich ihn hinausbekommen hatte, biss er mich und dabei knallte er gegen die Badewannenkante um mich dabei noch zu kratzten. Im Grunde genommen wollte ich mir nur seine Wunde anschauen aber er ließ es nicht zu. Er schlug um sich oder mehr auf mich. Da es mir irgendwann reichte hielt ich ihn fest und ab da brach er emotional zusammen. Plötzlich war er ruhig und so auf köperkontakt bezogen." Als wüste Junmyeon wovon ich rede nickte er. Wandte sich ab und sank kraftlos auf Sofa.
„Geht es dir gut?"
„Das sollte ich eher dich Fragen. Hat Xiumin sonst noch was gemacht?" Ich verneinte da mir in dem jetzigen Moment nichts weiteres einfiel.
„Ich werde nachher zu ihm gehen."
„Und Ich?"
„Du bleibst hier."
„Wieso!?"
„Du hast doch gesagt das du nichts mehr mit Xiu zu tun haben willst." Da kann ich nur zustimmen. Es waren meine Worte. Auf eine Art auch mein Wunsch. Hingegen dem allem aber sträubte ich mich dagegen. „Außerdem ruh dich erst aus. Das was du erlebt hast ist nicht einfach und die Bilder vergessen sich nicht leicht." Es klang danach als hätte ich so etwas zum ersten Mal gesehen. Stimmt aber nicht. Die Bilder vom ersten Mal waren noch deutlich und klar zu sehen und das selbst nach den ganzen Wochen. Zudem sagt Junymeon ich soll mich ausruhen, der selbst an dem damaligen Abend noch gekocht hat und sich teils um mich gekümmert hat.
„Für seinen Absturz bist du nicht verantwortlich."
„Ich bin auch schuld daran, ich habe ihn allein gelassen, hätte ich ihn davon abhalten können? Jedoch war ich Vorgestern so wütend auf ihn das ich keinen Sinn mehr darin sah mit ihm weiter zu Arbeiten aber gestern tat er mir so leid...Er will nicht mehr so leben, das hat er selbst gesagt!". Gequält erschien ein Lächeln auf seine Lippen „Ist schon gut Sehun, du brauchst dich nicht rechtfertigen. Ich kann dich nicht weiter belasten. Auch wenn es aussichtlos ist, irgendwie werde ich es mit Xiu schaffen."
„Weist du, wenn Kyungsoo ihn schon aufgegeben hat, du damit auch langsam anfängst ist es kein Wunder, wenn es um ihn nicht besser wird. Wenn man nur von Menschen umgeben ist, die nicht mehr an einen glauben kann das auch nur frustrierend sein."
„Hör mal ich verstehe dich nicht. Zuerst willst du nicht mal in die Nähe mehr von ihm, ehrst wehrst dich mit Händen und Füßen dagegen. Grade Gestern haben wir doch darüber diskutiert. Ich verstehe dich einfach nicht. Dich öfters so miefig zu erleben, was bei Xius Launen nicht ausgeschlossen ist, will ich nicht. Zu dem ich nicht wieder in Sorge sterben will, wenn du mal nicht wiederkommst. Also was willst du?" Es war wieder der Zeitpunkte erreicht, in dem ich eine Antwort auf die ganzen Sachen geben muss, ich sie selbst aber noch nicht habe.
„Ich kann es dir nicht sagen."
„Dann machen wir es so, ich gehe gleich zu Xiumin, du bleibst hier, ruhst dich aus und überlegst wie das hier weiter gehen soll."
„Nein! Ich will mit." Ich sprang auf meine Füße.
„Wieso? Bis jetzt weis ich nur grob durch meine eigenen Schlussfolgerungen was überhaupt zwischen euch vorgefallen ist, genau so was passiert ist das du jetzt wieder mitmöchtest."
„Das spielt doch keine Rolle..."
„Doch eine große! Du musst nichts mehr mit Xiumin machen."
„Doch! Sei doch froh das überhaupt noch einer etwas Hoffnung hat ihn zu ändern." Körperlich spürte ich das ich erschöpft war, geistig sah es nicht anders aus. Trotzdem steigerte es sich in eine neue Auseinandersetzung. Junmyeon begab sich gleichermaßen wie ich auf seine Füße und blickte leicht hinauf, um mir in die Augen zu sehen „Ich mach mich jetzt auf den Weg zu ihm, um nach ihm zu sehen.". In meinen Ohren klag es danach als würde er damit versuchen wollen dieses Gespräch zu beenden. Super ich bin nicht mal drei Stunden wieder da und schon fühlte es sich so an als sei ich nie weggewesen.
„Ich komme mit!"
„NEIN! Du musst dich ausruhen."
„Und was soll Minsoek sagen? Er braucht jemanden der an ihn glaubt.". Demonstrativ folgte ich ihm. Zog meine Schuhe an und schnappte mir vor ihm den Schlüssel.

Totenstille. Nichts anderes als das herrschte zwischen uns. Junmyeon ging angespannt vor mir her und ich folgte ihm auf Schritt uns Tritt. Meine Energie war komplett aufgebraucht. Verbissen darüber nachzudenken wieso ich hier wieder das tat was ich am wenigsten machen wollte zerrte an meinem Geist. Ich finde einfach keine Lösung dafür wieso ich mich erneut darauf einlasse.
„Schlüssel her." Einige Sekunden brauchte ich, um zu begreifen das es an mich es gerichtet war. Klackend drehte sich der Zylinder im Schloss und wir traten ein. Ohne auf mich Rücksicht zu nehmen ging mein Bruder durch die Wohnung als sei ich nicht da. An seinem Fingernagel kauend lag Xiumin in seinem Bett. Auf den ersten Blick sah es nicht so aus als hätte er sich großartig bewegt. Seine Augen waren glanzlos und auf ungesunde Art gerötet. Mein Bruder strich Xiumins Haare von seiner Stirn, um seine eigene Hand flach hinaufzulegen. Willenslos ließ Minseok das über sich ergehen. Er wirkte anteilslos und nicht ganz wach. Schon die paar Worte, die heute Morgen unseren Abschied ausmachten, waren schwer aus ihm herauszubekommen.
„Xiu?" Der angesprochene gab nur ein leises „Mhhh" von sich. Wie eine Puppe ließ er es zu das Junmyeon seinen Arm bewegen konnte, um in die Innenseite zu schauen. Ich wusste genau nach was er suchte. Jedoch schenkte er Xiumin nicht mehr lange Aufmerksamkeit da er sich auf die Knie setzte und unter sein Bett schaute. Neben tüten voll mit Gras holte eine Tüte mit weißem Pulver hervor, die schon über die hälfte entleert war. 
„D.O hat recht." Woher Kyungsoo immer so genau wissen konnte was an Minseoks abstürzen schuld war Verwunderte mich. Wahrscheinlich kennt er ihn aber einfach zu gut damit er nur beim Anblick sehen kann was Sache ist. Ratlos stand ich in seinem Zimmer und musterte ihn einfach nur. Junmyeon hingegen setzte sich zu ihm.
„Woher schaffst du das?"
„Was meinst du?"
„Wieso gibst du ihn nicht auf, es wäre doch viel einfacher für dich. Er ist zu dir doch genauso wie zu jedem anderen."
„Ich glaube einfach das schon zu viele Menschen Minseok aufgegeben habe."
„Das beantwortet nicht meine Frage."
„Ich könnte es nicht verantworten jemanden, der so dringen Hilfe braucht, weiter abstürzen zu lassen."
„Du machst es also für dich?"
„So sollte es nicht klingen..." Eigentlich wollte ich noch weiter sprechen aber ich unterbrach mich selbst. Minseok richtete sich auf und rieb seine Augenlieder. Mit einem leidenden Ausdruck schaute er mich, dann meinen Bruder an.
Ihr seit hier?" Als könne er es nicht glaube das wir real sind steckte er seine Hand nach Junmyeon aus.
Ihr seit da." Mit dieser Erkenntnis kippte er gegen die Schulter von Junmyeon, rutschte dann aber seitlich herunter und landete auf seinem Schoß. Das Bild kannte ich zugut.
Ich kann nicht mehr." Schummrig endflohen Xiumins Lippen dies.
Helft mir." Ich kann mich nicht entsinnen, jemals diese Worte von ihm gehört zu haben so, dass man sie ihm auch abnehmen konnte. Generell erinnerte ich mich an eines grade sehr stark. Wie ich schon einmal seine Hilferufe mitbekommen habe.
„Willst du Hilfe?" Deutlich hörte ich eine Strenge in der Stimme meines Bruders. Persönlich konnte ich nicht ganz einordnen ob ich an seiner Stelle auch diesen Ton gewählt hätte, schließlich geht es Minseok unter allem umständen nicht gut, da würde es sicherlich besser kommen würde Junmyeon einen einfühlsameren Ton wählen.
Bitte."
„Meinst du das ernst? Denn wenn es nach mir ginge, würde ich es nicht mehr zulassen das dir jemand hilft. Schon gar nicht Sehun." Dieser ganze Satz wiedersprach sich mit allem was Junmyeon jemals von sich gab. Mit einfach allem. Teils bewegte mich nämlich mein Versprechen, Xiu zu helfen, dazu weiter zu machen. Weil ich es versprochen hatte. Doch jetzt stellt sich heraus das Suho gar nicht mehr möchte das ich ihm Helfe? Oder wie soll ich das verstehen.
„Wir beide wissen, dass das hier nichts neues ist, daher auch, dass du deine Abmachungen nicht lange einhältst, können wir dir also nun vertrauen das du dich ändern willst?" In allen Stufen der Möglichkeit versuchte er Xiumin ins gewissen zu reden. Nur sah es nicht danach aus als würde es bei ihm ankommen. Doch ich war nicht besser, selbst hatte ich es doch auch versucht. Und soll man es mir glauben oder nicht, ich glaubte seine Worte. Zwar war diese Situation wie ein Déjà-vu doch in einer ganz Sache unterschied sie sich von seinem ersten Zusammenbruch. Das was Minseok von sich gab, wenn es auch wenig war, klang in meine Ohren glaubwürdiger. Man kann es darauf schieben das ich vielleicht einfach naiv gegenüber dem ganzen hier bin und ich selbst nicht einsehe ab wann es eine Aussichtslose Lage ist. Aber ich kann mich auch nur wiederholen, es gibt einfach zu viele Menschen die Minseok aufgegeben haben. Daher will ich zu denen nicht gehören.

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Tøxic <|Xiuhun | EXO|>Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt