Den Reisverschluss meiner Jacke hochziehend machte ich mich fertig raus zu gehen. Zwei Schlüssel verschwanden in meiner Jackentasche und damit ich aus der Wohnung. Ich wusste nicht wirklich was ich mir darunter vorstellen sollte mich um Xiumin zu kümmern. Wie ich es bei Junmyeon ansprechen sollte war mir auch nicht klar. Nach dem wir wieder zu Hause waren meinte er knapp „Ich bin oben." und verschwand. Ich ahnte das er wieder Rauchen war da ich diesen bekannten süßlichen Geruch bei ihm roch als er wiederkam. Mein Ausdruck war verspannt, ich war es auch. Aber was sollte ich den machen. Grade Gestern war ich mit meinem Bruder bei Xiumin um ihn die frohe Botschaft zu überbringen die er alles andere als gut aufgefasst hat. Mir graut es etwas davor wie das ablaufen wird. Ich könnte auch morgen oder übermorgen zu ihm aber das wollte ich nicht. Ich hatte das Gefühl als würde Minseok nicht damit rechnen das ich heute schon kommen würde. Ich glaube auch das er durch das verhalten was er mir gegenüber anwandte versuchte mich so zu vergraulen, dass ich keine Lust habe bei ihm zu sein. Was er auch sehr gut hinbekommt da ich kein bisschen Lust hatte dies allein auszuhalten doch was sollte ich nun anderes machen? Ich hatte mich dazu mehr oder weniger entschieden und nun musste ich auch da durch. Egal wie er drauf ist. Würde ich einknicken und mich von ihm entfernen hätte er in dem Sinne gewonnen damit das er allein versauern kann und weiter in Depressionen versinkt. Vermutlich irgendwann sich mit Pillen umbringt. Ok das ist schon hart aber ich kann es mir wirklich vorstellen.
Ich spürte förmlich wie die Luft mich in Xiumins Wohnung erschlug. Es roch schrecklich nach allem Möglichen.
„Xiumin?" Leise und mit keiner Selbstbewussten Art wie Junmyeon es sonst tat rief ich in den Flur. Vorsichtig setze ich in dem Chaos einen Fuß vor dem andern. Natürlich bekam ich keine Antwort, ich erwartete eh keine. Langsam spähte ich in die Räume hinein. Durch die fehlenden Türen, bis auf die fürs Bad, war es auch nicht sonderlich schwer. Das ich ihn nicht auf seinem Bett fand war auf gewissen weise eine Erleichterung da ich seinen Stechen Blicke schon vor mir sah. Somit konnte er nur in der Küche oder im Wohnzimmer sein. Fast stolpernd platzte ich in die Küche. Ich konnte mein Gleichgewicht grade noch so halten. Mit einer Hand stützte ich mich auf der Fläche ab, um wieder auf die Füße zu kommen.
„Mutig, du traust dich wieder her?" Unter einer Decke vermummt schaute Xiumin direkt in meine Richtung. „Soll ich mich wiederholen?" Mit einer schwungvollen Bewegung flog die Decke seiner Schultern. Auf seinem hellen Shirt waren rote Striemen zu sehen bei denen ich etwas rätselte woher sie kamen. „Wenn Suho glaubt das sich irgendetwas ändern wird wen du hier rumtanzt oder er kann er sich das sowas von abschminken. Es ist mir scheiß egal!" Xiumin erhob sich und da erkannte ich woher die Striemen in seiner Kleidung kamen. Die Innenseiten seiner Arme waren mit neuen Blutigen Narben versehen. Warum tat er sich das an? Ich verstehe generell nicht den Grund für Selbstverletztung oder den Konsum von Drogen.
„Mein Leben ist vorbei und daran wird sich nichts ändern." Wenn man schon so eine negative Einstellung hat kann das nichts werden.
„Junmyeon meint es nur gut." Begann ich langsam.
„Weist du wie egal mir das ist, wen er es gut meint sollte er mich in ruhe lassen."
„Aber-"
„Nein nichts aber! Es ist so. Da brauchst du nichts anderes sagen. Warum bekommt Suho den jetzt erst den Gedanken mir zu helfen, wenn es jetzt schon so schlimm ist? Warum nicht schon früher als es mir noch besser ging? Einfach weil es ihm egal ist!" Ich schluckte. Seine Laune war gehässig wie eh und je.
„Mein Leben ist nichts wert und selbst beenden lassen sie es mich nicht."
„Wolltest du dich umbringen?" Verstand ich darunter, ich weis nicht wie ich es sonst anders verstehen sollte.
„Wer weis?" Kam es anteillos von ihm. „Die Chance mich zu retten wie es dein Bruder wieder versucht solltest du dir aus den Kopf schlagen." Wankend ging Minseok zu dem einzigen Regal in dem Raum um nach einer kleinen schwarzen Dose zugreifen. Unverändert stand ich da und sah ihm dabei zu.
„Was ich nicht verstehe ist, warum ist dein Leben vorbei?"
„Bist du Blöd?! Hast du keinen Augen im Kopf? Außerdem geht es dich nichts an. Glaubst du ich würde mit dir Reden und schon sind meine Probleme Weg?"
„Es gibt doch Therapien-"
„Erspar mir eins! Versuch mich nicht mit leeren Worten zu belehren! Du hast keine Ahnung davon was passiert ist, wieso und was auch sonst immer. Du kannst jeden deine Neugierde aufzwingen aber nicht mir!" Eingeschüchtert von seiner Tonart und Wortwahl blieb ich still. Minseoks Vergangenheit war für mich undeutlich und ich wusste auch nicht was ihm wiederfahren ist. Genau deswegen verstand ich nicht wie er sich fast darüber aufregen kann das ich es nicht wies. Einerseits soll ich mich aus allem was mit ihm zu tun hat raushalten und dennoch soll ich solche Fragen oder Antworten vermeiden, was nur geht, wenn ich weis was ich fragen darf. „Therapien...Selbstmord ist angenehmer." Passend dazu öffnete er die Dose. Mit seiner eh schon zitternden Hand schüttelte er Runde, flache Tabletten heraus. Sie sahen wie Kopfschmerztabletten aus, mit dem Unterschied das diese Tabletten leicht rot oder grünlich waren. Gleich drei Pillen führte er zitternd zu seinem Mund um sie alle herunter zu schlucken. Ich hatte keinen schimmer davon was es für Tabletten waren. Schmerztabletten waren wohl am unwahrscheinlichsten. Mir vielen da ganz andere Sachen ein die mehr darauf zutreffen könnten.Xiumin legte seinen Kopf in den Nacken und schloss seine Augen „Für was Lebst du?". Verwirrt musste ich erst mal darüber nachdenken was er meinte.
„Warum bist du am Leben? Was hält dich davon ab nicht alles hinzuschmeißen?"
„Ich habe Familie und Freunde-"
„Ohne die, was dann."
„Das gilt zwar nicht für mich aber manche können auch in der Arbeit etwas finden was ihnen Spaß bereitet."
„Und ohne das?"
„Wie was soll dann noch kommen-"
„Stopp! Da hast du schon etwas verstanden was dein Bruder seit Jahren nicht will." Er begann sich zurück unter die Decke zu verkriechen, weswegen ich das was er danach sprach kaum verstand „Was das Problem ist: ich habe nichts für was es sich lohnen würde eine Therapie zu machen. Keine Freunde, Familie einfach nichts. Also wozu Leben?! Glaubst du dann das ich darauf bock habe mir von einem kleinen Kind vorreden zu lassen das es Hoffnung gibt in dem ich mich auf Entzug setze? Du hast keine Ahnung!". Langsam veränderte sich sein harscher Ton zu einem wirklich aggresiven Ton.
„Ich wette du warst noch nie an den Rand der Menschheit gelangt um dann zu erkennen das wir nichts anderes als verkommen sind. Du kannst vom Alter erwachsen sein aber dein Geist ist so unschuldig und unbefleckt das du einem Kleinkind ähneln könntest. Wie also soll mir jemand Helfen der kein stück das wahre Leben kennen gelernt hat?! Sag schon?! Kannst du nicht da du nichts erfahren hast. Du lebst in einer Bilderbuchwelt die kleine risse bekommen hat als du erfahren hast das dein ach so toller Bruder Gras anbaut. Du kannst mit mir reden, wenn deine Welt zerbrochen ist!" Mit einem riesigen schrecken ertönte mein Handy. Ich war vollkommen konzentriert auf das was Xiumin von sich gab, dass ich richtig zusammenzuckte als der Ton und das Vibrieren in meiner Hosentasche ertönte. Ich las die Nummer nur knapp und drückte sie einfach Weg. Es mag ein Komisches Gespräch sein aber einfach zu telefonieren empfand ich dann doch als sehr unhöflich. Von Minseok konnte ich mir noch weiter Parolen anhören ehe ich mich endschloss ihn zu verlassen. Auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hatte, ich verbrachte mehr als zwei Stunden bei ihm. Über mein Verschwinden scherte er sich nicht. Unter seiner Decke versteckt vegetierte er in seiner muffigen Wohnung vor sich hin.„Sehun." Den Ruf meines Bruders folgend landete ich bei ihm im Schlafzimmer. Er hatte seinen Rücke zu mir gewandt und blickte hinauf in sein Regal.
„Kannst du mir helfen?"
„Wobei?"
„Ich komme an den Kanton da oben nicht dran. Kannst du ihn runterholen?" Mit seinem Finger zeigte er auf den Kanton den er selbst als er sich auf Zehenspitzen stellte nicht ansatzweise erreichte. Wie hat er ihn da überhaupt hinauf bekommen wen er viel zu klein ist überhaupt ranzukommen? Für meine Körpergröße war es kein Problem auf die Höhezu kommen „Du hättest auch einen Stuhl holen können."
„Da habe ich schon einen größeren Bruder da kann ich ihn auch nutzen." Grinste er und nahm mir den Kasten ab. Tief Luft holend pustete er den Staub, der sich auf dem Deckel angesammelt hatte, hinunter. Auf einen der Küchenstühle setzet ich mich nebenmeinen Bruder hin.
„Was ist da drinnen?"
„Ich suche etwas." Das hatte ich zwar nicht gefragt aber was der Inhalt war sah ich im nächsten Moment schon selbst. Junmyeon nahm sich mehrere Mappen heraus. Mir fiel allerdings etwas ganzanderes auf. Ein Umschlag mit der Aufschrift: Bilder.~🌿~
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[201218]
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Tøxic <|Xiuhun | EXO|>
FanficAls Sehun von seinen Eltern rausgeworfen wurde da er sein Studium abgebrochen hatte, steht er vor dem nichts. Notgedrungen zieht er deswegen bei seinem Bruder ein, doch dieser versucht ihn so gut es geht von seinen Machenschaften und speziellen Freu...