🌿 Morphin 🌿

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„Mehr mache ich heute nicht mehr." Mein eines Bein winkelte ich an um mich damit vom Boden hochzudrücken „Jetzt ist Wochenende."
„Was soll ich dann sagen? Ich habe dich und deine Möbel heute hierhergefahren und hatte bis jetzt auch kein Wochenende." Junmyeon richtete sich auf um seinen Rücken ungesund weit nach hinten zu beugen. Es sah wahnsinnig unbequem aus.
„Ist doch gut das wir deswegen jetzt aufhören." Durch meine Aussage schüttelte er nur seinen Kopf.

Der Abend war nicht mehr zu übersehen. Durch die Fenster sahen wir die bunten lichter der Stadt die Dunkelheit erhellten. Junmyeon folgte ich in seine Küche. Er begann damit etwas essbares zuzubereiten. Wir beide haben durch das Aufbauen ganz schönen Hunger bekommen. Ich wollte ihm dabei helfen und nicht einfach tatenlos zusehen. So wurde keiner von uns erzogen. Aber in einer fremden Küche war das mithelfen nicht ganz einfach. Allerdings konnte ich bei einfachen Tütennudeln auch nicht so viel mithelfen.

Bei Hello Counselor und jeder eine Schüssel Nudeln in der Hand fanden wir uns auf dem Sofa wieder. Früher als Junmyeon noch nicht ausgezogen war hatten wir öfters so unserer Abende verbracht, manchmal auch mit der ganzen Familie. Wen man vergas unter welchen Bedingungen und Gründen ich von zu Hause weg bin finde ich es schön solche Sachen wieder zu tun. Mit den Stäbchen fischte ich Nudeln heraus. Kauend blickte ich etwas in dem Wohnzimmer herum. Alles in einem hatte sich mein Bruder eine sehr schöne Wohnung zusammengestellt. Innerlich fragte ich mich auch ob ich es auch geschafft hätte wen ich weiter den Weg meiner Eltern gefolgt wäre. In dem Sinne kann ich ihn beneiden oder doch bewundern das er all das was unsere Eltern für uns vorgesehen hatten durchgehalten hat. Bis zu einem Gewissen Punkt habe ich es ja selber geschafft, jedoch hat das Studium alle Register überschritten. Da ich schon nicht beim Kochen so mithelfen konnte wie ich wollte räumte ich die leeren Schüsseln zurück in die Küche.

Wie müde ich in Wirklichkeit war spürte ich am ganzen Körper als ich in meinem Zimmer im Bett lag. Es war ein befremdliches Gefühl. Natürlich ist es nicht das erste oder zweite Mal, das ich wo anderes schlafe. Aber zu wissen das man am nächsten Tag nicht nach Hause kommt ist komisch. Dazu wirkte das ganze Zimmer, trotz der aufgebauten Möbeln, nicht gemütlicher als vorher. Gewöhnen würde ich mich irgendwann an die Wände die mich umgaben, auch die Kartons würden verschwinden und langsam ein Zimmer entstehen, in dem ich mich wohlfühle. Allerdings ist das grade eine Zukunft Vision. Nach hin und her gewälze im Bett schlief ich erschöpft ein.

Mit zerzaustem Haar stieg ich am Morgen aus dem Bett. Noch verschlafen schlurfte ich mit meinen Füßen über den Boden. Bis ich auf eine der Kisten traf, nicht nur das ich mir meinen Fuß anstieß. Nein ich stolperte hinüber und knallte auf dem Boden. Zwar nicht mit Absicht, öffnete Junmyeon, der durch das Geräusch zu mir geeilt kam, die Tür so, dass sie mir direkt an die Schulter knallte. Einen besseren Morgen kann es nicht geben.
„Entschuldigung." Mein Bruder konnte nur seinen Kopf durch den Türspalt schieben.
„Sag Mal was machts du da?"
„Nichts nichts." Winkte ich ab. Hielt mir schmerzerfüllt meine Schulter „Ich bin nur gestolpert.". Er begann zu grinsen. Etwas unbeholfen schwang ich meine Beine über die Kiste um mich vom Boden aufzurappeln. Schmerzend rieb ich meinen Fuß. „Geht's?" ich nickte nur.
„Wenn du willst kann ich dir Kaffee machen." Damit zog Junmyeon seinen Kopf zurück. Ich folgte ihm doch erst bog ich ins Bad ab. Um meine Haare kümmerte ich mich zwar noch nicht aber ich sorgte dafür das mein Gesicht nicht mehr so aussah als ob ich eine Woche durchgeschlafen hätte.

Eine Tasse mit dem braunen Getränt wurde mir vor meine Nase gesetzt. „Zeit geht so schnell vorbei." Seufzte mein gegenüber.
„Wie kommst du den darauf?"
„Früher mochtest du noch keinen Kaffee."
„Ernsthaft? Daran setzt du das fest." Ich lachte leicht und rührte im Kaffee. „Ich würde es eher daran erkennen da ich jetzt noch größer bin als du." Darüber konnte nun er lachen. Kaffee zählte bis heute nicht zu meinen Lieblings Getränken. Mittlerweile trank ich ihn aber das meist nur wen es Tage wie diese waren an denen ich schon am Morgen merkte wie toll dieser Tag wird. Im Nachhinein frühstückte ich gleich noch. Am letzten Tag des Wochenendes wollten wir noch so viele Möbel wie möglich aufbauen damit wir uns unter der Woche damit nicht mehr rumschlagen müssen. Da kommt mir ein ausgiebiges Frühstück nicht ungelegen. Zwar fragte ich mich ob meine Kommode mit meinem Schreibtisch noch hineinpasste doch etwas anderes als ausprobieren blieb uns nicht über.

In meinem Zimmer mussten wir die ganzen Kartons zurück in den Flur stellen, anders können wir uns nicht bewegen ohne mein morgiges stolpern zu wiederholen. Mit den letzten zerlegten Möbeln quetschen wir uns ins Zimmer. Aus den einzelnen Tüten suchten wir die passenden Schrauben heraus, die Schritt für Schritt dafür sorgten das aus den losen Holzteilen, langsam eine Kommode wurde. Der fertige Schreibtisch versetzte uns dann in ein lebensechtes Tetris spiel. Was wir versuchten es passte nicht. Kommode in die Ecke, passt der Schreibtisch nicht. Schreibtisch in die ecke kann man die Kommode nicht mehr öffnen. „Ich glaube eins von beiden muss raus." Murmelte ich, es war offensichtlich das es so sein musste dennoch sprach ich meinen Gedanken aus.
„Oder wir Tauschen deine Kommode gegen den kleinen Schrank, der vorher hier drinnen war." Mit einer Hand an seinem Kinn musterte Jumnyeon das unpassende Bild vor uns.
„Wir können es versuchen." Zusammen griffen wir an den Seiten der Kommode an um ohne unsere Finger zu verletzte sie durch die Tür zu tragen. Mit kleinem Schrank meinte es mein Bruder Wort wörtlich. Ich glaube nicht mal er könnte sich hineinstellen ohne unter Platzmangel zu leiden. Aber was sollen wir machen er passte in den Raum. „Wenn du nicht alles unterbekommst kannst du das Übrige noch in die Kommode tun, sie ist nur in einem anderen Raum."
„Hm, ich schaue mal." Das übrige Möbelstück verfrachteten wir in sein Schlafzimmer. Selbst wenn ich es noch nicht oft gesehen hatte, wusste ich das es normalerweise nicht so aussah. Mit Sicherheit war es sonst leerer. Ich fühlte wie ich eine Art von schlechten Gewissen bekam. Ich war nicht mal drei tage da, und schien trotzdem meinen Bruder Platztechnisch zur Last zu fallen.
„Tut mir leid, kann ich wirklich bei dir Wohnen?"
„Wofür endschuldigst du dich jetzt? Außerdem ist es für die Frage jetzt schon zu spät, das hättest du dir früher überlegen sollen! Nochmal helfe ich dir nicht bei einem Umzug, es sei denn in eine eigene Wohnung. Mach dir kein Kopf." Schwach konnte ich lächeln, mein Gewissen wurde nur etwas beruhigt.
„Wer weiß, vielleicht können unsere Eltern es ganz ohne Kinder auch nicht aushalten und werden dich freiwillig zurückholen."
„Darauf kannst du lange warten!" Das ist etwas was ganz weit entfernt in der Zukunft stehet, wenn es dann jemals so kommen sollte.

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[021018]

Tøxic <|Xiuhun | EXO|>Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt