Emmi's P.O.V
Nach einer längeren Konversation mit Oskar begab ich mich schließlich nach Hause. Ich musste erstmal alleine sein und die neusten Erkenntnisse verarbeiten. Irgendwie hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich Maurice mehr mochte als Oskar. Maurice war einfach eher dagewesen als Oskar. Aber ich hatte nie erkannt, wie Maurice wirklich ist. Was mich vor allem erstaunt hatte war, dass er es genauso liebte zu schwimmen wie ich. Die wenigsten Menschen teilten meine Einstellung zum Schwimmen. Viele sahen es als notwendiges Übel, mit diesem Sport zu leben war nervig, aber ohne konnte man auch nicht überleben. Ich selbst war davon überzeugt, dass man sich nur verbessern konnte, wenn man Spaß an diesem Sport hatte.
Zuhause angekommen schloss ich die Tür auf und setzte mich an den Küchentisch. Ich fischte mein Handy aus der Hosentasche und öffnete WhatsApp.
'Wir haben die Staffel gewonnen', hatte Elias geschrieben. '10 Sekunden besser bei Kraul als letztes Jahr juhuuuu', hatte mir Elli mitgeteilt. "Na super... Freut euch doch über euren Erfolg... Ich hätte auch gerne mitgemacht", fluchte ich vor mich hin. Okay.. Sie konnten ja nichts dafür, aber es regte mich trotzdem tierisch auf, dass ich mit meinem Knöchelproblem zu Hause saß, während meine Geschwister an einem Wettkampf teilnahmen. Und Maurice... Warte? Misst, Maurice war ja auch dort... So gesehen war es vielleicht doch nicht so schlecht, dass ich nicht dort war.Oskar's P.O.V.
Es tat gut, mit jemandem über meine Vergangenheit gesprochen zu haben. Irgendwann fängt man an, seine Sogen und Probleme in sich hineinzufressen. Man spricht nicht darüber, man beginnt, eine Maske zu entwickeln. Aber innerlich geht es einem schlecht. Man zerstört sich selbst, ohne dass einem jemand helfen kann. Man könnte es fast schon als innerlichen oder mentalen Selbstmord bezeichnen. Es frisst einen von innen auf, bis nichts mehr übrig ist.
Und dann war da noch das Problem namens Maurice. Ich konnte einfach nicht zulassen, dass er Emmi genauso zerstört wie mich. Wir waren beide nicht gut genug für Emmi, aber ich war vielleicht noch weniger schlecht als Maurice. Das soll jetzt nicht egoistisch klingen, nein... Ich kenne Maurice gut. Sehr gut sogar. Ich weiß, wozu er fähig ist. Ich mache mir einfach Sorgen um Emmi.
Wenigstens wusste sie jetzt etwas mehr über ihn. Das war wenigstens ein Anfang. Es konnte nicht mehr so viel schlimmer werden. Ich hatte sie gewarnt. Jetzt ist es ihre Entscheidung, ob sie mir glaubt oder nicht. Ich kann nicht für sie entscheiden, sie muss selbst wissen, was sie für richtig hält.Maurice's P.O.V.
Ich sah an der Hauswand hinauf. Ich bin so lange nicht mehr hier gewesen... Etwas unschlüssig sah ich mich um und drückte schließlich die Klingel. Es dauerte keine Minute, da stand ein wütender Oskar vor mir. "Was machst du hier?! Verdammt nochmal!", schrie er mich an, "Verschwinde, Maurice! Du hast hier nichts zu suchen!".
Ich sah ihn gelassen an. "Was hast du Emmi erzählt?", fragte ich. "Was soll ich ihr erzählt haben? Sie war nicht hier!", sagte er gefährlich ruhig.
"Und wieso hab ich sie dann gerade gehen gesehen?", fragte ich und zog meine Augenbraue nach oben.
"Du bist und bleibst das gleiche Arschloch wie du warst! Daran kannst du nichts ändern! Ich will Emmi nur vor dir beschützen! Sie hat niemanden wie dich verdient! Und versuche bloß nicht, wieder mit mir befreundeten zu sein!", schrie er mich an, drehte sich um und knallte die Tür vor mir zu. Er hatte ihr also doch erzählt, was zwischen ihm und mir passiert war...
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Hi, ich liebe dich
Teen Fiction"Ich will nicht, dass er dich verletzt", flüsterte er. Emmi, die Neue, Schwimmerin, verliebt... In Maurice, den Angeber, das Arschloch... Und dann ist da noch Oskar... 07.11.2018 #4 in Schwimmen 11.01.2019 #7 in Kino 12.01.2019 #6 in Kino -> Die...