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Ich habe mich dazu entschieden, die Geschichte zu beenden, da ich sie endlich überarbeiten möchte (ich finde die ersten Kapitel furchtbar geschrieben 😂). Also Vorhang auf für die letzen beiden Kapitel...

Emmi's P.O.V.
Ich saß alleine auf einer Bank am Ende des Schulhofes. Meine Kapuze hatte ich über meinen Kopf gezogen und einige Strähnen meiner dunkelblonden Haare schauten links und rechts meines Gesichtes darunter hervor. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht merkte, wie sich jemand neben mich setzte. Er räusperte sich, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Ich sah sah ihn an. Maurice... Ein Teil meines Körpers wollte nur wegrennen, aber der größere Teil war zu neugierig, was er von mir wollte. Er lächelte mich an. 'Ähm, ok... Was will er jetzt von mir?', dachte ich und setzte ein verwirrtes Lächeln auf. "Hey Emmi", sagte er nach einer Weile. Es klang weder sonderlich böse, noch sonderlich nett. Einfach, nun ja, neutral...
"Hi", war das erstbeste, was mir als Antwort einfiel. Was auch immer er von mir will, ich kann es einfach nicht einschätzen... Er war so schlecht durchschaubar. War er zu mir gekommen, um mich zu nerven, um mich zu ärgern? Wollte er mich wieder verletzen? Was, wenn Maurice wirklich das Arschloch ist, so wie Oskar es gesagt hatte?
"Du siehts hübsch aus...", sagte er, mehr zu sich selbst als zu mir. Langsam drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und sah ihn an. "Danke", sagte ich mit etwas fragender Stimme. Er sah mir in dir Augen. Grüne Augen, blaue Augen. Meine Güte, was sind das für schöne Augen?! Der grünäugige Junge fing an zu lächeln. Ein wunderschönes Lächeln. Seine braunen Haare schauten etwas verstrubbelt unter der Kapuze seines grauen Hoodie hervor. Irgendwie cute...
"Warst du schon immer so hübsch?", fragte er mich. Was zum Teufel?! "Ähm... Kann sein? Eigentlich hatte ich immer so das Gefühl früher immer wie so ein 0815-Klischee-Grundschulkind ausgesehen zu haben...", erklärte ich. "Kann ich mir nicht vorstellen...", sagte er: "Du bist definitif schon immer so unglaublich hübsch gewesen... Das kannst du echt nicht ab streiten. Das würde dir echt keiner abkaufen". Verwirrt sah ich ihn an. Mir kam die ganze Situation ziemlich seltsam vor. Wie in einer Fernsehsendung... Mich würde es nicht wundern, wenn gleich irgendwo jemand mit einer Kamera auftauchen würde...
Ich versuchte mich zu beruhigen. Dieser Typ bringt mich völlig aus dem Konzept. Schon vom ersten Tag auf dieser Schule an... Eigentlich sollte ich ihn hassen... Aber mein Herz kämpfte gegen meinen Kopf. Und mein Kopf schien zu verlieren.
Er rutschte ein Stückchen näher an mich heran. Mein Herz schlug wieder schneller. Viel zu schnell, um genau zu sein. Viel schneller, als mir lieb war...
Ich sah zum Himmel. Das Wetter wurde von Minute zu Minute schlechter. Wind kam auf und wehte die braunen Herbstblätter von der großen Platane neben uns herab. Ich fröstelte. Mir war auf einmal etwas kalt. "Willst du reingehen? Du siehst aus, als wäre dir kalt...", sagte ein besorgt klingender Maurice. Ertappt... "Nein, es geht schon...", gab ich trotzig zur Antwort. Bloß keine Schwächen zeigen...
"Willst du meinen Pulli haben? Ich merk doch, dass dir kalt ist", meinte er und wollte sich seinen Hoodie über den Kopf ziehen. "Nein, nein, dann wird dir doch kalt...", unterbrach ich ihn und würde leicht rot. Darauf antwortete er nicht. Er rutschte einfach nur an mich heran und legte seinen Arm um meine Schultern. Normalerweise wäre ich schon längst aufgestanden und weg gegangen. Aber mein Herz hatte meinen Kopf besiegt. Also blieb ich, wo ich war. "Danke", flüsterte ich. "Mach ich doch gerne, Süße", hauchte er mir ins Ohr. Mir war gar nicht aufgefallen, dass der Wind mir die Kapuze vom Kopf geweht hatte. Moment... Hatte er mich gerade "Süße" genannt?!
Er hob seine Hand und strich mir sanft die Haare aus dem Gesicht. Ich wurde wieder rot... "Nicht rot werden!", sagte er und grinst mich an. Er sah so schön aus... Aber ich glaube, das tat er sowieso immer. Während ich an einigen Tagen das Gefühl hatte, so furchtbar auszusehen, das ich er bereute, in den Spiegel geschaut zu haben.

Plötzlich wurden meine Gedanken von einem Donnergrollen unterbrochen. Ich zuckte zusammen. Dicke Regentropfen fielen in mein Gesicht, als ich nach oben schaute. Maurice schien es auch bemerkt zu haben, war allerdings ziemlich in Gedanken versunken. Er sah mir in die Augen. "Dein Name gefällt mir...", sagte er aus seinen Gedanken heraus und lächelte. "Danke... Ich habe ihn zwar eigentlich nie so wirklich gemocht, aber...",sagte ich, doch Maurice schnitt mir das Wort ab. "Dein Name ist wunderschön. Genauso wie du". Ich sagte nichts mehr. Wortlos zog er mich noch näher an sich heran. Schweigend saßen wir da. Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und er drückte mich fest an sich. "Du bist die schönste Person die ich kenne", hauchte er mir ins Ohr. Ich bekam eine Gänsehaut und kuschelte mich nur noch enger an ihn.

Inzwischen hatte es stark zu regnen angefangen. Mein Hoodie war schon ziemlich durchnässt, von Maurice's Pullover ganz zu schweigen. "Wollen wir uns nicht lieber unter den Baum stellen?", fragte ich ihn leise. Er nickte, nahm seinen Arm von meinen Schultern und stand auf. Sofort verschwand die Wärme. Er umfasste meine Hand: "Komm!", sagte er. Ich stand auf und er zog mich in Richtung des Baumes.
Unter der großen Platane blieb er stehen. Ich legte meinen Kopf auf seine Brust und schlang meine Arme um seine Taille. Er zog mich noch näher an sich heran, indem er seine Arme um mich legte. Ich sah zu ihm auf. Er lächlte mich an und küsste mich ganz sacht auf die Stirn. Mein Herz schlug jetzt so schnell, dass ich das Gefühl hatte, ich würde gleich ersticken. Selbst mit klischnassen Haaren sah er so wunderschön aus... Der Regen war mir plötzlich total egal. Ich genoss seine Nähe wie nie zuvor.

Er ließ mich los. Irritiert lockerte ich meine Umarmung und trat ein Stück zurück. Wa soll das denn jetzt? Enttäuschung machte sich in mir breit. Er hatte mich wieder verarscht... Ich hatte es geahnt...
Ich wollte gerade den Mund aufmachen um etwas zu sagen, aber er nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und küsste mich. Nur ganz kurz, aber ich spürte trotzdem, dass er es ernst meinte. "Ich liebe dich... Schon so lange liebe ich dich und habe es dir nie gesagt... Ich habe immer versucht, vor meinen Gefühlen wegzurennen, aber das ging nicht mehr...", gestand er mir leise. Ich sah ihm in die Augen. Ich hatte nicht damit gerechnet... Er war immer der Badboy gewesen, hätte mich nur genervt... Als Ablenkung?
Ich war völlig überfordert... Nicht, dass ich ihn auch schon lange liebte, aber ich wusste wirklich nicht, dass er das Gleiche empfand wie ich. Man hatte ihm das auch nicht im Geringsten angesehen... Er konnte seine Gefühle so perfekt hinter seiner Maske verstecken...
Ich konnte es nicht verhindern. Eine Träne lief meine Wange hinunter. Nicht weil ich traurig war, nein, es waren Freudentränen. "Ich liebe dich auch", flüsterte ich und die nächste Träne lief meine Wange hinunter. "Nicht weinen, Süße", sagte er lächelnd und wischte mir mit seinem Daumen sanft die Tänen von meinen Wangen. Ich schlang meine Arme um seinen Hals und küsste ihn... Sehr lange... Wir verharrten in dieser Pose und wären auch noch länger so stehengeblieben, hätte es nicht erneut gedonnert. Er löste seine Lippen von meinen. "Ich liebe dich", haucht er. "Ich liebe dich auch", flüsterte ich: "Sind wir jetzt eigentlich zusammen?". "Nur wenn du es willst", antwortete er. "Natürlich!", erwiderte ich und drücke ihm einen Kuss auf die Wange. Er löste meine Hände voneinander, mit denen ich noch immer seinen Nacken umklammerte. Seine Finger verschränkte er mit meinen. "Was ist, Maurice?", fragte ich ihn leise. "Komm, wir gehen rein. Sonst erkältest du dich noch und dann kann ich nur noch zu Hause sehen und nicht den ganzen Tag über in der Schule", lachte er und zog mich sanft in Richtung Schulgebäude. Vor der Tür zog er mich nochmals näher an sich ran und gab mir einen kurzen Kuss. Dann hielt er mir die Türe auf und wir betraten das Gebäude.

Hi, ich liebe dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt