Kapitel 2

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Sie waren pünktlich und natürlich mimten sie wieder das perfekte Pärchen. Sie saß ruhig da. Schenkte hin und wieder ein Lächeln oder lachte über einen Witz, den einer der Männer machte. Beteiligte sich mäßig am Gespräch, aber nicht zu eifrig und sah vor allem hübsch aus. So wie man es eben erwartete und sie es gelernt hatte. Sie war gut darin ihre Rolle zu spielen und Draco auch. Fast könnte man ihm abkaufen, dass er verliebt war. Es waren so Kleinigkeiten. Hier und da ein gesetzter Blick oder ein Kompliment. Zweimal griff er nach ihrer Hand und drückte sie leicht, während er nebenbei sprach. Und einmal küsste er sogar ihre Fingerspitzen, was Astoria fast schon unangenehm war, sie aber weglächelte mit leicht geröteten Wangen. Aber das brachte sie nicht aus dem Konzept. Draco machte oft unangebrachte Dinge und sie hatte in den letzten Monaten gelernt damit umzugehen. Was für sie alle hoffentlich ein Vorteil war.

Sie war auch ruhig, als man sich verabschiedete und Draco und Lucius sich wieder setzten, nachdem die drei anderen Herren den Tisch verließen. Einen Tisch, der etwas abgelegen lag, was immer bei den Geschäftsessen so war. Man kannte sie in diesem Edelrestaurant bereits gut genug.
„Ich mag ihn nicht."
„Wen?", fragte Lucius.
„Lohmann Junior.", erwiderte Draco und Astoria rollte mit den Augen, während sie an ihrem Rotwein nippte.
„Wieso? Weil er dir zu häufig deine Frau angesehen hat?", fragte ihr Schwiegervater.
„Nein, weil er ein Schwätzer ist."
„Sein Vater ist ein wichtiger Geschäftsmann. Der Deal mit ihm bringt unserer Firma zwölf Millionen."
Also viel Gold.
„Ich mag ihn trotzdem nicht."
„Du musst ihn nicht mögen.", antwortete Astoria gelassen. „Er bringt eurer Firma reichlich Geld und das ist was zählt."
Draco trank in einem Ruck sein Glas leer. „Besserwisserin."
„Du benimmst dich wie ein kleines Kind.", sprach Lucius.
„Ein verzogenes Kind.", fügte Astoria amüsiert hinzu und Draco sah sie böse an.

„Keine Diskussion. Das Essen war wunderbar. Wir werden diesen Deal machen, Draco.", sprach der Ältere entschieden und damit war die Entscheidung beschlossen. Lucius stand auf und sah Draco mahnend an. „Trink nicht zu viel. Du musst morgen um neun Uhr im Büro sein." Er beugte sich zu Astoria und küsste sie väterlich auf die Wange. „Du warst wie immer hinreißend, Astoria. Gute Nacht."
„Gute Nacht, Lucius.", sprach sie ruhig und sah ihm nach.
Draco hob die Hand und der Kellner schenkte ihnen nach.
„Ich kann ihn trotzdem nicht leiden."
„Du kannst niemanden leiden." Sie trank erneut aus ihrem Glas. „Dein Vater hat Recht, es ist ein gutes Geschäft."
„Du gibst Lucius immer Recht."
„So ein Unsinn.", widersprach sie. „Es ist eine logische Entscheidung. Willst du dir einen guten Deal entgehen lassen, weil der Kerl mich gerne ansieht. Das wäre einfach nur dumm und du bist vieles, aber sicherlich nicht dumm."

„Dich sehen alle Leute gerne an. Du bist attraktiv.", höhnte er. „Selbst mein Vater sieht dich gerne an und würde so einiges mit dir anstellen, wenn du nicht seine Schwiegertochter wärst."
Sie schüttelte den Kopf. „Du bist ein Schwein."
Sie zuckte zusammen, als er seine Hand entschieden auf ihre legte und sich zu ihr beugte und leise sprach.
„Und das missfällt dir, nur nicht im Bett."
Er küsste kurz ihr Ohr und sie schob ihn leicht weg.
„Hör auf, man könnte dich hören."
Er lehnte sich zurück. „Ich bin immer vorsichtig."
Nun zumindest vorsichtig genug, dass die Presse nichts mitbekam von seinen negativen Seiten. So wie das ständige Pokern mit seinen Freunden. Was ein Wunder war. Alkohol und das Verspielen von Unmengen an Gold war wohl das liebste Hobby von seinen Freunden und ihm.

Er hielt ihr die Tür auf, als sie das Restaurant verließen und sie war so in Gedanken, dass sie zusammenzuckte, als ein Lichtblitz aufleuchte.
„Verfluchte Presse.", murmelte Draco und nahm Astoria bei der Hand, bevor er mit ihr apparierte.
Im Stadthaus, das sie bewohnten, war es ruhig. Es kam zwar eines der Hausmädchen, aber Astoria schickte sie weg. Sie mochte das Haus. War froh dass sie hier wohnten. Sie hätte niemals in Manor leben wollen. Es war zwar ein schönes Anwesen, aber die Schauergeschichten darüber und ihr Hauptzweck in der Zeit im Krieg, ängstigten sie. Sie hätte sich geweigert dort zu wohnen. Es war kein Problem gewesen, denn sie hatten das Haus geschenkt bekommen. Ein Hochzeitsgeschenk von ihrer Schwiegermutter Narzissa.

Hass und Liebe nähren sich von LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt