Kapitel 25

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Danke allen Lesern <3 Heute das letzte Kapitel <3 Ein neuer OS ist verfügbar.




Sie hatte gezögert hierher zu kommen. Aber Draco redete auf sie schon seit Wochen ein und als gestern dann noch Hermine aufgetaucht war, wusste sie, dass sie wohl oder übel über ihren Schatten springen und hierherkommen musste. Ihr Gegenüber schien zu merken, dass sie sich hier nicht wohlfühlte.
„Es wundert mich, dass sie gekommen sind.", warf der Ältere ein und Astoria blickte ihn direkt an.
„Ich wundere mich selbst darüber. Aber mein Mann und Hermine Weasley haben mich darum gebeten." Sie atmete schwer aus. „Ich weiß, dass Sie meinen Mann regelmäßig darum bitten, Mr. Smith. Ich habe auch ihre Briefe erhalten."
Aber nie beantwortet. Es war ein ständiges Streitthema zwischen Draco und ihr, dass meistens im Bett endete. Draco der mindestens alle zwei Wochen hier war und Smith besuchte. Mit ihm sprach und diverse Dinge mitbrachte. Sie hatte sich bis jetzt immer geweigert. Nur weil Draco Smith verzieh und den Wohltäter spielte, musste sie das nicht tun.
„Sie sind immer noch böse auf mich."
„Sie wollten meinen Mann töten. Begeistert bin ich deshalb nicht gerade. Ist das nicht selbstverständlich?", erwiderte sie leicht aufgebracht.

Er hatte einen Fluch auf Draco geworfen und es war nur verdammtes Glück, dass sie es gesehen und Draco zur Seite geschubst hatte. Verdammtes Glück, dass sie noch lebte und noch mehr Glück, dass sie Scorpius damals nicht verloren hatte wegen dem immensen Blutverlust.
Smith blieb gelassen. „Ich kann mich nur wiederholen. Es tut mir leid. Wirklich. Ich war..." Er brach ab und schüttelte den Kopf. „Verzweifelt und... Zerfressen von Hass."
Astoria schloss kurz die Augen und atmete schwer aus. „Ich weiß." Sie sah den Mann vor sich wieder an. „Draco erzählt mir ständig von Ihnen und ich war bei der Verhandlung dabei. Ich... weiß das alles." Sie fuhr sich durch ihre offenen Haare. „Ich bin nur..."
„Nachtragend?", versuchte er es und lächelte schwach. „Das erzählt zumindest Draco immer."
Ja das traf es wohl genau. Draco, der wohl mit Smith über fast alles sprach, wie mit einem... verdammten Onkel oder einem alten Freund.

Sie versuchte ruhig zu bleiben. Sie war aus einem bestimmten Grund hier.
„Ich bin hier, Mr. Smith, weil Hermine eine Idee hatte und im Grunde sie nicht schlecht ist."
„Sie müssen das nicht tun, Mrs. Malfoy.", warf er ein.
„Doch das muss ich. Denn auch wenn ich es vor Draco und Hermine niemals zugeben würde, es ist eine gute Idee." Niemals würde sie das zugeben. Eher würde sie Draco ins Schlafzimmer ans Bett anbinden und dort ihn nie wieder herauslassen. „Wir benötigen Lehrer auf der Schule. Gute Lehrer und Draco sagt, sie haben früher unterrichtet."
„Privat, ja.", bestätigte er.
„Ja ich weiß.", unterbrach sie ihn. Draco hatte es ihr erzählt. Hermine hatte es erzählt. „Deshalb bin ich hier, um Ihnen ein Jobangebot zu unterbreiten. Das heißt, wenn Sie in drei Wochen entlassen werden und wirklich wollen, können sie bei uns in der Schule anfangen." Smith blinzelte verwundert und Astoria setzte sich gerader hin. „Es handelt sich um eine Vollzeitstelle. Sie würden die Fächer Mathematik und Sozialkunde abdecken. Und wenn sie wollen können sie ein der Lehrerwohnungen beziehen, die wir unseren Mitarbeitern stellen."

„Das ist... wirklich nett von Ihnen." Ja war es und doch auch irgendwo eigennützig. Sie benötigten Lehrer für normale Fächer und nicht nur magisch veranlagten Unterricht. „Sie müssen das nicht tun.", warf Smith wiederholt ein, als Astoria ihm einen Pack mit Papieren für den Vertrag gab.
„Doch muss ich. Denn ich weiß, dass Sie dafür geeignet sind und auch wenn ich es nicht gerne zugebe, ich weiß, dass Sie sich damals in einer verzweifelten Lage befanden." Sie musste anfangen zu vergeben. „Und wenn mein Mann darüber hinwegsehen und Ihnen verzeihen kann, dann werde ich das auch tun können."
Zumindest hoffte sie das.
Er stand auf, als sie es tat und er reichte ihr die Hand. „Ich danke Ihnen wirklich sehr."
„Wir sehen uns in der Schule, Mr. Smith."

Es war eine gute Idee, das wusste sie ganz genau. Joshua Smith hatte früher unterrichtet und seine Zeugnisse waren gut. Astoria hatte sie im Ministeriumsarchiv eingesehen. Und sie half ihm. Half ihm eine Aufgabe zu haben, wenn er wieder auf freien Fuß sein würde. Und das wäre er in wenigen Wochen. Draco besuchte ihn ständig. Brachte Essen oder Kleidung mit. Bücher und andere Dinge. Sie war nicht begeistert darüber gewesen. Aber Draco hatte recht, der Mann hatte seine Strafe bekommen und er hatte sich entschuldigt, mehrmals. Sie würde sich daran schon gewöhnen... Irgendwie. Sie betrat das Schulgelände und sah stolz auf ihr Projekt. Eine Schule für die Bildung der Kinder vor Hogwarts. So wie das Waisenhaus und seit zwei Jahren der Kindergarten, denn auch ihr Sohn besuchte seit drei Monaten. Scorpius, ihr kleiner Liebling. War so aufgeweckt und neugierig. Sie hatte nach der Geburt viel von Zuhause gearbeitet und sich mit Draco und den Großeltern immer wieder abgesprochen. Der Tagesablauf war nun etwas geregelter, seit Scorpius den Kindergarten besuchten. Es verschaffte Astoria das ruhige Gewissen, dass ihr Sohn vormittags beschäftigt war und mit seinen Freunden Spaß hatte, während sie ihrer Arbeit nachging oder Gefangene besuchte in Askaban, fügte sie in Gedanken hinzu, als sie den Kindergarten betrat.

Und sie war wohl nicht die Einzige, die ihr Kind abholte.
„Du bist schon zurück?", fragte Hermine interessiert und legte den Kopf schief. „Oder bist du doch nicht dort gewesen?"
Astoria rollte mit den Augen. „Ich bin dagewesen und ich habe ihm den Vertrag gegeben."
Hermine grinste. „Sehr gut."
„Abwarten.", meinte sie knapp und wandte den Kopf, als Scorpius laut
„Mama!" rief und im nächsten Moment sich ihr in die Arme warf, als sie in die Hocke ging.
Sie küsste ihn und er sah grinsend zu ihr auf. „Du bist schon da."
„Habe ich doch versprochen.", erwiderte sie.
Sie hatten versprochen Scorp heute Mittag pünktlich abzuholen. Er würde heute nicht im Kindergarten essen, sondern Zuhause. Draco machte heute seine berühmte Pasta mit Nudeln. Zumindest nannte er es immer so. Es waren praktisch gesehen Spagetti mit Tomatensoße und Parmesan und Scorpius liebte Nudeln mit Tomatensoße. Wenn es momentan nach ihrem Sohne ginge, gäbe es jeden Tag nichts anderes. Zum Glück hatte da sie und die Köchin auch noch ein Wort mitzureden.

Astoria sah dabei zu wie ihr Sohn aus den Hausschuhen und in seine Straßenschuhe schlüpfte und voller Stolz sie mit dem Klettverschluss zumachte. Er liebte diese Schuhe, weil er nicht angewiesen darauf war, dass sie ihm jemand band, was er mit seinen drei Jahren einfach noch nicht alleine hinbekam. Aber er übte bereits fleißig mit Draco. Sie blickte auf, als ein rothaariger Lockenkopf auftauchte und Hermine umarmte und dann sie freundlich ansah.
„Hallo Tante Tori."
„Hallo Rose. Wie geht's dir?"
„Mir geht's gut. Scorp und ich haben heute eine ganz tolle Burg gebaut."
„Super."
Scorp griff nach Astorias Hand. „Mama, kann Rose morgen zum Spielen kommen?"
Sie sah ihren Sohn entschuldigend an. „Liebling, morgen kommt schon Tante Sylvie, ihr Mann und ihre Tochter. Hast du das schon vergessen?"
„Schade.", mischte sich Rose ein und Hermine strich ihr kurz durch die Locken.
„Morgen sind wir doch bei Oma Molly und Opa Arthur."
„Wir können ja übermorgen was ausmachen.", schlug Astoria vor und hatte damit wieder den Tag für die zwei Kinder gerettet.
Scorp und Rose waren wie Pech und Schwefel. Zumindest solange nicht Albus Potter dazwischen funkte, der so gar nichts mit Rose anfangen konnte.

Als sie nachhause kamen, eilte Scorp ins Wohnzimmer und Astoria rief ihm nach.
„Wir essen bald, Scorp."
„Ich weiß.", rief er zurück und sie hörte, wie er offenbar die Kiste mit den Bauklötzen ausschüttete.
Sie hing die Jacken im Flur auf, bevor sie die Küche betrat, die beinahe wie ein Schlachtfeld aussah. Astoria mied die Küche so gut wie es ging, aber Draco probierte sich seit neuestem hin und wieder als Koch aus, zum Unmut der Köchin, weswegen diese heute freihatte.
„Du kommst klar?", fragte sie, nachdem sie ihn kurz auf die Wange geküsst hatte.
„Sicher. Sieht man doch." Sie sah nur ein Chaos und ansonsten nichts. Das sagte sie aber nicht. Sie begann den Tisch zu decken und Draco sah sie fragend an, als sie zurück in die Küche kam. „Warst du bei Smith?"
Sie rollte mit den Augen. „Ja war ich. Ich habe gesagt, dass ich gehen werde nach meinem Termin und ich bin gegangen. Willst du heute unbedingt mit mir streiten?"
Er hob entschuldigend die Hände. „Ich werde mich hüten."

Sie sah dabei zu, wie er die fertigen Nudeln in eine Schüssel gab.
„Übermorgen wird Rose zu uns kommen zum Spielen.", erzählte sie. „Sie wollte eigentlich morgen kommen."
„Und warum nicht morgen?", hakte er verwirrt nach und rührte die Soße um.
„Weil Sylvie kommt mit ihrer Familie." Er rollte mit den Augen, sie sah es genau. „Du weißt das es mir wichtig ist, dass ich Kontakt mit ihr habe und meiner Halbschwester."
„Dagegen habe ich nichts. Es wäre nur besser, dass dein Vater das macht."
Sie schnaubte. „Das ist doch nicht dein ernst, oder?"
Es war schon ein Wunder, dass sie überhaupt erlaubte, dass er Kontakt mit ihnen hatte. Besonders nach dem ganzen Mist, den er mit Maxwell anzetteln wollte. Er war immer noch arrogant und sah seine Fehler nicht ein. Ihr Vater würde niemals seine dritte Tochter anerkennen.
„Ist eben meine Meinung.", murmelte er.
Ja das wusste sie. Er war auch nicht begeistert gewesen wegen dem Kontakt zu Sylvie. Astoria ging es nicht um die Ex-Affäre ihres Vaters, ihr ging es um ihre Halbschwester.

„Welchen Termin hattest du eigentlich heute Vormittag? Ich dachte, du hast dir freigenommen in der Arbeit?", warf er plötzlich ein und sie senkte den Blick und fixierte die Arbeitsplatte.
„Es war kein Termin im Magazin." Er begann den Parmesan zu reiben. „Ich war beim Heiler.", nuschelte sie und er hielt sofort inne und sah sie an.
„Bei einem Heiler?"
Sie biss sich kurz auf die Unterlippe. „Ja. Bei Dalton."
Er legte die Sachen weg und rieb sich die Hände sauber, bevor er sich ernst ansah.
„Du hast nicht gesagt, dass du zu Dalton willst." Weil sie ihm nicht Hoffnungen machen wollte, wie vor einem halben Jahr. Er wirkte nervös. „Was... was sagte Dalton?"
Sie lächelte. „Das Scorpius in etwa sieben Monaten ein Geschwisterchen hat."
Draco keuchte auf. „Du meine Güte." Sie lachte gegen seinen Mund, als er sie fest küsste und dann an sich zog. „Das ist großartig."
Ja war es. Besonders weil Draco sich unbedingt noch ein Kind wünschte, obwohl er damals nach der Geburt von Scorp gemeint hatte, dass er das nie wieder nochmal durchmachen wollte.

„Warum hast du nichts gesagt?", hakte er nach. „Ich hätte dich begleiten können."
Sie spielte mit seinem Hemd. „Ich war nicht sicher und ich wollte nicht, dass du dich freust und ich mich dann doch irre."
Er küsste sie leicht auf den Mund und strahlte sie an. „Das ist wunderbar." Seine Hand legte sich auf ihren Bauch. „Hallo Kleine."
Sie lachte. „Du weißt doch gar nicht, ob es ein Mädchen wird."
„Doch wird es.", beharrte er und sie küsste ihn.
„Du hast einen Knall." Er grinste breit und sie hob drohend den Finger. „Du wirst es noch niemanden sagen."
„Niemanden?", fragte er fast entsetzt. „Nicht einmal Scorp?"
„Besonders nicht Scorp. Ich bin immer noch in der kritischen Phase und wir müssen ihm das in Ruhe erklären."
„Na schön. Ich halte meinen Mund, aber nur bis du aus der kritischen Phase raus bist." Dagegen hatte sie nichts. Das konnte er dann gerne machen. Sie beide sahen auf, als Scorp kam und Draco hob ihn hoch. „Hey Großer."
„Wann gibt es etwas zu essen?", fragte er nach.
„Jetzt.", antwortete Astoria und strich ihm durch sein weiches Haar.
Er sah Draco mit jedem Tag ähnlicher. Nur die Augen nicht. Ein Mix von ihnen beiden. Wer hätte gedacht, dass ausgerechnet Draco und sie so etwas hinbekommen würden? So ein perfektes Glück haben würden? Sie sicher nicht. Aber das Leben und das Schicksal hatten ihren eigenen Weg. Und manchmal schafften sie es sogar, dass aus Hass Liebe wurde. Gepaart mit Leidenschaft, schien das ganz gut zu funktionieren, dachte Astoria, als Draco begann Scorp durch zu kitzeln. Alles war gut. Sie legte mit Bedacht ihre Hand auf ihren Bauch. Und alles würde gut bleiben, das spürte sie einfach.




Hass und Liebe nähren sich von LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt