Überall waren Monster. Über mir, unter mir, um mich herum. Die Monster attackierten mich alle, nur die unter mir nicht, die waren tot. Sie waren tot, ich hatte sie getötet und nun kämpfte ich auf ihrem Staub gegen ihre Verbündeten.
Die Monster bedeckten mich, überall haftete dieser verdammte goldene Staub. Aber noch hatten sie mich nicht erstickt, noch lebte ich, noch schlachtete ich ihresgleichen ab.
War vielleicht nicht auch ich ein Monster?
Ich hasste diesen Gedanken. Ich hasste ihn mehr als alles andere. Verzweifelt kämpfte ich weiter, tötete alles, was mir in den Weg kam. Höllenhunde winselten, Telchinen jaulten, Zyklopen heulten. Ich schnitt, stach und parierte, bis ich etwas anderes sehen konnte als meine Gegner.
Jason und Piper. Endlich!, wollte ich rufen. Endlich finde ich jemanden von den Sieben! Vielleicht rief ich es auch, aber er war zu laut, um wirklich etwas zu verstehen. Nur die primitiven Laute der Verletzten, Sterbenden, Verzweifelten und Gebrochenen traten an mein Ohr.
Ich fasste den Entschluss, zu Jiper zu gelangen (Piper hatte uns alle mit Shippingnames bekannt gemacht) und tötete mit neuem Elan. Es ist nötig, erklärte mein Gewissen. Es ist nichts Falsches daran zu töten, Percy. Entweder sie oder wir.
Das weiß ich doch, Gilbert, entgegnete ich meinem Gewissen. Ich töte nicht aus Spaß, es ist nicht falsch. Ich will nur zu meinen Freunden. Vielleicht wissen sie, wo Annabeth ist.
Gilbert, also mein Gewissen, flüsterte nur noch: Was wäre nur ohne unsere Annie, Percy? Nichts wäre, nichts, dann war er leise.
Endlich war ich nicht mehr von Monstern umgeben. Zumindest nicht in meiner unmittelbaren Nähe. Während ich zu Jiper lief, verwandelte ich noch einige unsere Feinde in Staub.
Jason und Piper rührten sich nicht, als ich bei ihnen ankam. Jason und Piper hatten sich, seit ich sie vorher gesehen hatte, nicht gerührt. Jason und Piper würden sich nie wieder rühren. Jason und Piper waren tot, Jiper war Geschichte.
Du warst nicht schnell genug, teilte Gilbert mir mit. Von irgendwoher ertönte ein Heulen. Langgezogen und schmerzerfüllt, wie das eines verwundeten Wolfes. War Lupa uns mit ihren Wölfen zu Hilfe geeilt?
Nein, war sie nicht, ich brauchte nur eine Ewigkeit, um zu begreifen, dass ich es war, der das Heulen ausstieß. Nimm dich zusammen, es haben nur zwei deiner besten Freunde ins Gras gebissen, schnarrte Gilbert. Du hast dich eben nicht genug aufgeopfert, Percy. Du hättest sie schließlich retten können, wenn du schneller gekämpft hättest.
Piper klaffte ein Loch in der Brust, jemand hatte ihr das Herz rausgerissen. Jason stak ein Pfeil aus dem Bein, ein anderer hatte ihn am Hals getroffen. Die beiden waren durch den Pfeil in Jasons Hals verbunden, er hatte sich nämlich auch in Piper gebohrt. Selbst im Tod vereint, dachte ich mit einem zärtlichen Lächeln.
Warum lächelst du? Du stehst auf einem Schlachtfeld, deine Freunde sind krepiert und du bringst wie nebenbei Monster um die Ecke, während du deine toten Besties anglotzt. Was läuft nur falsch bei dir?, kreischte Gilbert.
Heftig schüttelte ich den Kopf, Gilbert wurde wieder leiser. Dann endlich sah ich Annabeth.
Dutzende verschiedene Karpoi belagerten sie und beanspruchten ihre Aufmerksamkeit. Hinter ihr pirschte sich ein Mantikor an.
So schnell ich konnte stürmte ich auf sie zu, alle Monster, die sich mir in den Weg stellten, vernichtend. „Annie! Hinter dir!", schrie ich, so unwahrscheinlich es auch sein mochte, dass sie mich in diesem Kampfgetümmel hörte.
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Serendipity // PJO
FanfictionNach dem Krieg und den immensen Verlusten will Percy nur trauern - tja, Hekate hat andere Pläne für ihn, genauso wie Tom Riddle -, denn nur weil man tot ist, kann man ja noch immer planen, nicht? Zusammen mit Geistern, Funken und etwas, das Percy ni...