Spiel und Spaß beim Battle des Jahrtausends

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Draco schien instinktiv erkannt zu haben, dass es kein besseres Kissen als mich in Hogwarts gab und murrte jedes Mal, wenn ich mich irgendwie so bewegte, dass es für ihn unkomfortabel war. Ich wusste nicht, ob es so war, weil er eine anscheinend angenehme Zauberkunststunde auf mir verbracht hatte oder, weil er endlich jemandem seine seltsamen Träume ins Ohr flüstern konnte, während er schlief und Himmel, erlebten diese Feuer pupsenden Schmetterlinge psychedelische Abenteuer.

Auf jeden Fall beendeten wir übrigen gerade unser Mittagessen; Draco schlief derweil natürlich und hauchte: "Dieser fiese Fisch! Dich werden die Schmetterlinge nicht mehr melken!"

"Soll ler nicht auch was essen?", fragte ich und deutete mit einem Hähnchenknochen auf die flüsternde Leiche an meiner Seite.

Gregory vergrub sich in einem Berg aus Erbsen und drückte sich so vor einer Antwort. Pansy schmatzte. "Er ist nach - nach nicht durchgeschlafenen Nächten eigentlich immer hungrig, aber er schläft ja quasi."

"Nur quasi?", fragte ich und piekte Draco mit dem Hähnchenknochen in die Wange. Draco reagierte mit einem genuschelten Kommentar zu Bäumen, hatte jetzt aber einen Fettfleck auf der Wange. Vielleicht war das keine so gute Idee gewesen.

"Eklig", kommentierte Blaise.

Ich versuchte, den Fettfleck zu beseitigen, aber meine Finger waren auch fettig. Warum war ich so dumm?

Seufzend reichte Pansy mir eine Serviette. "Um auf deine Frage zurückzukommen: Draco döst nur, er redet nämlich glaube ich nicht im Schlaf, sondern nur wenn er so halb schläft."

"Genau so ist es." Blaise stocherte lustlos mit seiner Gabel in dem kleinen Rest Gemüse auf seinem Teller herum. Gregory erbarmte sich seiner und aß augenrollend die beiden Stämmchen Brokkoli.

Ich nahm eine Scheibe Brot und öffnete Dracos Mund, wo ich die Brotscheibe positionierte. "Merlin, manchmal glaube ich, du könntest vielleicht ein bisschen dämlich sein", schnaubte Blaise schicksalsergeben. Ich ignorierte ihn und nahm Dracos Kinn zwischen meine Fingerspitzen, um sein Kiefer auf und ab zu bewegen. Ich kam mir ja ziemlich schlau vor. 

"Wenn er jetzt an Brot erstickt, bist du schuld." Pansy schüttelte den Kopf.

~~~

Draco hatte das Mittagessen überlebt und war nicht erstickt, richtig was gegessen hatte er allerdings auch nicht. Dafür war er an mir kleben geblieben wie eine Klette und von weiter weg hatten wir wahrscheinlich ausgesehen, als hätten wir zu viel getrunken. Zumal Pansy dann noch ein Sauflied angestimmt hatte und wir grölend durchs Schloss gezogen waren.

Wer hätte gedacht, dass Gregory so schön singen konnte?

Gerade saßen wir im Slytheringemeinschaftsraum und ich bewies Blaise, dass ich Uno spielen konnte. Draco lag mit seinem Kopf in meinem Schoß und wirkte so gar nicht wie der abweisende Eisprinz, als den ich ihn kennen gelernt hatte, sondern erinnerte viel mehr an ein verängstigtes, kleines Kind, das Fieberträume ausstand. Sein Atem ging flach und seine gemurmelten Worte klangen gehetzt. 

Wann immer ich beruhigend über sein Haar strich, erwartete ich klebriges Blut, das aus seinen Ohren getropft war. Aber das war nur mein Kopf, so, wie seiner mit verängstigenden Traumfiguren gefüllt war.

Wie gesagt, ich strich über sein helles Haar, um ihn zu beruhigen, aber es half nicht wirklich. "Und ihr seid sicher, dass es ihm gut geht? Und noch dazu gut genug, um am Unterricht teilzunehmen?"

"Ja, außerdem habt ihr sowieso nur mehr noch Wahrsagen." Pansy schüttelte ihren Kopf. "Warum habt ihr das beide belegt? Als könnte diese alte Schreckschraube wirklich wahrsagen. Und, Blaise, ich habe gesehen, dass du gerade geschummelt hast."

Serendipity // PJOWo Geschichten leben. Entdecke jetzt