Kapitel 8

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Irgendwie war ich nicht froh endlich angekommen zu sein, so dass ich mich in gemütliche und trockene Kleidung werfen konnte. Ich wollte hier im Auto bleiben. Mit ihm. Schnell schüttelte ich den Gedanken von mir und schnallte mich ab. "Ähm.. Danke, Herr Range." murmelte ich leise, ohne ihn jedoch anzusehen. "Erik." antwortete er und sah zu mir rüber. "Was?" fragte ich verwirrt und schaute nun doch auf. Sofort begann mein Herz zu rasen. Seine tief blaue Augen starrten dominant auf mich herab. Erneut konnte ich Verlangen in seinem Blick ausmachen. "Mein Name. Außerhalb der Schule bin ich Erik." antwortete er auf meine Frage. "Oh. Okay." nuschelte ich fast tonlos. Kurz schaute er mir in die Augen und sah so aus als wollte er etwas sagen, doch er schüttelte kaum merkbar den Kopf und riss seinen Blick von mir. "Du solltest gehen." Erneut hatte er seinen Blick stark auf die Straße vor ihm fokussiert und hatte seine Hände so fest um's Lenkrad geballt, dass seine Finger weiß wurden. Ich nickte nur und griff schnell nach meiner Tasche, um das Auto zu verlassen. "Tatjana." sagte Erik in einem ernsten Ton, gerade als ich die Autotür öffnen wollte. Ich wendete meinen Blick zurück zu ihm und schaute ihm geradewegs in seine eisigen Augen. "Warum hast du geweint?" fragte er, während seine Augen mein ganzes Gesicht musterten. Schnell wandte ich meinen Blick auf den Boden. Verdammt. Ich hatte gehofft, dass er es nicht bemerken würde. Plötzlich lehnte er sich zu mir rüber, griff bestimmend nach meinem Kinn und zwang mich ihn anzusehen. Ein Funken Wut glitzerte in seinen Augen. "Warum hast du geweint?" wiederholte er sich in einem dunklen Ton. "I-ich ähm. Es ist besser wenn ich nicht-" stotterte ich ängstlich mit rasendem Herzen, bevor Erik mich unterbrach. "Warum hast du geweint?" knurrte er und betonte dabei jedes einzelne Wort. Ich spürte seinen heißen Atem an meinem Gesicht. Sein Zorn war klar und deutlich zu erkennen. Seine Augen funkelten und sein Kiefer mahlte. Mein ganzer Körper zitterte. Er verhielt sich plötzlich so furchteinflößend und agressiv anstatt einfach nur abweisend und beängstigend. Er verwirrte mich und machte mir unglaubliche Angst. Ein kurzer Moment verging, bevor sich etwas in seinen Augen änderte. Etwas wie Reue und Wut auf sich selbst erschien in seinem Blick. Sein Atem ging schneller und der feste Griff an meinem Kinn lockerte sich. Schließlich ließ er komplett von mir ab und setzte sich wieder aufrecht hin, seinen Blick noch immer auf mich gerichtet. Doch da war noch etwas anderes in seinen Augen. War es... Angst? Er schien mit sich selbst zu kämpfen. Dann riss er seinen Blick von mir und ließ seinen Kopf auf's Lenkrad fallen. Mit seinen Fäusten schlug er neben seinen Kopf auf das Gummi des Lenkrad's und murmelte etwas unverständliches zu sich selbst. Mit großen Augen beobachtete ich das Geschehen. "Ich wurde eingesperrt." wisperte ich kaum hörbar, woraufhin Erik seinen Kopf vom Lenkrad nahm und mich fragend ansah. Ich atmete einmal tief ein und aus, schloss für einen Moment meine Augen und fing dann an zu erzählen.

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