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Jungkook Pov.

Nachdem ich mich von meiner Mom verabschiedet habe, gehe ich zurück in mein Zimmer. Taehyung hat gesehen, dass ich sauer auf ihn bin, also habe ich mein Ziel erreicht. Ich habe nachdem Taehyung raus gegangen ist, mit meiner Mom darüber geredet was er gemacht hat. Manch einer würde mich jetzt als Petze bezeichnen, aber für mich ist meine Mom sowas wie meine Beraterin. Ich kann ihr alles erzählen und sie gibt mir Ratschläge und Tipps, die ich meistens beziehungsweise immer annehme und befolge. Jedenfalls hat meine Mom mir empfohlen zu Jimin zu fahren und mit ihm zu reden. Sie sagte auch das sie mich dann krank schreibt und mich somit in der Schule entschuldigt. Der Abstand tut mir und sicherlich auch Taehyung gut. Ich denke schon wieder zu viel über Taehyung nach, denke ich mir und schüttel meinen Kopf. Ich laufe zu meinem Bett und lehne mich darüber um mein Handy von dem Ladekabel neben meinem Bett abzumachen. Ich packe mein Handy, mein Ladekabel, sowie meine Klamotten und meine Hygieneartikel wie zum Beispiel Zahnbürste in meine Tasche die mir meine Mom heute Mittag ins Krankenhaus gebracht hatte. Diese schultere ich und sehe mich ein letztes mal in meinem Zimmer um, damit ich nichts liegen lasse. Als ich mir sicher bin, dass ich nichts vergessen habe, verlasse ich mein ehemaliges Zimmer und ziehe die Tür hinter mir zu. Es war zwar nur für einen Tag aber was soll's.

Ich gehe den Korridor entlang bis zum Aufzug und bleibe stehen. Nachdem ich auf den Knopf gedrückt habe, sehe ich auf die Anzeige die anzeigt in welchem Stockwerk der Aufzug gerade ist. Stockwerk 9... das kann noch dauern... Ich stelle meine Tasche auf den Boden und hole mein Handy aus meiner Jackentasche. Meine Mom hat mir noch nicht geschrieben das sie unten auf mich wartet. Sie wollte noch kurz die Sachen von zuhause holen die ich ihr auf einen Zettel geschrieben habe und mich dann nach Busan zu Jimin fahren. Ein >Bing< ertönt und ich sehe von meinem Handy auf. Der Aufzug hat seine Türen geöffnet. Ich schnappe mir meine Tasche und betrete den Aufzug. Ich drücke auf den Erdgeschoss-Knopf und die Türen schließen sich. Der Aufzug hält in Stockwerk 1 noch einmal an und ein blasser Junge mit verwuschelten Haaren kommt in einem Rollstuhl in den Aufzug. Er lächelt mich kurz an und rollt seinen Rollstuhl dann schief gegenüber von mir hin. ,,Oh Mist..." murmelt er und dreht seinen Rollstuhl damit er an die Knöpfe kommt. Er drückt wie wild auf den Knopf vom 1. Stockwerk und flucht. ,,Scheiße Scheiße Scheiße" murmelt er und ich beobachte ihn. ,,Ähm... kann ich dir irgendwie helfen?" Frage ich vorsichtig und er dreht sich mit seinem Rollstuhl zu mir um und sieht mich überrascht an. ,,Gerne..." murmelt er und kratzt sich am Hinterkopf. ,,Wobei brauchst du denn Hilfe?" Frage ich und er seufzt. ,,Ich habe mein Handy in meinem Zimmer vergessen... ich wollte mich gerade mit meinem Kumpel treffen. Er wollte mir schreiben wo... und jetzt weiß ich nicht wo..." sagt er und ich nicke. Die Tür öffnet sich im Erdgeschoss und ein paar Leute steigen ein. ,,Rutschen sie doch mal" murrt ein älterer Mann in Anzug zu dem Jungen im Rollstuhl und ich sehe ihn Böse an. ,,Entschuldigung? Sie sind in einem Krankenhaus. Da sind nunmal verletzte und auch Menschen in Rollstühlen. Wenn ich das richtig beurteilen kann, sind sie nur Gast also verkneifen sie sich so Scheiß Sprüche besser. Noch ein scheiß Spruch gegen meinen Freund hier und es knallt" sage ich sauer und lege eine Hand auf die Schulter des Jungen. Dieser sieht schüchtern auf den Boden. Ich lächel siegessicher und der Aufzug hält. Nun sind wir in Stockwerk 1 und ich schiebe seinen Rollstuhl raus, damit er sich nicht bemühen muss, sich an dem alten Sack vorbei zu schieben. ,,Wo ist dein Zimmer?" Frage ich und er hebt seinen Arm und zeigt auf eine Tür. Ich nicke und schiebe ihn in die Richtung seines Zimmers. ,,Wo liegt denn dein Handy? Dann brauchst du nicht mit rein und kannst dich kurz ausruhen bis ich dein Handy geholt habe." Sage ich und er sieht mir in meine Augen. ,,Auf meinem Nachttisch." Sagt er leise und ich nicke und öffne die Tür. Nachdem ich sein Zimmer betreten habe, sehe ich mich um. Sein Zimmer sieht nicht anders aus als meins, nur ist es in dem Sinne Spiegelverkehrt. Ich laufe zu seinem Nachttisch und schnappe mir sein Handy. Danach verlasse ich sein Zimmer wieder und ziehe die Tür hinter mir zu. Er steht noch genau an der selben Stelle und hat seine Augen geschlossen. ,,Hier ist dein Handy" Murmel ich und er öffnet seine Augen und greift danach. ,,Dankeschön" sagt er lächelnd und ich nicke ihm zu. Er tippt etwas auf seinem Handy herum und sieht mich danach lächelnd an. ,,Ich bin übrigens Jungkook" sage ich und verbeuge mich tief. Er lacht und schlägt mir sanft auf meinen Hinterkopf. ,,Steh auf, du Idiot!" Lacht er immer noch und ich sehe hoch und grinse schief. ,,Ich bin Jeong-in" lächelt er und ich grinse noch breiter. ,,Freut mich dich kennenzulernen, Jeong-in" sage ich und wuschel durch seine Haare. ,,Willst du noch mit mir in den Park vor dem Krankenhaus? Mein Kumpel braucht noch Zeit um hier her zu kommen..." Fragt er mich und ich nicke. ,,Gerne" lächel ich und schiebe seinen Rollstuhl zu den Aufzügen. Er drückt auf den Knopf und der Aufzug öffnet sich direkt. Ich schiebe ihn in den Aufzug und drücke auf den Erdgeschoss-Knopf. Danach stelle ich mich neben ihn und er sieht mich lächelnd an. ,,Wie alt bist du eigentlich?" Fragt er mich und ich sehe ihn ebenfalls an. ,,Ich bin 16 und du?" Antworte ich und er lächelt mich weiterhin lieb an. ,,15..." murmelt er und ich muss Schmunzeln. ,,Süß" kicher ich und er sieht entrüstet zu mir auf. ,,Du bist nur ein Jahr älter!" Ruft er empört und ich lache. ,,Vielleicht... vielleicht auch nicht" grinse ich und zwinker ihm mit einem Auge zu. Er sieht mich verwirrt an und runzelt seine Stirn. ,,Wann hast du Geburtstag?" Frage ich ihn immer noch grinsend und er zieht seine Augenbrauen hoch. ,,Am 8. Februar... Du?" Antwortet er und mein grinsen verschwindet. ,,Ich habe am 1. September Geburtstag" antworte ich und Jeong-in strahlt übers ganze Gesicht. ,,Du bist kein Jahr älter! Nicht mal ein halbes! 5 Monate und 7 Tage mein Freund!" Fängt er an zu lachen und ich beobachte ihn schmunzelnd, wie er sich freudig in seine Hände klatscht. ,,Gut... kein Jahr und auch kein Halbes... trotzdem bin ich dein Hyung" grinse ich selbstsicher. Er verdreht seine Augen, lacht dann aber. ,,Jaja. Ich liebe dich auch, Hyung" lacht er und ich stutze kurz, lache dann aber auch. Der Aufzug öffnet sich und die Zeit ist mir viel länger vorgekommen... Ich schiebe ihn in den Eingangsbereich und aus der großen Tür raus. Zusammen begeben wir uns in Richtung des kleinen Parks vor dem Krankenhaus, indem auch meine Oma mit Henry spazieren gegangen ist. Ich schiebe ihn mit seinem Rollstuhl neben eine Bank und setze mich auf diese. Heute ist es wärmer als die Letzten Tage, aber immer noch recht frisch. Trotzdem scheint die Sonne. Jeong-in und ich lachen viel und reden über unsere jeweiligen Leben und über Gott und die Welt, bis ich die Frage stelle die mir schon die ganze Zeit durch meinen Kopf geschwirrt ist. ,,Warum sitzt du eigentlich im Rollstuhl?" Frage ich leise und er verstummt und sieht mich an.

Taehyung Pov.

Mittlerweile liege ich seit 45 Minuten oder noch länger auf meinem Bett und höre über Kopfhörer Musik. Mein Dad hat schon ein paar mal versucht, in mein Zimmer zu kommen, aber ich habe abgeschlossen und ihn durch die Kopfhörer nicht mehr gehört. Ich setze mich auf und sehe mich in meinem Zimmer um, bis mein Blick an einem bestimmten Bild auf meiner Kommode hängen bleibt. Auf dem Bild ist eine junge, hübsche Frau mit langen, dunkelbraunen Haaren und einem kleinen Jungen auf dem Arm. Die Frau gibt dem Jungen einen Kuss auf die rechte Wange und dieser kneift bei dem Kuss sein rechtes Auge zu und knickt seinen Kopf etwas, strahlt aber. Zumindest zeigen das Strahlen seine Augen deutlich. Er lächelt nur leicht. Ich seufze als ich das Bild sehe. Denn die Personen auf dem Bild sind keine anderen als Meine Mutter und ich. Ich war 3 Jahre alt und sie 27. Das Bild ist vor 15 Jahren entstanden. Vor 15 Jahren als meine Welt und mein Leben noch perfekt waren. Ich sehe nachdenklich auf den Boden und stehe auf. Mein Leben hat sich komplett verändert und geht im Moment Berg ab. Meistens zumindest. Im Moment ist es eher wie eine Achterbahnfahrt. Nur beschissener und es macht keinen Spaß. Ich schließe meine Zimmertür auf und gehe die Treppe herunter. ,,Ich gehe zu Mama" rufe ich laut in die Küche wegen meinem Kopfhörern und bekomme ein Nicken von meinem Dad. Ich ziehe mir meine Schuhe und meine Jacke an und gehe aus dem Haus. Immer noch höre ich über Kopfhörer Musik. Es ist überraschend angenehmes Wetter, dafür das Winter ist. Ich laufe unsere Straße entlang und biege rechts ab. Niemand würde erraten können, wohin ich gehe, wenn man mich so ansieht. Nachdem ich noch ein paar mal abgebogen bin, komme ich letzendlich auf dem Friedhof an. Ich weiß genau wo Mama's Grab ist und steuer es direkt an. Es ist relativ in der Mitte des Friedhofes und ich stelle mich davor. Nachdem ich lange stumm den Grabstein angestarrt habe, gehe ich auf meine Knie und fange an ihr Grab zu säubern, indem ich Unkraut raus rupfe und mit Wasser von den Wasserspendern die hier überall rumstehen, die Blumen gieße. Nachdem ich fertig bin, puste ich mir eine Haarsträhne von der Stirn, nehme meine Kopfhörer ab und sehe ihr Grab wieder stumm an. ,,Hallo Mama..." sage ich leise und spiele mit meinen Händen. ,,Ich habe dich lange nicht besucht... es ist viel passiert, weißt du? Errinerst du dich noch an Jungkook und Soeyoung? Die sind jetzt bei uns eingezogen... vorübergehend... jedenfalls ist viel mit Jungkook passiert... viele peinliche Situationen und viele schöne... aber auch beschissene... Wusstest du, dass du einen heißen Sohn hast? Tja, ich habe es letztens von Jungkook erfahren. Und ich habe ihm ins Gesicht geschlagen... er musste ins Krankenhaus... und wir haben uns geküsst... er hat mir vor kurzem gesagt, dass er mich liebt... ich habe ihm gesagt, dass ich das selbe empfinde, aber nicht mit ihm zusammen sein kann. Es ist nicht so, dass ich nicht will... aber ich kann halt einfach nicht... ich habe Angst glücklich zu werden, weil ich weiß das ich danach wieder verletzt werde... alles war so einfach als ich noch klein war..." erzähle ich ihr alles und seufze am Ende. ,,Ich weiß auch nicht, was ich von allem halten soll... und Jungkook ist sauer auf mich, weil ich ihn verletzt habe... verständlich... aber trotzdem tut es weh... er will bis Samstag jetzt zu seinem besten Freund. Wahrscheinlich um Abstand von mir zu bekommen." Murmel ich und seufze erneut. ,,Es war schön, mal wieder mit dir zu reden, Mama." Lächel ich und streiche über den Grabstein. ,,Ich liebe und vermisse dich sehr... ich hoffe du weißt das" lächel ich immer noch und stehe auf. ,,Bis demnächst, Mama. Ich habe dich lieb" sage ich noch, ehe ich wieder zum Ausgang des Friedhofes gehe.

Nachdem ich den Friedhof verlassen habe, laufe ich noch ein wenig durch die Gegend und komme vor meinem Zuhause zum stehen. Ich hole den Schlüssel aus meiner Jackentasche und schließe die Tür auf. ,,Dad?!" Rufe ich durchs Haus und er erscheint oben an der Treppe. Als er mich sieht, kommt er die Treppe runter und nimmt mich in den Arm. ,,Ist er schon weg?" Murmel ich leise und sehe traurig über seine Schulter. Er streicht mir über den Rücken und nickt leicht. Ich nicke ebenfalls und drücke meinen Dad sanft von mir weg. ,,Ich gehe schlafen... Ich bin müde" Murmel ich und schlurfe die Treppe hoch. Ich gehe in mein Zimmer und lege mich mit meiner Jeans und meinem Tshirt ins Bett. Danach schlafe ich sehr schnell ein.
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Tut mir leid wegen Rechtschreibfehlern oder falscher Kommasetzung (oder wie das geschrieben wird) aber ich habe da jetzt nicht drauf geachtet... ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen❤

𝚅𝚔𝚘𝚘𝚔|♡︎| 𝙸 𝚌𝚊𝚕𝚕 𝚢𝚘𝚞 𝚋𝚢 𝚢𝚘𝚞𝚛 𝚗𝚊𝚖𝚎&lt;♡︎&gt;Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt