MEET - GREET - LOVE? | Taddl Fanfiction

Kapitel 13. - Fast

Magst du was trinken?", fragt mich Taddl und stellt sein Longboard in eine Ecke im Vorhaus. "Ja, ein Wasser bitte.", sage ich und lehne das geliehene Board daneben.

Ich glaube, ich kaufe mir jetzt auch so ein Teil, beschließe ich und gehe hinter Taddl in die Küche.

Als wir beide mit Getränken versorgt sind, holt Taddl die Kamera aus seinem Zimmer und lotst mich in ein Zimmer weiter, das vollgeräumt mit Computerzeugs ist.

Während ich mich umsehe, bringt er einen zweiten Stuhl, und wir setzen uns vor die riesigen Bildschirme.

Erstmal sehen wir uns das ganze Video an, um zu sehen wie es generell geworden ist. Ich finde es total ungewohnt, mich selber auf einem Bildschirm zu sehen, und bin auch ein bisschen unsicher ob ich jetzt alles richtig gemacht habe. Aber Taddl scheint sehr zufrieden zu sein, also wird es schon passen.

"Ok, ich fang dann einfach mal an.", sagt Taddl und wirft einen kurzen Blick zu mir.

"Hast du schon mal ein Video geschnitten?", fragt er mich dann, und ich verneine. "Ich kenne mich überhaupt nicht mit so Sachen aus, grade halt dass ich mein Handy benutzen kann und Internet und so.", lache ich unsicher. "Ah, kein problem.", meint Taddl grinsend und erklärt mir dann so nebenbei was er gerade macht.

So ein Video zu schneiden ist aufwendiger als ich dachte, aber er macht das ja praktisch jeden Tag.

Ich mag es, ihn beim arbeiten zu beobachten. Er runzelt dann immer so nachdenklich die Stirn und wirkt komplett versunken in sein Werk.

"Du bist jedenfalls die erste NichtYoutuberin die sieht wie ich so ein Video zusammenstöpsle.", sagt er plötzlich ganz unzusammenhängend und dreht sich auf seinem Sessel zu mir. Erstaunt weiß ich erst mal nicht was ich da jetzt genau sagen soll. "Äh, danke, nehm' ich mal an?", lache ich und spüre, wie ich schon wieder mal rot werde.

Verdammt! Kann man das nicht abstellen?  "Nichts zu danken. Ich muss aber eher dir danken, dass du heute mit mir gedreht hast, ich finde die Folge ist echt gut gelungen. Du scheinst Talent für sowas zu haben." Taddl lächelt und fährt sich durch die Haare, was sehr süß aussieht.

Also wenn es möglich ist, dann werde ich gleich noch röter. Ich sehe bestimmt aus wie eine Tomate, schießt es mir durch den Kopf. "Naja, ich hab ja auch mit dir gedreht.", sage ich schließlich.

Boah Eva, geht's noch schleimiger, alter was du laberst?

Hör dir doch mal zu! Taddl scheint es aber nicht zu stören, denn er lächelt nur noch breiter. "Tja, ich hab's eben drauf!", sagt er dann gespielt selbstverliebt und lacht leise, während er mir direkt in meine Augen blickt.

Ich blicke zurück und bemerke, dass wir während dem Gespräch irgendwie näher aneinander gerutscht sein müssen, denn uns trennen nur noch wenige Zentimeter.

Ich spüre seinen warmen Atem auf meiner Haut, und mein Herz beschleunigt gerade auf Hochtouren. Der Blickkontakt hält schon sehr viel länger als normal angebracht wäre, und auch Taddls plötzliche Nähe ist alles andere als normal.

Da huscht sein Blick kurz zu meinem Mund, und dann stiehlt sich ein lächeln auf seine Lippen. 'Jetzt mach schon!', schreit mein Ego und kurz entschlossen lehne mich ein bisschen vor.

Auch er kommt noch etwas näher, und sein leiser Atem trifft auf meine Lippen. Gerade will ich meine Augen schließen, als mit lautem Krachen die Tür auffliegt. "Naa, wer hat Lust auf 'ne Runde Longboarden im dunkeln?"

Erschrocken fahren Taddl und ich auseinander. "Woah Ardy, du Jockel! Schon mal was von klopfen gehört?", schimpft Taddl und wirft seinem bestem Freund einen bösen Blick zu.

"Ah, hab ich euch gestört, ihr Turteltäubchen?", gackert Ardy und macht Kussgeräusche in unsere Richtung. "Halt die Fresse Ardy.", sage ich und werde -wie nicht anders zu erwarten- tiefrot. "Neee!" schreit Ardy und wackelt mit den Augenbrauen, bevor er fortfährt.

"Also kommt ihr mit? Simon hat gerade angerufen und gefragt ob wir Bock hätten zur Domplatte zu kommen, ich glaube Caty, Izzi und Flo sind auch da." Taddl sieht mich fragend an, und ich nicke seufzend. "Ja, wieso nicht. Wir waren zwar vorhin schon mit den Longboards unterwegs, aber im Dunkeln ist das sicher cooler.", antworte ich Ardy, der die Daumen hochhält und uns aus dem Zimmer scheucht.

"Worauf wartet ihr? Los, los!" schreit er und läuft schon mal vorraus.

Lachend gehe ich aus dem Zimmer, und werfe einen fragenden Blick zu Taddl, der noch immer an seinem Schreibtisch sitzt. "Ich speicher das nur noch schnell.", meint er und sieht mich dann verlegen an, als er fertig ist.

"Ähm, also Eva, du... naja, also ich-" "THADDEUS TJARKS! Beweg jetzt deinen faulen Hintern zu deinem Longboard!", schreit da Ardy aus dem Vorhaus und unterbricht ihn so mitten im Satz.

"Ardy, halt die Fresse!", rufen Taddl und ich synchron zurück, und müssen lachen.

"Also, was wolltest du sagen?", frage ich nochmal vorsichtig nach, neugierig was jetzt wohl kommt. "Ah, nicht so wichtig." murmelt Taddl aber nur, wendet den Blick ab und geht an mir vorbei zur Tür.

Okay? Irgendwie ist die Situation zwischen uns komisch, denke ich und gehe hinter Taddl ins Vorhaus. Wir waren knapp davor uns zu küssen, also muss ihm etwas an mir liegen. Sofort beginnt mein Herz wieder zu rasen, als ich an die letzten Minuten denke. Oder nicht? Hab ich mich getäuscht? In Gedanken versunken schnappe ich mir wieder das zweite Board von Taddl und eile den Jungs hinterher.

Zufrieden fahre ich zwischen Taddl und Ardy her, mittlerweile klappt die ganze Sache mit dem Longboarden doch ganz gut.

Ich werfe einen vorsichtigen Blick zu Taddl, der aber ganz normal aussieht. Als er meinen Blick bemerkt, schenkt er mir ein kurzes lächeln, mehr nicht. So, als ob nichts gewesen wäre. Okay, gut, wenn das so ist kann ich das auch!

Ich werde diese peinlichen Minuten einfach aus meinem Leben streichen und so tun, als wäre nie etwas passiert. Naja, wenn man es genau nimmt, ist ja auch nie etwas passiert, nur eben dieser Fast-Kuss.

Und es macht mich wahnsinnig zu wissen das Taddl neben mir wie immer herfährt, und dem ganzen keine große Bedeutung zu schenken scheint.

Etwas wütend schaue ich zu Ardy auf meiner anderen Seite, der die Situation wohl unheimlich lustig findet, denn er trägt einen fetten Grinser auf den Lippen und kann es anscheinend gar nicht erwarten, zur Domplatte zu kommen.