52. Kapitel

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Im Wohnzimmer lief Bill auf und ab. Normalerweise wäre er schon im Wald und wüsste wo das Buch wäre. Aber das schlechte Gewissen hielt ihn immer davon ab den letzten Schritt zu machen. Sollte er lieber nicht Wills Vertrauen benutzen, um Gravity Falls oder vielleicht sogar die Dimension zu retten? Er war ja sein Bruder. Schon immer haben sie sich gegenseitig Sachen anvertraut. Nun saß er da und überlegt ihn zu hintergehen. Pro und Contra Gedanken spucken in seinem Kopf herum, die zu Kopfschmerzen führen. Frustriert raufte er sich die Haare. Er musste das machen, dass wusste er. Auch wenn er weiß, dass die Beziehung zu ihm zerstört. Seufzend legte Bill seine Hände an Wills Stirn.
,,Tut mir Leid", murmelte er. Er schloss seine Augen und versuchte seine Gefühle, Gedanken und Ängste beiseite zu schieben, um sich nur auf das Wesentliche zu konzentrieren - Nämlich in Wills Gedanken zu kommen, um Gravity Falls und Dipper zu retten. Als er endlich konzentriert genug war, um weiter zu machen, sagte er laut auf lateinisch einen Spruch. Kurz darauf erscheint auf Wills Stirn ein Dreieck mit einem Auge. Die Sicht von Bill verschwamm. Schwarze Punkte tanzten vor seinen Augen. Bevor er endgültig nur noch schwarz sah, registrierte er kurz die Schmerzen, die durch den Aufprall seines Körpers auf dem Boden entstanden.

Währenddessen in der Traumwelt lief Dipper vor Rieseninsekten und Riesenspinnen weg. Will schaute von seinem schwebenden Stuhl von oben zu. Seine Arme waren hinter seinem Kopf verschränkt und er wirkte gelangweilt. Das war schon die siebte Übung, die  sie machten. Anfangs waren sie noch leicht, aber mit der Zeit wurden sie immer schwieriger. Von schwachen Feind verschwinden lassen bis zu starken Feind mit viel Erfahrung und sehr viel Unterstützung von seinen erschaffenden Wesen erledigen. In dieser Übung konnte er mit sehr viel Mühe den von Will erschaffenden 'Feind' erledigen, der komischer Weise sein Gesicht hatte. Doch die Wesen vom Feind verschwanden nicht mit ihm, als er ihn erledigte. Stattdessen verfolgte sie ihn und wollen sich an ihn rächen. Seufzend wandte Will sich vom Geschehnis ab und überlegte was er als nächstes tun könnte, wenn es Dipper endlich geschafft hat, die Rieseninsekten zu verschwinden.
,,Konzentriere dich nicht auf das Weglaufen, sondern sie zu erledigen", rief Will ihm zu. Seine Stimme klang spöttisch und ein Wenig genervt. Kein Wunder. Schließlich schaute er schon seit gefühlten Stunden das an. Anfangs fand er es witzig, denn man sah nicht alle Tage einen Jungen, der wie ein Mädchen schreien konnte. Aber nun war er ungeduldig und will sofort mit der nächsten Übung anfangen.
,,Hast du überhaupt gehört was ich dir gerade gesagt habe? Du sollst dich darauf konzentrieren sie zu erledigen. Wir haben nicht den ganzen Tag Zeit."
,,Ja, habe ich. Aber das funktioniert nicht."
Schnaufend lief Dipper schneller, als eine über fünf Meter hohe Spinne ihn drohte aufzuholen.
,,Ich glaube es einfach nicht, dass mein Bruder auf einen Angsthase steht!"
Überrascht von den Worten lief Dipper ein Wenig langsamer. War es sein Ernst? Er tat doch was er konnte, um besser zu werden. Schließlich will er helfen. Doch es hilft ganz bestimmt nicht, wenn jemand auf einen rumhackt! Der Braunhaarige kochte vor Wut. Von ihm sowas auf Dauer gefallen zu lassen, ist anstrengend. Dipper blieb stehen und drehte sich zu den Rieseninsekten um. Konzentrierend blickte er zu denen und stellte sich vor, sie in Statue zu verwandeln. Doch es klappte nicht - im Gegenteil sie wurden noch schneller. Noch ein paar Meter und Dipper war Insektenfutter. Trotz dessen ließ er sich nicht beirren und fing an sich mehr zu kontaktieren, in dem er seine Augen schließt. Er spürte einen heißen Atem auf seinem Gesicht. Innerlich zuckte er zusammen. Verängstigt öffnete er seine Augen und sah wieder die Spinne. Schon immer konnte Dipper keine Spinnen leiden, weil er Ekel und Angst bei ihnen verspürte. Gerade als die Insekten und Spinnentiere sich auf Pinetree stürzen wollte, blieben sie mitten in der Bewegung stehen.
,,Muss man dir immer helfen? Schaffst du nichts alleine?"
Will schnipste mit den Finger und die Tiere verschwanden. Der zuvor ängstliche Junge, biss sich auf die Unterlippe. Am liebsten will er ihm seine Meinung zu diesem Thema sagen, doch die Angst, dass es schlimmer wird, hält ihn zurück.
,,Können wir jetzt die Übungsstunde beenden? Ich kann nicht mehr", motzte Dipper stattdessen.
,,Ja, können wir."
Sofort breitet sich ein Lächeln auf seinem Gesicht, was mit einem Satz jedoch zerstört wurde.
,,Sofern du die letzte Übung schafft."
Dipper konnte sich keinen aufstöhnen verhindern. Er musste sehr viele Übungen durch machen, aber wenn er es jetzt schaffen würde, könnte er schneller bei Bill sein und sich bei ihm beschweren können.
,,Na gut. Was muss ich machen?"
Teuflisch grinste Will ihn an, was dazu führte, dass Dipper sich Sorgen machte, ob er das überleben konnte.
,,Schön, dass Du fragst..."

Secrets of the Cipher family - Love me Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt